Schlaganfall: Riesenfresszellen wandern aus dem Blut ein

Der Lemgoer Neurologe Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Lippe, hat zusammen mit einem Konsortium aus Wissenschaftlern des Universitätsklinikum Jena, der Universität Bonn sowie des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (USA) an einem Forschungsprojekt zum Thema Schlaganfall mitgewirkt, das kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ publiziert wurde. In ihrem Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler eine Methode entwickelt, die sog. „Riesenfresszellen“ bzw. Makrophagen, die bei Hirnerkrankungen wie dem Schlaganfall, der Multiplen Sklerose oder der Alzheimer-Erkrankung ins Gehirn einwandern, gezielt zum Leuchten zu bringen. Am Beispiel des Schlaganfalls konnten sie zeigen, dass die Makrophagen aus dem Knochenmark sich in dem abgestorbenen Gewebe und in der Umgebung des Schlaganfalls ansiedeln. Anders als bislang vermutet, zogen sich die aus dem Knochenmark stammenden Makrophagen nach wenigen Tagen aus dem gesunden Gewebe wieder zurück. Schalteten die Forscher ihr Markierungsgen Cxcr4 aus, war diese Reaktion der Makrophagen nach dem Schlaganfall gestört. Zahlreiche Gene, die für eine schützende Immunantwort notwendig sind, wurden nicht gebildet und die Entzündungsreaktion fiel zu stark aus. Der Schaden durch den Schlaganfall war dadurch vergrößert. Mit diesem Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler ein Modell entwickelt, mit dem die Rolle dieser einwandernden Makrophagen auch bei anderen Hirnerkrankungen untersucht werden kann. Das bessere Verständnis der Cxcr4-Funktion eröffnet darüber hinaus neue Ansatzpunkte für die Entwicklung von innovativen Therapiestrategien nach dem Schlaganfall.

Politik vor Ort – Politikerinnen der FDP informieren sich im Klinikum Lippe über die Gesundheitsversorgung und die Nachwuchsförderung

Susanne Schneider, FDP-Landtagsabgeordnete aus Schwerte und gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW und Martina Hannen, FDP-Landtagsabgeordnete aus Lage und Sprecherin für schulische Berufs- und Weiterbildung der FDP-Landtagfraktion NRW besuchen das Klinikum Lippe. Sie interessieren sich für die Themen Gesundheitsversorgung und Fachkräftesituation im ländlichen Raum.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Redecker, Dr. Johannes Hütte, Martina Hannen, Susanne Schneider, Andreas Zeisberg, Dr. Helmut Middeke, PD Dr. Johannes Tebbe

Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sowie die Stärkung der beruflichen Bildung sind Hauptfachbereiche der beiden FDP- Landtagsabgeordneten, Susanne Schneider und Martina Hannen. Ziel ihres Besuches des Klinikum Lippe ist der Austausch zur Situation in Medizin und Pflege und bei der Fachkräftegewinnung.

„Die zunehmenden Strukturvorgaben und Neuregelungen seitens des Gesetzgebers und die angespannte Fachkräftelage insgesamt gehen auch an Lippe nicht spurlos vorüber“, informiert Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums. „Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind für die Krankenhäuser insgesamt sehr groß, aber das Klinikum Lippe befindet sich auf Konsolidierungs- und gleichzeitig auf Wachstumskurs“, fasst er die jüngste Entwicklung zusammen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei dabei die sektorenübergreifende Vernetzung mit den medizinischen Partnern der Region.

Während des Gespräches überzeugen sich die FDP-Politikerinnen auch vom großen Engagement des Klinikum Lippe im Hinblick auf die Förderung des Fachkräftenachwuchses in Medizin und Pflege. „Das Klinikum gehört zu den größten Ausbildungsbetrieben der Region“, erklärt Andreas Zeisberg, Pflegedirektor des Klinikums. Kooperationsvereinbarungen für die Hebammenausbildung, die Etablierung der Ausbildung von Pflegeassistenten und Medizinisch-technischen Radiologieassistenten sowie Angebote von Teilzeitausbildung und Bachelorstudiengängen in Pflegeberufen und in der Physiotherapieausbildung seien nur einige Beispiele, wie das Klinikum Lippe einen möglichen Fachkräftemangel begegnet.

