Insgesamt 18 Mal sind das Klinikum Lippe und seine Chefärzte in der aktuellen FOCUS-Ärzte- und Krankenhausliste vertreten.

Bluthochdruck – Ein „Silent Killer“

Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, richtet anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai 2021 einen Appell an alle Lipperinnen und Lipper.

Liebe Patientinnen und Patienten,

Die aktuelle Corona-Pandemie beherrscht unseren Alltag, das tägliche Leben in Krankenhäusern und Arztpraxen und vor allem die Medien. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, es gäbe kein größeres medizinisches Problem als die COVID-19 Pandemie. Ja, die Corona-Pandemie hat unser Leben grundlegend verändert. Ja, weltweit sind bisher 3,3 Millionen Menschen an den Folgen von COVID-19 verstorben – davon allein 85.118 in Deutschland (Stand 11.05.2021, Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA). Aber allein an den direkten Folgen zu hohen Blutdrucks sterben pro Jahr weltweit ca. 9,4 Millionen Menschen – dreimal mehr als an Corona. Und im Unterschied zu COVID-19 können wir arterielle Hypertonie mit hervorragenden Medikamenten sehr effektiv behandeln.

Bluthochdruck ist vor allem eine Erkrankung des höheren Lebensalters: Jenseits des 60. Lebensjahres sind über die Hälfte aller Menschen in Deutschland von Hypertonie betroffen. Leider gibt es immer noch viele, die von ihrem Bluthochdruck nichts wissen und noch mehr, die nicht ahnen, wie viele Lebensjahre sie durch einen unbehandelten Bluthochdruck leichtfertig verspielen: Im Mittel fast 11 Jahre!

Die meisten der 140.00 Menschen, die jährlich in Deutschland an den Folgen von Bluthochdruck versterben, sterben an Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Schlaganfall, Herzinfarkt, Einrisse an der Hauptschlagader und Nierenversagen sind die häufigsten Todesursachen. Durch die frühzeitige Erkennung und Behandlung von arterieller Hypertonie lassen sich die allermeisten dieser Todesfälle effektiv verhindern.

Der Welt-Hypertonie-Tag erinnert uns daran, dass die gesundheitlichen Risiken durch Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch in diesen Zeiten die Risiken der Corona-Pandemie bei weitem übersteigen. Mit dem zunehmenden Erfolg der Impfkampagnen sollte dies auch wieder zurück in den Focus unserer medizinischen Betreuung kommen.

Ihr Prof. Dr. Stephan Gielen
Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin


Wie kann man Bluthochdruck erkennen?

Beim Hausarzt und in vielen Apotheken kann man seinen Blutdruck kostenlos messen lassen. Dabei gilt für die Diagnose eines Bluthochdrucks, dass mehrmals in der Praxis der systolische Blutdruck bei ≥140 mm Hg und/oder der diastolische Blutdruck ≥90 mm Hg gemessen werden. Die genaue Einteilung des Bluthochdrucks ist durch die Deutsche Hypertonieliga wie folgt festgelegt:

  • Optimal:<120mmHg/<80mmHG
  • Normal 120-129/80-84 mmHg
  • Hochnormal: 130-139/85-89 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 1: 140-159/90-99 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 2: 160-179/100-109 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 3: >180/>110 mmHg
  • isolierter systolischer Blutdruck:>140/<90 mmHg

Auch durch eine Langzeit-Blutdruckmessung über 24 h kann ein Bluthochdruck erkannt werden. Hier muss der Mittelwert für den systolischen Blutdruck tagsüber nur ≥135 mm Hg und für den diastolischen Blutdruck ≥85 mm Hg liegen.

Kann man Bluthochdruck heilen?

Eine sehr gute Frage! Leider hat nur etwa jeder 20. Bluthochdruckpatient (5% aller Patienten) eine behandelbare organische Ursache für den Bluthochdruck: Wenn Nierenarterienstenosen, Hormonstörungen, Tumoren der Nebenniere und andere seltene Erkrankungen zum Bluthochdruck führen, spricht man von einer sekundären Hypertonie. Hier kann sich der Blutdruck nach Behandlung der Grunderkrankung wieder vollständig normalisieren.

