Information über den Cyberangriff bei der Klinikum Lippe GmbH

Nachdem die erforderlichen Untersuchungen abgeschlossen sind, möchten wir Sie darüber informieren, dass wir im vergangenen Jahr leider Ziel eines Cyberangriffs geworden sind. In der Folge können wir zum derzeitigen Stand nicht ausschließen, dass sich Dritte unberechtigten Zugang zu personenbezogenen Daten verschafft haben.

Es besteht die Möglichkeit, dass auch Daten betroffen sind, die sich auf Ihre Person beziehen und unberechtigt genutzt werden. Die Angreifer konnten sich jedoch keinen Zugriff auf besonders schützenswerte Patientendaten verschaffen.

Was ist passiert und welches Risiko besteht?

Am 17. November 2022 mussten wir einen Cyberangriff auf unsere IT-Infrastruktur feststellen. Die Angreifer haben sich unberechtigten Zugang zu Informationen und vermutlich auch personenbezogenen Daten verschafft, indem virtuelle Festplatten verschlüsselt und Zugangsdaten zu internen Benutzerkonten ermittelt und genutzt wurden, um einen Daten-Upload durchzuführen.

Auch nach Ende der eingeleiteten Ermittlungen können wir nicht abschließend beurteilen, in welchem Umfang Informationen und personenbezogene Daten entwendet wurden. Nichtsdestotrotz besteht das Risiko für die persönlichen Rechte und Freiheiten natürlicher Personen beispielsweise in Form der Veröffentlichung und des Missbrauchs gestohlener Daten.

Inwieweit können Sie betroffen sein?

Aufgrund des Daten-Uploads im Rahmen des Cyberangriffs besteht die Möglichkeit, dass sich die Angreifer auch Zugang zu Ihren bei uns abgespeicherten Informationen verschafft haben. Besonders schützenswerte Patientendaten sind nicht von dem Cyberangriff betroffen.

Was haben wir bereits unternommen?

Zur Bewältigung der Situation haben wir bei uns einen Krisenstab einberufen und Spezialisten mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragt. Die Untersuchung ist nun abgeschlossen und der Cyberangriff beendet.

Darüber hinaus haben wir beispielsweise ein neues Infrastruktur-System aufgesetzt und Technologien implementiert, die es ermöglichen, Angriffe noch frühzeitiger zu erkennen und abzuwehren. Zudem haben wir ein Darknet-Monitoring durchgeführt, um eine mögliche Veröffentlichung von personenbezogenen Daten frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls abwenden zu können. Die bisherigen Resultate aus dem Darknet-Monitoring sind unauffällig.

Was können Sie tun, um die Folgen des Angriffs abzumildern?

Wie empfehlen Ihnen dringend:

  • Bitten seien Sie vorsichtig, wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten.
  • Bitte prüfen Sie in den E-Mails enthaltene Links, bevor Sie diese anklicken.
  • Bitte installieren Sie zeitnah bereitgestellte Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Anwendungsprogramme (Web-Browser, E-Mail-Clients, Office-Anwendungen usw.).
  • Bitte sichern Sie regelmäßig Ihre Daten (Backups).

 An wen können Sie sich bei Fragen wenden?

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unseren externen Datenschutzbeauftragten, Herrn Thorben Schulte.

Schulte IT Consulting
Grenzweg 9
31749 Auetal
E-Mail datenschutz@klinikum-lippe.de

Neue Direktorin der Frauenklinik am Klinikum Lippe

Prof. Dr. Beyhan Ataseven folgt dem Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Gynäkologie und Geburtshilfe – Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie und übernimmt zum 1. Mai 2023 die Klinikleitung der Frauenklinik am Klinikum Lippe.

Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven

Die 50-Jährige leitet dann die Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Lippe und ist Inhaberin des Lehrstuhls für Gynäkologie und Geburtshilfe der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld.

„Wir freuen uns, dass wir Prof. Dr. Beyhan Ataseven als Klinikleitung für eine weitere universitäre Fachklinik am Klinikum Lippe gewinnen konnten. Die Familienklinik mit der Frauenklinik und der Kinderklinik ist essenzieller Bestandteil unseres Versorgungsangebotes für die lippische Bevölkerung. Diese Besetzung mit Frau Prof. Ataseven stellt einen weiteren Meilenstein auf unserem Weg zum Universitätsklinikum dar“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Axel Lehmann.