„Zudem kümmern wir uns über das Lehrkrankenhaussekretariat ganz intensiv um den Medizinernachwuchs“, erläutern die Ärztlichen Direktoren, PD Dr. Johannes Tebbe und Prof. Dr. Christoph Redecker unisono. „Wir begleiten die angehenden Mediziner durch alle Phasen der studentischen Ausbildung und bieten den jungen Assistenzärzten Facharzt- und Zusatzweiterbildungen.“

Unter der Marke „MED in Lippe“ arbeiten das Klinikum Lippe und niedergelassene Ärzte der Region zusammen für die Nachwuchsgewinnung im stationären und ambulanten Bereich. „Diese Kooperation ist beispielhaft für ganz Deutschland und ermöglicht den Medizinstudenten und den jungen Medizinern Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten auf hohem Niveau“, ergänzt Dr. Helmut Middeke, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums. „Und auch die Tatsache, dass das Klinikum Teil der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld ist, stellt einen wertvollen Beitrag zur Zukunftssicherung der Patientenversorgung und der Ärztebindung in Ostwestfalen-Lippe dar“, hebt er hervor.

„Das umfangreiche Engagement des Klinikums Lippe in der Ausbildung ist vorbildlich. Gerade die Teilzeitausbildung sowohl in der Pflege als auch im ärztlichen Bereich macht den Einstieg in einen Gesundheitsberuf attraktiver“, lobt Susanne Schneider MdL. „Und dass das Klinikum Lippe zudem eine Betriebs-Kita anbietet, erleichtert die Vereinbarung von Familie und Beruf. Solche Anstrengungen brauchen wir, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.“

„Um auch weiterhin ausreichend Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit in unserem Kreis gewinnen zu können, ist der zukünftige Status als Universitätsklinikum ein großer Erfolg für das Klinikum und die ganze Region. Dass das Klinikum Lippe hier zum Zuge gekommen ist, ist kein Zufall, sondern Ergebnis der hervorragenden Arbeit hier in Lippe“, so Martina Hannen MdL.

Anerkannte Expertise in der Behandlung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße

Dr. med. Marios Vlachojannis, Leitender Arzt Strukturelle Herzerkrankung der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum Lippe darf sich ab jetzt  “full member EURO CTO Club” nennen  

CTO steht als Abkürzung für Chronisch Totale Okklusion, also chronische Herzkranzgefäßverschlüsse. Der EURO CTO CLUB, gegründet am 14. Dezember 2006, in Paris ist ein Zusammenschluss von Medizinern auf europäischer Ebene mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches bezüglich neuester Technologien und Therapiestrategien sowie der Förderung der Forschung und Lehre bei der Behandlung chronisch verschlossener Koronargefäße. Die erfolgreiche, interventionelle Behandlung seit längerer Zeit verschlossener Herzkranzgefäße, eine sogenannte Rekanalisation erfordert vom Operateur spezialisiertes Training und viel Erfahrung. Der Club engagiert sich zudem in einem medizinischen Register zur Erfassung und Bewertung  – Evaluation – von Behandlungsfällen Koronarer Herzerkrankungen.

Dr. Marios Vlachojannis, Facharzt für  Innere Medizin und Kardiologie, Zusatzbezeichnung Interventionelle Kardiologie, bisher assoziiertes Mitglied (associate member), ist seit dem 4. Dezember 2019 Vollmitglied des EURO CTO Club. Nun darf er offiziell den Titel „full member EURO CTO Club“  tragen.  Dieser Titel wurde ihm zuerkannt aufgrund seiner Qualifikation und der Anzahl der von ihm jährlich behandelten CTO-Erkrankungen.

Die Mitgliedschaft im EURO CTO Club als full member gilt selbst unter erfahrenen Kardiologen  als sehr anspruchsvoll  und wird europaweit  mit einem sehr hohen Qualitätsniveau  in der Interventionellen Kardiologie assoziiert. Der Club hat derzeit 75 Vollmitglieder, davon 16 in Deutschland (weitere Informationen unter www.eurocto.eu).