Bei den meisten – besonders den älteren Patienten – liegt aber ein primärer Hypertonus vor. Hier führen altersbedingte Veränderungen wie eine zunehmende Steifigkeit der Blutgefäße oder eine genetische Vorbelastung zum Bluthochdruck. Eine Heilung ist meist nicht möglich, aber eine effektive langfristige Behandlung.

Welche Behandlung hilft beim Bluthochdruck?

Die meisten Menschen denken bei Behandlung gleich an Tabletten. Gerade beim Blutdruck kann jeder Patient aber durch einen gesunden Lebensstil sehr viel zur Verbesserung beitragen: Im Vordergrund stehen Gewichtsnormalisierung, gesunde Ernährung und Sport/regelmäßige körperliche Aktivität. 5.000 bis 7.000 Schritte pro Tag sind ein guter Anfang und für die allermeisten möglich.

Trotzdem – ganz ohne Medikamente wird sich ein normaler Blutdruck meist nicht erreichen lassen. Um möglichst nebenwirkungsarm eine gute Blutdruckeinstellung schnell zu erreichen wird heute gleich zu Beginn eine Kombination von zwei Präparaten eingesetzt: Z.B. ACE-Hemmer + Calcium-Antagonist oder ACE-Hemmer + Diuretikum oder Betablocker + Diuretikum. Falls diese Therapie nicht reicht, gibt man Spironolacton dazu.

Therapieziel ist ein Blutdruck <140 mm Hg systolisch und <90 mm Hg diastolisch.

Nach den ersten Blutdrucktabletten ging es mir schlecht, da habe ich sie erstmal weggelassen!

Diesen Satz höre ich in meiner Sprechstunde immer wieder: Viele Patienten sind so an den hohen Blutdruck gewöhnt, dass die Senkung auf normale Werte zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit etc. führt. Durch dieses „Tal der Tränen“ müssen wir aber hindurch, bis sich nach ein bis zwei Wochen der Körper an den niedrigeren Blutdruck angepasst hat. Geben Sie also nicht zu früh auf!

Das gesamte Herz-Kreislauf-Risiko

Ab dem 40. Lebensjahr sollte bei jedem Hausarztbesuch auch an das gesamte Herz-Kreislauf-Risiko gedacht werden, das sich aus Tabellen leicht aus Alter, Raucherstatus, syst. Blutdruck und Gesamtcholesterin bestimmen läßt. Bei über 10% Sterblichkeitsrisiko in den nächsten 10 Jahren sollte Sie sich dringend fachkardiologisch untersuchen lassen. Das individuelle Risiko beeinflußt auch die Aggressivität der Blutdrucksenkung bei Hypertonie: Je höher, umso stärker sollte der Blutdruck gesenkt werden.


Sie wollen mehr erfahren? Informieren Sie sich gern auf den Internetseiten der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin.

Unterstützung der Gesundheitsforschung des 21. Jahrhunderts
Apotheken spenden 60.000 Euro zur Förderung der Biobank

Im Januar starteten fünf lippische Apotheker in neun Filialen die Aktion „FFP2-Masken aus der Apotheke: Coupon einlösen und Gutes tun!“. Hintergrund war die bundesweite Ausgabe der medizinischen Masken an Anspruchsberechtigte in den örtlichen Apotheken. Jede Person, die einen entsprechenden Coupon vorlegen konnte, musste für die Maskenausgabe einen Eigenanteil von 2 Euro zahlen. Diesen wollten die Apotheker für einen guten Zweck spenden. Auf diese Weise sind rund 50.000 Euro zusammengekommen, die von den Apothekern noch einmal aufgestockt wurden. So konnte sich die Gesundheitsstiftung Lippe in dieser Woche über einen Scheck über insgesamt sagenhafte 60.000 Euro freuen.