Chefarzt Prof. Dr. Stephan Gielen und Marios Vlachojannis (v.l.n.r.) im Hybrid-OP

Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum Lippe unter Chefarzt Prof. Dr. med. Stephan Gielen wird durch das Magazin FOCUS seit einigen Jahren kontinuierlich als „TOP Nationales Krankenhaus Kardiologie“ ausgezeichnet und gehört damit zu den Top-100 Kliniken in Deutschland (FOCUS Klinikliste). Die Klinik verfügt über eine zertifizierte Chest Pain Unit – eine Notfallaufnahmestation speziell für kardiologische Notfallpatienten. Sie ist als „HFU-Schwerpunktklinik“ zertifiziert und bietet somit eine spezielle Versorgung für Patienten mit Herzinsuffizienz.

Anerkannte Expertise in Medizin und Management

Dr. med. Christine Fuchs wird neue Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Lippe

Das Klinikum Lippe hat ab dem 01.06.2020 eine neue Medizinische Geschäftsführerin. Dr. med. Christine Fuchs übernimmt diese Position von Dr. med. Helmut Middeke. Dr. Middeke, seit 2014 Medizinischer Geschäftsführer verabschiedet sich zum 30.09.2020 in den wohlverdienten Ruhestand.

Dr. Christine Fuchs (60) ist Fachärztin für Chirurgie mit Schwerpunktbezeichnung Viszeralchirurgie. Berufsbegleitend absolvierte sie ein Studium zum Master of Business Administration. Ihre beruflichen Stationen führten die gebürtige Würzburgerin und Mutter zweier erwachsener Kinder von Würzburg über Bielefeld, Minden und Rostock nach Lübbecke, wo sie zuletzt als Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke-Rahden der Mühlenkreiskliniken (MKK) AöR tätig war.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Dr. Fuchs für diese verantwortungsvolle Position der Medizinischen Geschäftsführerin gewinnen konnten“, betont Dr. Axel Lehmann, Landrat und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Gesundheit Lippe GmbH. „Wir sind überzeugt, dass Frau Dr. Fuchs mit ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz als Ärztin und ihrem Managementwissen das Klinikum Lippe auf seinem strategischen Weg zum universitären Maximalversorger weiter voranbringen wird,“ erklärt Lehmann weiter.

Dr. Christine Fuchs bringt Führungserfahrungen aus der Unternehmensentwicklung, dem Projektmanagement und dem Medizincontrolling mit in die neue Position. Sie war Leiterin der Unternehmensentwicklung an der Universitätsmedizin Rostock und Leiterin des Projektes „Universitätsmedizin“ in den Mühlenkreiskliniken. Damit besitzt sie wertvolle Erfahrungen für den Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, zu der das Klinikum Lippe als Kooperationspartner gehört.

Dr. med. Asmir Basagic ist neuer Chefarzt der Klinik der Klinik für Plastische und Handchirurgie

Die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH in Paderborn und die Klinikum Lippe GmbH in Detmold schließen Kooperationsvertrag zur Ausbildung von Hebammen

Schülerinnen der Hebammenschule des St. Vincenz-Campus für Gesundheitsfachberufe in Paderborn werden ihre Praxiseinstätze ab dem 01.02.2020 auch im Klinikum Lippe absolvieren. Das sieht der Kooperationsvertrag vor, den die beiden Häuser jetzt geschlossen haben.

Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer und Sprecher Klinikum Lippe, Andreas Zeisberg, Pflegedirektor Klinikum Lippe, Susann Grabsch, Leitende Hebamme Klinikum Lippe, Michaela Bremsteller, Leiterin der Hebammenschule St. Vincenz-Campus für Gesundheitsfachberufe, Andreas Riekötter, Leiter des St. Vincenz-Campus für Gesundheitsfachberufe, und Jürgen Thau, kfm. Geschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH

Hintergrund ist die anstehende Akademisierung der Hebammenausbildung. Denn ab voraussichtlich 2021 werden Hebammen an Hochschulen ausgebildet. Die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH plant in Kooperation mit einer nordrhein-westfälischen Hochschule verantwortliche Praxiseinrichtung zu werden und somit die Praxiseinsätze der Studierenden in mehreren Kliniken zu koordinieren. „Bislang können wir die Praxiseinsätze unserer Schülerinnen in unseren Betriebsstätten in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise Paderborn und im St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten flexibel über das ganze Jahr verteilen. Das wird nach der Akademisierung nicht mehr möglich sein“, erklärt Andreas Riekötter, Leiter des St. Vincenz-Campus für Gesundheitsfachberufe. Denn im Studium würden alle Studierenden gleichzeitig in die Praxisphase gehen. „Daher ist die Kooperation mit dem Klinikum in Lippe ein idealer Schritt, den neuen Rahmenbedingungen zu begegnen“, ist Riekötter erfreut. Denn alle angehenden Hebammen gleichzeitig in den Kreißsälen in Paderborn und Salzkotten einzusetzen sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich. „Zudem bietet der Einsatz in einem anderen Krankenhaus den Schülerinnen eine tolle Möglichkeit ihren Horizont zu erweitern“, so Riekötter. Für die Schülerinnen sei es wichtig, in unterschiedlichen Einrichtungen praktische Erfahrung sammeln zu können, ist auch Michaela Bremsteller, Leiterin der Hebammenschule am St. Vincenz-Campus, überzeugt: „Das bereitet die jungen Frauen optimal auf ihre spätere Arbeit vor.“

Auch für das Klinikum Lippe sei die Kooperation mit dem St. Vincenz-Campus ein stringenter Weg hin zum Hebammenstudium, erklärt Andreas Zeisberg, Pflegedirektor des Klinikums. „Somit werden beide Krankenhäuser auch in Zukunft in den Regionen Lippe und Paderborn aktiv dem Hebammenmangel entgegenwirken“, ist sich Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe, sicher. „Denn natürlich hoffen wir, die jungen Frauen und gerne auch Männer von der Arbeit in unserem Kreißsaal mit unseren Teams zu überzeugen und sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen zu können“, so Hütte.

„Eine absolute win-win-Situation“, betont auch Jürgen Thau, Geschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH. „Gemeinsam können wir so den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Hebammenwesens ideal gerecht werden.“

Die Hebammenschule der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH ist die zweitgrößte Schule in NRW. Zurzeit absolvieren 75 Hebammenschülerinnen die dreijährige Ausbildung in Paderborn. Haupteinsatzort für die Schülerinnen ist bislang die Geburtshilfe an den Standorten Frauen- und Kinderklinik St. Louise Paderborn und St. Josef-Krankenhaus Salzkotten – gemeinsam betreut das Team an den beiden Standorten über 3000 Geburten pro Jahr. Auch im St. Johannisstift Paderborn (ca. 925 Geburten) finden Praxiseinsätze statt. In Zukunft kommen die Kreißsaaleinsätze im Klinikum Lippe (ca. 2.100 Geburten pro Jahr) hinzu. Damit steht den Schülerinnen die gesamte Spannbreite der Geburtshilfe von der natürlichen Geburt bis hin zur Hoch-Risikogeburt im Perinatalzentrum Level 1 des Klinikum Lippe als Lernerfahrung zur Verfügung. Ideale Voraussetzungen für eine anspruchsvolle und vielseitige Praxisphase im Hebammenstudium.

© Text:Annekathrin Kronsbein • Leiterin Kommunikation und Marketing • Tel.: 05251/86-1421 • a.kronsbein@vincenz.de, Bild:St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn/Hoppe

DaVinci®-Operationssystem erfolgreich etabliert

Genesis-Programm der Firma Intuitive Surgical für Training und Prozessoptimierung bestätigt Qualität und Kompetenz

Anfang April 2018 wurde die roboterassistierte Chirurgie am Klinikum Lippe Detmold zunächst in der Urologie etabliert. Rund zwei Millionen Euro kostete das computergestützte Operationssystem DaVinci® Xi® der Firma Intuitive Surgical aus Kalifornien, das derzeit modernste Modell des Unternehmens. Die Klinik für Urologie, das Prostatazentrum und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie nutzen das Operationssystem für Prostataektomien, aufwendige Nierenoperationen, Ersatzharnblasenrekonstruktionen, Lymphknotenentfernungen, Sigmaresektionen und andere operative Krebsbehandlungen. Die Klinik für Uroloie konnte mit Dr. Ihab  Abutabanjeh von der Uniklinik Halle und Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert von der Universität Rostock  extra  zwei  erfahrene Experten für diese neue Technik gewinnen. Chefarzt Prof. Dr. med. Wolfgang Hiller und Oberarzt Dr. med. Michael Leitz, die seit Herbst 2018 mit dem Operationssystem arbeiten, erhielten im Mai 2019 das Kompetenzzertifikat der European Academy for Robotic Colorectal Surgery (EARCS). Diese Qualifikation haben in ganz Europa weniger als 100 Ärzte.