Das Geld wird der Medizinforschung zu Gute kommen und soll am Klinikum Lippe in die Biobank investiert werden. „Wir sind mit dem Campus Klinikum Lippe Teil des Universitätsklinikum OWL und werden uns daher in der Zukunft noch verstärkter im Bereich der Forschung engagieren“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe und stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Gesundheitsstiftung Lippe.

Die sogenannte „Krankheitsspezifische Biobank“ ist bereits seit Jahresbeginn am Klinikum Lippe etabliert. Mit ihr können unterschiedliche Proben von Personen, wie zum Beispiel Körperflüssigkeiten oder Gewebe, eingelagert werden. Zu den Proben werden dann weitere Informationen gespeichert, wie Krankheitsgeschichte, Alter oder Lebensumstände. Die Proben können mittels Kryokonservierung – Einfrieren in flüssigem Stickstoff – gelagert und zu speziellen Fragestellungen zu einem späteren Zeitpunkt analysiert werden. Die Biobank ist somit wichtiger Bestandteil der Gesundheitsforschung des 21. Jahrhunderts. Durch die Förderung unserer medizinischen Forschung können wir nicht nur die Biobank ausbauen, sondern sind Teil eines nationalen Forschungsnetzwerkes, welches uns den unmittelbaren Anschluss an die universitäre Forschung ermöglicht.

„Die Gesundheitsstiftung hat seit ihrer Gründung immer wieder viele kleine Initiativen gefördert, aber insbesondere auch große Projekte wie den Bau der Familienklinik maßgeblich ermöglicht. Aktuell haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Klinikum Lippe als universitäre Einrichtung zu unterstützen. Forschung braucht Ressourcen – personell, strukturell, räumlich und finanziell“, betont Christian Ritterbach, Geschäftsführer der Gesundheitsstiftung Lippe. Ihm ist auch bewusst: „Dass örtliche Unternehmen uns in dieser für die Gesundheit der Bevölkerung und die Weiterentwicklung des Gesundheitsstandortes OWL so wichtigen Aufgabe unterstützen, ist keinesfalls immer selbstverständlich. Herzlichen Dank noch einmal an die fünf Apotheker für diese spontane und grandiose Aktion.“

An der Spenden-Aktion beteiligt waren:
• Einhorn-Apotheke in Barntrup
• Heutor-Apotheke in Blomberg
• Bahnhof-Apotheke in Detmold
• Hof-Apotheke in Detmold
• Medicum-Apotheke in Detmold
• Paulinen-Apotheke in Detmold
• Hirsch-Apotheke in Lage
• Ross-Apotheke in Lage
• Medicum-Apotheke in Lemgo

Mehr Informationen zur Gesundheitsstiftung Lippe finden Sie auch unter: Gesundheitsstiftung Lippe.

Onkologische Chirurgie auf höchstem Niveau


Die Behandlung von bösartigen Tumoren ist ein wichtiger Bestandteil des Leistungsspektrums unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Wir freuen uns daher ganz besonders, dass Dr. Michael Leitz, leitender Arzt der onkologischen Chirurgie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, das ACO/ESSO-Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) absolviert hat und nun den Titel Fellow of the European Board of Surgical Oncology – kurz FEBS Surgical Oncology – tragen darf. Er ist damit momentan einer von 18 deutschen Chirurgen, die in diesem Bereich über die DGAV weitergebildet wurden. Der Hintergrund ist, dass zunehmend differenzierte perioperative Tumorbehandlungen und fortgeschrittene OP-Techniken eine aggressive Tumortherapie mit sehr guten Ergebnissen ermöglichen, diese jedoch auch fundierte Fachkenntnis erfordern.

Die Besonderheit dieser Weiterbildung besteht darin, dass die Weiterbildungsordnungen der Deutschen Ärztekammern sich in der onkologischen Chirurgie lediglich auf Grundkenntnisse beschränken. Entsprechende Zusatzweiterbildungen gibt es aktuell nicht. Das ACO/ESSO-Curriculum ist somit jetzt die einzige Möglichkeit, sich die Qualifikation im Bereich der chirurgischen Onkologie bescheinigen zu lassen. Das internationale Zertifikat ist europaweit anerkannt.