Die Firma Intuitive hat mit ihrem GENISIS-Programm die Etablierung des DaVinci®-Operationssystems am Klinikum Lippe begleitet. GENESIS ist ein Trainings- und Prozessoptimierungsprogramm. Nun stellte die Firma ihren Abschlussbericht vor.

Über einen Zeitraum von 2 Wochen wurden die Operationsteams bei ihrer Arbeit beobachtet, die Prozesse vor, während und nach den Operationen beurteilt, Kennzahlen erfasst und mit Benchmark-Parametern international verglichen. Nach mehr als 300 operativen Eingriffen ist das Kernteam mit der Technologie bestens vertraut und hat die Lernkurve 100-prozentig durchlaufen. Alle Standards und Prozesse befinden sich bereits auf einem sehr hohen Niveau. Der Benchmark-Vergleich ergab: Das OP-Management des Klinikum Lippe unter der Leitung von Karl-Heinz Nimczewski ist im weltweiten Vergleich ganz weit vor. Die gemessenen Parameter für den Ablauf der Operationen – vom Eintreffen des Patienten über Beginn und Ende der Operation bis zum sogenannten Ausschleusen des Patienten sind besser als die Zahlen zum Beispiel aus den USA oder der Schweiz. „Unser Konzept, zuerst Qualität durch ein perfektes Team hat sich bewährt,“ freut sich Dr. Alfons Gunnemann, Chefarzt der Klinik für Urologie und Leiter des Prostatazentrums über die Prüfergebnisse, „nun können wir im nächsten Schritt unser Ausbildungskonzept für die schrittweise Erweiterung des OP-Teams verwirklichen.“

Besonders hoben die Prüfer die Arbeitsatmosphäre im Operationssaal hervor, die gekennzeichnet ist durch Freundlichkeit, Kompetenz und Kollegialität.

Auch Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums ist stolz auf das Ergebnis und die Arbeit der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Das Ergebnis des GENESIS-Programms zeigt, dass die Investition in das Operationssystem richtig war. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir damit einen attraktiven Arbeitsplatz und den Menschen in Lippe Höchstleistungsmedizin auf universitärem Niveau.“

Zukünftig wird das Operationssystem die Operateure auch bei anderen urologischen, viszeralchirurgischen und gynäkologischen Operationen unterstützen.

Party-Rocker feierten für den guten Zweck – Die Mitglieder der Red Cadillac Band übergeben 800 Euro an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

(Detmold) 30 Jahre Red Cadillac Band waren für die Musiker Grund genug, das Jubiläum mit einem großen privaten Konzert zu feiern. Am 26. Oktober vergangenen Jahres waren Fans, Freunde und Familienangehörige eingeladen. Statt eines Eintrittsgeldes baten die Party-Rocker um Spenden für einen guten Zweck.

„Und da kam einiges zusammen“, freuen sich die Musiker. Auf stolze 800 Euro rundeten sie den Betrag auf. Am 15. Januar 2020 übergaben sie die Spende an die Kinderklinik im Klinikum Lippe. „Es war uns wichtig, für ein ganz konkretes Projekt hier in Lippe zu spenden“, verraten sie bei der Übergabe. Ein Erlebnis in der Familie eines Bandmitgliedes machte sie auf die Kinderklinik und deren Wunsch für die Kinder, die auf der Kinder-Intensivstation behandelt werden müssen, aufmerksam. „Auf der Kinder-Intensivstation liegen auch Kinder, die wach sind und Beschäftigung brauchen gegen die Langeweile“, erzählt Christian Weise, Oberarzt der Klinik, „von dem Spendengeld, werden wir einen tragbaren DVD-Spieler kaufen.“ Die kleinen Patienten auf der Kinder-ITS dürfen nicht aufstehen und können nicht spielen. Da bieten Kinderfilme eine willkommene Abwechslung.  Der verbleibende Betrag aus der Spende wird helfen, ein neues Diagnosegerät für die kleinsten Frühgeborenen zu kaufen. Christian Weise ist Neonatologe und betreut als solcher diese kleinen Kinder im Perinatalzentrum des Klinikums. Knapp 1.500 € kostet das moderne Blutzuckermessgerät. „Mit diesem Gerät müssen wir dann nur noch einmal in der Woche anstatt bisher täglich einen Tropfen Blut für die Messung entnehmen. Das wird die Babys, die manchmal nur 300 bis 500 g wiegen, deutlich entlasten.“, erklärt Weise. Ein solches Gerät gehört nicht zu Standardausstattung, aber mithilfe der Spende wird der Erwerb in Kürze möglich sein.