Fachkräfte und Mediziner des Klinikum Lippe bilden sich fortwährend weiter. So kann sichergestellt werden, dass unsere Patienten die bestmögliche Behandlung nach den neuesten Standards erhalten.

Neue dezentrale Long-COVID-Ambulanz am Klinikum Lippe

Mit der Bezeichnung Long-COVID wird ein Zustand nach überstandener COVID-19-Infektion beschrieben, der durch fortbestehende Symptome gekennzeichnet ist. Der genaue Anteil der Betroffenen ist unklar, nach bisheriger Studienlage ist davon auszugehen, dass 10 – 20% der Erkrankten eine Long-COVID-Symptomatik entwickeln. Dabei sind es nicht nur die Patienten mit schweren Verläufen und intensivmedizinischer Behandlung, bei denen diese Langzeitfolgen auftreten. Die Mediziner im Klinikum Lippe beobachten seit mehreren Monaten Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden, die die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit im Alltag deutlich beeinträchtigen. „Gemein ist den Betroffenen, dass bei ihnen positive Antikörper gegen das SARS-CoV2 nachweisbar sind, auch wenn nicht alle Patienten bewusst eine Corona-Infektion durchgemacht haben.“ verdeutlicht Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe, Chefarzt für Gastroenterologie und Infektiologie am Klinikum Lippe und für das UK OWL Projektleiter im Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin zu Covid-19.

Zu den häufigsten Langzeitfolgen zählen neben dem „chronischen Erschöpfungssyndrom“ (Fatigue) Atembeschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Leistungsschwäche sowie Beeinträchtigungen des Geruchs- und Geschmackssinnes. „Das kann durchaus auch Kinder betreffen, an denen diese Infektion keineswegs immer spurlos vorübergeht“, wie Prof. Thomas Brune, Chefarzt der Kinderklinik, betont

Durch die Vielzahl der versorgten Patienten konnte an beiden Klinikstandorten in den vergangenen Monaten ein entsprechendes Erfahrungswissen generiert werden, das regelhaft um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Krankheitsgeschehen aktualisiert wird, zum Beispiel durch die intensive Beteiligung des Klinikum Lippe an dem Nationalen Pandemie Kohorten Netzwerkes (NAPKON). Wie im akutklinischen Arbeitsalltag üblich, werden die betroffenen Patienten interdisziplinär behandelt z.B. unter Hinzuziehung von Fachärzten der Abteilungen für Kardiologie und Neurologie.

Dieses erfolgreich gelebte interdisziplinäre Konzept für das Akutstadium der Erkrankung wird das Klinikum Lippe jetzt in einem weiteren Schritt auf die späteren Phasen der Erkrankung (long-covid) ausweiten. Viele der scheinbar genesenen Patienten leiden – unabhängig von der ursprünglichen Schwere der Infektion – an den Spätfolgen der Erkrankung. Noch mehr als in der akutklinischen Phase sind an dieser Stelle interdisziplinäre Konzepte zur mit regelhaften Fallkonferenzen gefordert.

„Bereits nach der ersten Welle im Frühsommer 2020 haben wir mit der ambulanten Nachbetreuung von Patienten mit einer Long-COVID- 19-Symptomatik begonnen“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe, Chefarzt für Gastroenterologie und Infektiologie am Klinikum Lippe. Das bestätigt Dr. Maik Brandes, Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Standort Lemgo, dem niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte regelhaft Patienten mit Atembeschwerden nach überstandener Infektion zuweisen. Beide wissen von vielfach sich überlagernden und teilweise auch unspezifischen Symptomen der Patientinnen und Patienten. Für das Klinikum Lippe ergibt sich hier die Notwendigkeit, Diagnostik und Therapie von Beginn an als ganzheitlichen Ansatz unter Einbeziehung vieler Fachrichtungen – auch der Psychosomatik – zu konzipieren. „Long-COVID“ wird das Gesundheitssystem noch lange beschäftigen, und Lösungsstrategien im Sinne der betroffenen Patientinnen und Patienten lassen sich nur durch eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen erzielen. Auch weil die Anzahl der Betroffenen in der dritten Welle tagtäglich ansteigt, hat sich das Klinikum Lippe jetzt entschlossen, für diese Patientengruppe ein verlässliches und gut strukturiertes Angebot auf den Weg zu bringen.

An der Long-COVID-Ambulanz des Klinikum Lippe sind beteiligt:

Klinik für Pneumologie
Chefarzt Dr. Maik Brandes
Tel. 05261 26-6372
Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie
Chefarzt Priv.Doz. Dr. Johannes Tebbe
Tel. 05231 458490
Klinik für Neurologie
Chefarzt Prof. Dr. Christoph Redecker
Tel. 05261 26-6400
Kinderklinik
Klinik für Kardiologie

Die psychosomatische Versorgung der Betroffenen, die in vielen Fällen eine wesentliche Rolle spielt, wird durch Kooperationen mit niedergelassenen Psychotherapeuten abgedeckt.
Zu der Frage, welche Patienten sich angesprochen fühlen sollen, sagt Prof. Christoph Redecker: „Selbstverständlich ist der Hausarzt der primäre Ansprechpartner für alle ambulanten Patienten, bzw. Fachärzte bei spezifischen Symptomen. Die Long-COVID-Ambulanz des Klinikums soll allen Patienten zur Verfügung stehen, bei denen unklar ist, ob sich ernsthafte Folgeschäden entwickeln.“

Die anwesenden Ärzte weisen außerdem darauf hin, dass demnächst ein „Expertentelefon“ zum Thema Long-COVID geplant ist. Auf den genauen Termin weisen wir sehr gerne rechtzeitig in Ihren Medien hin.

Neue Chefärztin für die Geburtshilfe

Seit heute ist Dr. Corinna Bryan Chefärztin für die Geburtshilfe. Sie übernimmt damit die Verantwortung für eine – mit über 2.000 Geburten – der größten Entbindungskliniken der Region. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Dr. Bryan eine langjährig erfahrene Geburtshelferin ans Klinikum Lippe holen können“, freut sich Dr. Christine Fuchs, Medizinische Geschäftsführerin, über die Neubesetzung der attraktiven Stelle. Denn die Geburtshilfe ist durch die angeschlossene Kinderklinik und die dazugehörige Frühgeborenen-Intensivstation überregionaler Anlaufpunkt für Schwangerschaften, Geburten und Risikopatientinnen.

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Dr. Corinna Bryan arbeitete nach dem Studium in Tübingen zunächst einige Jahre in einer gynäkologischen Praxis, um anschließend in den Kreiskliniken Reutlingen ihre fachärztliche Ausbildung in Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Weiterbildung Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin zu absolvieren. Bereits im Jahr 2005 erwarb sie dazu die Bescheinigung DEGUM-Stufe II. Von 2006 bis 2010 war sie bereits als Oberärztin und Abteilungsleiterin im Klinikum Lippe tätig. Für sie ist es also auch ein bisschen eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, die sie 2010 verließ, um Chefärztin in der Asklepios Klinik Sankt Augustin zu werden. Dort war sie verantwortlich für den Aufbau des Schwerpunkts zur Betreuung von Hochrisikoschwangerschaften – zum Beispiel bei Frühgeburtlichkeit oder fetaler angeborener Fehlbildung.