Das Klinikum Lippe bedankt sich bei den Musikern der Band und allen, die zu dieser großzügigen Unterstützung beigetragen haben.

Neugeborenen-Transportinkubator für die Familienklinik am Klinikum Lippe

Kreis Lippe und Klinikum Lippe investieren gemeinsam in die Sicherheit der allerkleinsten Lipper.

Die Familienklinik am Klinikum Lippe ist als Perinatalzentrum Level 1 zertifiziert. Hier können Babys, die vor der 29. Schwangerschaftswoche geboren werden, voraussichtlich unter 1.250 Gramm wiegen oder nach der Geburt die Hilfe eines Kinderchirurgen brauchen, zur Welt kommen. Dank modernster Untersuchungsmethoden können Probleme des Kindes schon während der Schwangerschaft (Pränataldiagnostik) erkannt und behandelt werden. Als Perinatalzentrum Level 1 arbeiten in der Familienklinik die geburtshilfliche Station und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Neonatologie) eng zusammen – auch im räumlichen Sinne. Die Frühchen-Intensivstation und der Kreißsaal liegen in der Familienklinik Wand an Wand.

In Ausnahmefällen bedürfen diese kleinsten Erdenbürger einer Behandlung in einer Spezialklinik. „Das heißt, diese ohnehin sehr empfindlichen Babys müssen transportiert werden“, erklärt Dr. Michael Fleischer, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe und Pädiatrischer Intensivmediziner, „das ist ein hohes Risiko für die Gesundheit und das Leben der Kinder.“ Deshalb regte Christian Weise, Oberarzt der Kinderklinik den Kauf eines hochmodernen Transportinkubators an. Ein solches System verfügt über Höchstleistungskomponenten, die für die Versorgung eines Neugeborenen essentiell sind, wie beispielsweise: Inkubator, Transportbeatmungsgerät mit Atemgasbefeuchtung, Vitaldatenmonitor, integrierte Bronchusabsaugung, Infusionspumpen, alle notwendigen Verbindungen und vieles mehr. Damit können die Babys stabil und sicher auf dem Land- und dem Luftweg transportiert werden.

v.l.n.r.: Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Michael Fleischer, Jens Kölker (Feuerwehr Detmold), Achim Reineke (Bevölkerungsschutz Lippe), Dr. Johannes Hütte (Geschäftsführer Klinikum Lippe), Daniel Fischer (Chefarzt Zentrale Notaufnahmen)

Rund 100.000 Euro kostet ein solcher Inkubator. Für die Sicherheit der kleinen Patienten des Perinatalzentrums eine wichtige Investition, darin waren sich die Klinikleitung und der Kreis Lippe als Träger des Klinikums sofort einig. Sie beschlossen, die Kosten jeweils zur Hälfte zu tragen.

Zukünftig steht der neue Transportinkubator nun im Klinikum Lippe bereit. Das Baby wird im Bedarfsfall vom Rettungsdienst des Kreises Lippe abgeholt und sicher und rundum versorgt transportiert.