2017 folgte sie aufgrund ihrer herausragenden Expertise einem Ruf an das Sidra Medicine und das Hamad Medical Cooperation-Krankenhaus in Doha/Qatar, in dem pro Jahr 20.000 Kinder geboren werden. Auch hier standen die Pränataldiagnostik und die Weiterentwicklung der Qualität und der klinischen Leitlinien für sie im Fokus ihrer Arbeit. Aus familiären Gründen verlegte Frau Dr. Bryan zu Beginn des Jahres 2020 ihre Tätigkeit zurück nach Deutschland und übernahm als Chefärztin die Leitung der Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Evangelischen Krankenhaus Hamm. Dr. Christine Fuchs, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Lippe, betont „Wir freuen uns sehr, dass Dr. Corinna Bryan als Chefärztin ans Klinikum Lippe zurückkehrt. Sie steht mit ihrer Expertise für eine höchst professionelle Versorgung und Diagnostik in der Geburtshilfe.“

Priv.-Doz. Dr. Andreas Luttkus beendete seine langjährige Tätigkeit als Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde im Klinikum Lippe am 31.03.2021. Der Krankenhausträger respektiert seine Entscheidung, sich stärker dem Privatleben widmen zu wollen.

Weitere Veränderungen in der Detmolder Frauenklinik wird es zeitnah geben: Für die gesamte Frauenklinik ist eine W3-Universitätsprofessur für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie in Kooperation mit der Universität Bielefeld ausgeschrieben. Die zukünftige Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber wird die Gesamtverantwortung für die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Lippe übernehmen.

Sie wollen mehr erfahren? Einen Überblick über das Leistungsspektrum der Geburtshilfe finden Sie hier: Geburtshilfe

Darmkrebsmonat März

In Deutschland erkranken jährlich rund 61.000 Menschen neu an Darmkrebs und rund 25.000 Menschen sterben an den Folgen eines Darmtumors. Dabei ist Prävention, darin sind sich alle Fachgesellschaften und medizinischen Experten einig, insbesondere beim Darmkrebs durch eine ungefähr halbstündige Vorsorgeuntersuchung und entsprechende Früherkennung einfach und sicher möglich.

Wir unterstützen deshalb die Aktion der Felix-Burda-Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, im Darmkrebsmonat März jährlich auf die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge hinzuweisen und sagen: Vorsorge ist harmlos – Krebs kann Dein Leben zerstören! Wer gesund bleiben will, geht zur Darmkrebsvorsorge. Wir machen mit!

In den sozialen Netzwerken des Klinikum Lippe finden Sie im gesamten März wöchentlich Videos und interessante Informationen, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihre Präventiophobie zu überwinden. Auch auf unserer Internetseite aktualisieren wir diese Meldung regelmäßig. Schauen Sie also gern öfter mal rein.

| MACHEN SIE MIT!

Schnell-Check Darmkrebs


In nur 2 Minuten wissen Sie Bescheid!

Der Schnell-Check Darmkrebs sagt Ihnen, ob und wann Sie zur Vorsorge gehen sollten. Dieser Online-Darmkrebs-Test wurde zwar von der Felix Burda Stiftung gemeinsam mit Humangenetikern und Magen-Darm-Ärzten entwickelt. Er ersetzt allerdings nicht das Arztgespräch. Logisch, oder?


Den Risikotest für Darmkrebs gibt es auch als PDF-Dokument zum Ausdrucken oder Downloaden.





Mit freundlicher Genehmigung der Felix-Burda-Stiftung.

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Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt der Klinik für Onkologie und Hämatologie, informiert über die Möglichkeiten der onkologischen Therapie und verrät, warum man keine Angst vor der Darmkrebsvorsorge haben muss.

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Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie, informiert über den Ablauf einer Vorsorgeuntersuchung und verrät, warum man keine Angst vor der Darmkrebsvorsorge haben muss.

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Prof. Dr. Wolfgang Hiller, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Viszeralonkologischen Zentrum Lippe, informiert über die Möglichkeiten der viszeralonkologischen Chirurgie und verrät, warum man keine Angst vor der Darmkrebsvorsorge haben muss.

In unserer Reihe „3 Fragen zum Thema…“ informieren wir regelmäßig über verschiedene, interessante Krankheitsbilder und Gesundheitsthemen. Die Aufnahmen finden unter Berücksichtigung der Corona-Kontaktbeschränkungen statt und werden daher komplett online erstellt. Dies hat Auswirkungen auf die Videoqualität, die aber den Informationsgehalt aus unserer Sicht nicht beeinflusst.

Expertentelefon: Neue Lebensqualität durch künstliche Gelenke

Datum: Mittwoch, 7. April 2021, von 15.00 – 17.00 Uhr

Hotline: Telefon 05231-72-2222

E-Mail: expertentelefon@klinikum-lippe.de

3 Experten für Sie am Telefon

  • Prof. Dr. med. Khaled H. Salem, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Leiter des Endoprothetikzentrum Lippe, Klinikum Lippe
  • Wolfgang Roessler, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Dr. med. Ulrich Hueck, Orthopädische Praxis Lemgo

Das Thema Gelenkersatz geht viele Menschen an, denn ab dem 65. Lebensjahr leiden gut die Hälfte der Frauen und mehr als ein Drittel der Männer unter Arthrose. Am häufigsten sind Hüften, Knie, Finger- und Daumengelenke betroffen, aber auch alle anderen Gelenke können befallen sein. Ein Gespräch mit den Experten kann weiterhelfen und eine erste Orientierung bieten.

Expertentelefon geschaltet

Unter der E-Mail-Adresse expertentelefon@klinikum-lippe.de können Sie Befunde einreichen – sie werden anonymisiert ausgewertet.

Am Mittwoch, 7. April 2021 von 15.00 bis 17.00 Uhr ist dann unser Expertentelefon geschaltet.
Prof. Dr. med. Khaled H. Salem, Wolfgang Roessler und Dr. med. Ulrich Hueck werden Ihnen Rede und Antwort stehen.

Die Hotline ist kostenfrei. Sie ersetzt keinen Arztbesuch und keine Untersuchung.


Sie wollen mehr über die Leistungen unserer Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Standort Lemgo erfahren? Informieren Sie sich gern unter: Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie  oder Endoprothetikzentrum Lippe.

DGAV bescheinigt hohe Qualität der Versorgung krankhaft Übergewichtiger

Seit dem 1. Februar 2021 darf sich das Adipositaszentrum Lippe offiziell „Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie“ nennen. Das anerkannte Qualitätssiegel wird von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) nach einem anspruchsvollen Prüfverfahren vergeben.

Wie in vielen medizinischen Bereichen inzwischen Standard, ist auch das Erlangen dieses Siegels eine Teamleistung. „Zertifizierte, nachhaltige Adipositaschirurgie ist keine ausschließlich chirurgische Leistung“, weiß Prof. Dr. Wolfgang Hiller, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Adipositaszentrum Lippe. Zum Team gehören daher neben den Ärzten unter anderem auch Ernährungsberaterinnen, eine Verhaltenstrainerin, Psychologen sowie als fester Ansprechpartner und eine Art Lotse für die Betroffenen der Zentrumskoordinator. „Die Hauptperson ist jedoch der Patient selbst, ohne dessen Willen, etwas zu verändern, wir auch mit chirurgischen Mitteln zumindest dauerhaft nichts ausrichten können“, betont Hiller.

„Studien zeigen, dass 95 Prozent der Patienten, die infolge einer sogenannten bariatrischen Operation massiv Gewicht verloren haben, von einer immensen Steigerung der Lebensqualität profitieren. Arbeit und Ausbildung oder Sport und Bewegung sind wieder möglich. Freizeitaktivitäten mit Freunden machen wieder Spaß. Und was uns als Mediziner in diesem Spezialgebiet besonders beeindruckt: Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck werden verbessert oder verschwinden sogar ganz. Daher ist die Adipositaschirurgie bei entsprechender Verhaltensumstellung des Betroffenen nicht nur für jeden einzelnen Patienten unmittelbar wirksam, sondern durch Krankheitskosten und Arbeitsunfähigkeit auch ein nicht zu unterschätzender volkswirtschaftlicher Faktor, wenn man bedenkt, dass ein Viertel der Deutschen übergewichtig ist, Tendenz steigend“ berichtet Dr. Michael Leitz, Leitender Arzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Adipositaszentrum Lippe.