„Über die Förderung der Gesundheitsstiftung Lippe erfährt die Familienklinik am Klinikum die besondere Unterstützung durch den Kreis Lippe“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann als Vorsitzender des Stiftungsrates. „Lippe für junge Familien lebenswert zu machen, ist uns ein besonders Anliegen“, fährt er fort, „dafür ist es wichtig, vom Anfang des Lebens bis ins hohe Alter umfassend versorgt zu sein.“

Delirprävention auf der Intensivstation

Das Klinikum Lippe installiert mit dem Philips VitalSky als drittes Krankenhaus weltweit ein innovatives Delirmanagementsystem auf den Intensivstationen in Lemgo und Detmold

Ein Delir ist eine vorrübergehende, mehr oder weniger langanhaltende Funktionsstörung des Gehirns, verbunden mit kognitiven Störungen, motorischer Unruhe oder deutlich reduzierter Motorik, Verwirrtheit und Aufmerksamkeitsstörungen. Ein Krankenhausaufenthalt und insbesondere eine intensivmedizinische Behandlung sind häufig Ursachen für das Auftreten eines Delirs. „Besonders gefährdet sind alte und sehr alte Menschen, Menschen mit schweren Erkrankungen und Menschen mit demenziellen Veränderungen“, weiß Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Lippe. „Die Ursachen für ein Delirium sind vielfältig. Schwere Verletzungen, Medikamente, akuter Stress können die Auslöser sein. Wichtig ist es, ein Delir frühzeitig zu erkennen und noch viel besser, dem Auftreten eines Delirs vorzubeugen“, erklärt Redecker.

v.l.n.r.: Dr. Christoph Friedrich (Chefarzt der Klinik für Geriatrie), Jan Opel (Großstationsleitung Intensivstation), Prof. Dr. Christoph Redecker (Chefarzt der Klinik für Neurologie)

Mit dem VitalSky-Beleuchtungssystem der Firma Philips hat das Klinikum Lippe als weltweit drittes Krankenhaus in einen wesentlichen Baustein zur Delirprävention investiert. Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums ist stolz, diese Weltneuheit zum Wohle der Patienten in Lippe präsentieren zu können. „Unserem Anspruch, medizinische Versorgung auf universitärem Niveau zu leisten, können wir nur gerecht werden, wenn wir in hochqualifiziertes Personal und in Hightech investieren“, so sein Fazit. Dieses Geld ist gut angelegt, darin sind sich alle einig, denn Delirereignisse sind nicht nur eine große Belastung für die Patientinnen und Patienten, sie verursachen durch einen längeren Krankenhausaufenthalt und gegebenenfalls anhaltende kognitive Störungen auch hohe Kosten und einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden.

Die Delierprävention verfolgt einen multimodalen, ganzheitlichen Ansatz. Neben der geeigneten Medikation sind dabei die Gestaltung der Behandlungsumgebung und ein sich am Tag-Nacht-Rhythmus orientierender, strukturierter Tagesablauf wichtig. „Der Lichthimmel des VitalSky-Systems ist dabei für uns eine ganz wesentliche Unterstützung“, stellt Prof. Dr. Redecker fest, „Wir können mit Hilfe des Beleuchtungssystems die zirkadianen Lichtverhältnisse simulieren und damit die Patienten tagsüber stimulieren und nachts den erholsamen Schlaf fördern.“ Davon profitieren insbesondere auch Schlaganfallpatienten, für die eine frühe Förderung und wirksame Delirprävention sehr wichtig sind. Neben den verschiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten bietet das System Programme für eine angenehme, abwechslungsreiche Raumatmosphäre durch verschiedene Farben und Motive.

v.l.n.r.: Jan Opel (Großstationsleitung Intensivstation), Prof. Dr. Christoph Redecker (Chefarzt der Klinik für Neurologie), Dr. Christoph Friedrich (Chefarzt der Klinik für Geriatrie)

Um in Zukunft den Bedürfnissen von alten und sehr alten, oft multimorbiden Menschen immer besser gerecht zu werden, entwickeln Prof. Dr. Christoph Redecker und Dr. Christoph Friedrich, Chefarzt der Klinik für Geriatrie das Zentrum für Altersmedizin weiter. Gemeinsam mit anderen Fachabteilungen des Klinikums arbeiten sie am Aufbau eines Zentrums für Alterstraumatologie. „Alte Menschen haben ein besonders hohes Delirrisiko und tragen oftmals bleibende Störungen ihrer kognitiven Fähigkeiten davon“, ist sich Dr. Friedrich der Verantwortung für diese Patientengruppe bewusst. „Rechtzeitige Reorientierung, schnelle Mobilisation, Förderung der eigenen Ressourcen und ausreichende Erholungsphasen in lärm- und lichtreduzierter Umgebung helfen, einem Delir vorzubeugen beziehungsweise ein Delir abzuschwächen und zu verkürzen. Das VitalSky-System bietet dafür beste Voraussetzungen.

10.000 Euro für das Brustzentrum Lippe

Tanzende Menschen in einer Kirche? Ja, die gibt es. Genau dann nämlich, wenn ein Vortragsabend mit Pater Anselm Grün und musikalischer Untermalung von Ulrike Wahren und Peter Stolle in Lemgo stattfindet.

„Versäume nicht dein Leben“: Mit diesen Worten, aber ganz ohne erhobenen Zeigefinger lockte der Autor und Benediktinerpater Anselm Grün im vergangenen Sommer rund 600 Menschen in die St. Johann Kirche in Lemgo. Die Veranstaltung war bereits weit im Vorfeld ausverkauft. Und so klingelte die Spendenkasse der Gesundheitsstiftung Lippe, welche den Benefizabend für das Brustzentrum Lippe organisiert hatte. Unter den Besuchern waren viele Frauen, die sich aufgrund ihrer ganz persönlichen Krankengeschichte als Patientin mit Brustkrebs eng mit dem Brustzentrum Lippe verbunden fühlen. Sie folgten den Worten des Autors und wohl in Deutschland bekanntesten Benediktinerpaters Anselm Grün und versäumten es nicht, zur wunderbaren Musik von Ulrike Wahren und Peter Stolle zu tanzen.

Sabine Mirbach, selbst Patientin, ist eine von ihnen. 2015 erhielt sie die zunächst niederschmetternde Diagnose Brustkrebs. Heute weiß sie, dass es wichtig ist, „die kleinen Wunder des Alltags zu sehen, ganz so wie Anselm Grün es beschreibt. Das Glück liegt oft so nah, wir müssen es nur wahrnehmen. Durch eine Krankheit wie Brustkrebs wird einem die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen geführt und man lernt wieder mehr, im Moment zu leben, im Jetzt glücklich zu sein mit kleinen Dingen und Augenblicken“. Deshalb ist es ihr auch so wichtig, mit ihrem Engagement die Arbeit der Gesundheitsstiftung Lippe und des Brustzentrums Lippe zu unterstützen.

Die Idee zur Benefizveranstaltung für das Brustzentrum Lippe hatte Susanne Prinzhorn. Sie plante und organisierte diesen Abend vor dem Hintergrund der Solidarisierung Betroffener und nicht Betroffener. „Möglich war das nur mit einem großen Pool von helfenden Händen. Ein ganz besonderer Dank gilt dabei Tobias Heinze, Silvia Streit, Martina Kühnlein, Susann Zahn, Sabine Mirbach und Gitta Geissmar“, so die Lemgoerin.

Sie betont auch, dass „erst die zahlreichen Sponsoren und Unterstützer sowie die Gesundheitsstiftung Lippe den Erfolg dieser Veranstaltung ermöglicht haben. Die Arbeit der Stiftung ist sehr wichtig für die medizinische Versorgung hier vor Ort, in unserer Region. Daran trägt die Gesundheitsstiftung einen großen Anteil mit zahlreichen Projekten und jeder Euro hilft, dieses Engagement zu unterstützen.“

Auch Christian Ritterbach, Geschäftsführer der Gesundheitsstiftung Lippe, ist von den engagierten Helfern, Initiatoren und Unterstützern begeistert: „Diesen Menschen gebührt unser Dank für einen schönen Abend und die überwältigende Höhe des Schecks, den das Brustzentrum Lippe anschließend erhalten hat.“

Das Geld wird das Brustzentrum Lippe für Projekte verwenden, die in den herkömmlichen Budgets einfach nicht vorgesehen sind. So sollen insbesondere die Bewegungsangebote und das Spektrum der Komplementärmedizin ausgebaut werden. Dorothe Düpont, Leiterin des Brustzentrums, setzt dabei gemeinsam mit ihrem Team vor allem auf Naturheilverfahren, Akupunktur oder Quigong-Kurse, weil hier bereits positive Effekte im Rahmen der Therapie nachgewiesen wurden.