(links Ralf Sann, rechts Dr. Michael Leitz)

 

 

 

 

 

 

Aktuell werden am Adipositaszentrum Lippe jährlich ungefähr 100 bariatrische Operationen durchgeführt. Das Zertifikat ist zunächst drei Jahre gültig. In Deutschland sind momentan bundesweit 88 Zentren für die Behandlung von krankhaft übergewichtigen Menschen von der DGAV zertifiziert.

Mehr Informationen zum Adipositaszentrum Lippe, zu allen angebotenen chirurgischen Verfahren und zu den Voraussetzungen für eine Operation gibt es auf der Internetseite des Adipositaszentrum Lippe.

Muttermilchbank am Perinatalzentrum Lippe genehmigt

Stillen und Muttermilch sind schon lange ein wichtiges Thema am Klinikum Lippe, schließlich ist die Geburtsklinik als „Babyfreundlich“ zertifiziert. Umso wichtiger ist nun auch die Nachricht, dass am Perinatalzentrum Lippe ab sofort auch eine Muttermilchbank aufgebaut und betrieben werden darf. In Nordrhein-Westfalen ist nach dem Klinikum Dortmund das Klinikum Lippe damit das dritte und in OWL das erste Krankenhaus, welches die strengen behördlichen und hygienischen Kriterien für eine derartige sogenannte Frauenmilchbank erfüllt. In Deutschland gibt es nach offiziellen Angaben insgesamt rund 30 Frauenmilchbanken.

Hinweis

Die Muttermilchbank nimmt derzeit ausschließlich Spenderinnenmilch von Frauen an, deren Kind im Perinatalzentrum behandelt wird. Sie kann keine Milchspenden von außerhalb der Klinik annehmen.

Muttermilch gilt als der Goldstandard, wenn es um die Ernährung von Neugeborenen geht. Dabei zeigen immer mehr  Studien, dass insbesondere  sehr kleine Frühgeborene von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren, die in ihr enthalten sind. Zahlreiche Enzyme und Abwehrstoffe schützen vor Infektionen sowie anderen Komplikationen und stimulieren die Entwicklung des noch unreifen Immun- und Verdauungssystems. Schon 100 ml Muttermilch am Tag reichen aus, um ein besonders kleines Frühgeborenes zu ernähren und sein Infektionsrisiko deutlich zu senken.

Doch was ist, wenn die Brust der Mutter keine oder nicht ausreichend Milch produziert? Oft steht gerade für die Frühchen in den ersten Tagen nach der Geburt keine oder nicht ausreichend Muttermilch zur Verfügung, da die Milchbildung der eigenen Mutter noch nicht in Gang gekommen ist. Durch die nun gegründete Muttermilchbank können demnächst auch diese Kleinsten in den ersten Lebenstagen mit gespendeter Frauenmilch versorgt werden, bis ausreichend Milch der eigenen Mutter vorhanden ist.

„Spenden können ausschließlich gesunde Mütter mit einer ausreichenden Milchbildung, die ihr Kind im Perinatalzentrum geboren haben. Wenn sie sich bereit erklären, einen Teil ihrer im Überschuss vorhandenen Muttermilch zu spenden, können sie so einem weiteren im Perinatalzentrum zu früh geborenen Kind oder sogar Mehrlingen eine wertvolle Starthilfe ins Leben geben“  betont Prof. Dr. Thomas Brune, Chefarzt der Kinderklinik und Leiter des Perinatalzentrum Lippe.  Milchspenden von außerhalb des Klinikums werden nicht angenommen. Jede gespendete Milchprobe wird im Labor sorgfältig untersucht, in der Milchküche pasteurisiert und tiefgefroren gelagert.  Dabei gelten höchste hygienische und medizinische Auflagen, die das Klinikum Lippe erfüllt.