Prof. Dr. Beyhan Ataseven kommt aus den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte, einer der größten Zentren der gynäkologischen Onkologie europaweit, nach Detmold. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören insbesondere die operative und konservative Behandlung senologischer und gynäkologischer Krebserkrankungen und der Entwicklung neuer Therapiekonzepte.

Ab 1. März keine Testpflicht mehr

Ab 1. März 2023 entfällt gemäß Corona-Schutzverordnung des Landes NRW die Testpflicht am Klinikum Lippe.

Besucherinnen und Besucher müssen keinen Schnelltest mehr vorweisen. Um vulnerable Patientengruppen zu schützen, bleiben die FFP2-Masken-Pflicht innerhalb der Klinikgebäude sowie die Besuchsregelungen vorerst bestehen. Die Besuchszeiten sind täglich von 15 bis 19 Uhr. Patientinnen und Patienten können Besuch von einer Person für maximal eine Stunde pro Tag erhalten.

Erklärung des Aufsichtsrats der Klinikum Lippe GmbH

Der Aufsichtsrat der Klinikum Lippe GmbH berät und kontrolliert gemäß Satzung und Gesetz die Geschäftsführung des Klinikums. Er ist zu jeder Zeit regelhaft über die Umsetzung der Unternehmensstrategie und der daraus abzuleitenden wesentlichen Maßnahmen transparent informiert.

Die Freistellung von Herrn Prof. Brune hat gute Gründe, die dem Aufsichtsrat von der Geschäftsführung dargelegt wurden. Diese personelle Einzelmaßnahme hat nichts mit einer von Dritten kolportierten Schließung der Kinderklinik zu tun. Im Gegenteil! Die Kinderklinik am Klinikum Lippe ist ein Kernangebot in der Versorgung unserer lippischen Kinder! Und dieses wird auch in Zukunft so sein.

Der in den sozialen Medien durch gezielte Falschinformation erzeugte Shitstorm gegen Aufsichtsrat und die Geschäftsführung ist inhaltlich falsch, herabwürdigend und rufschädigend für das Klinikum. Angriffe auf einzelne Beschäftigte des Klinikums verurteilen wir aufs Schärfste.

Das Klinikum Lippe hat sich in den vergangenen Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen sehr erfolgreich entwickelt. Neue medizinische Leistungsbereiche werden ausgebaut (z.B. neurologische Frührehabilitation, Thoraxchirurgie, Molekularpathologie, Labordiagnostik, Radiologie) und die Bewerbung zum Universitätsklinikum war erfolgreich. Es wurden dringend notwendige Modernisierungsmaßnahmen z.B. die Sanierung und der Neubau von Gebäuden sowie der Medizintechnik umgesetzt. Zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten gewonnen werden. Im Klinikum arbeiten heute (Stand 31.12.2022) 2899 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2016 waren es 2729 (im Konzern 3799 im Jahr 2022 und 3451 im Jahr 2017). Allerdings trifft das Klinikum – wie alle anderen Krankenhäuser auch – der demographische Wandel: Viele Stellen können nicht mehr besetzt werden, da bundesweit der Nachwuchs fehlt.

Dennoch waren die Leistungen in der Pandemie und die danach in 2022 folgende Bewältigung eines monatelangen massiven Aufkommens von Notfallpatienten im Klinikum Lippe hervorragend. Das ging nicht ohne Schwierigkeiten, aber alle Patienten konnten zu jeder Zeit versorgt werden und niemand wurde abgewiesen. Dieses war in anderen Teilen von NRW und Deutschland nicht der Fall! Auch katastrophale Ereignisse – der Hackerangriff und der Großbrand im Lemgo – sind erfolgreich gemeistert worden. Viele Mitarbeitende sind dabei über Ihre Belastungsgrenze hinausgegangen.

Dieses alles konnte nur mit einem guten Team und motivierten Mitarbeitenden gelingen, die sich für ihr – für unser – Klinikum engagieren. Allen, die dazu beigetragen haben, gilt der besondere Dank des Aufsichtsrates.

Der Aufsichtsrat begleitet und unterstützt die Geschäftsführung bei den umfangreichen in den vergangenen Jahren auf allen Ebenen im Klinikum angestoßenen und umgesetzten Modernisierungsmaßnahmen. Auch in den kommenden Jahren besteht die Notwendigkeit zu weiteren Veränderungen: Patientenkomfort, Behandlungsqualität und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen stehen hierbei genauso im Vordergrund wie die Transformation zum Universitätsklinikum.

Familienklinik Lippe stellt sich neu auf
Starke Führungsspitze für umfassende Versorgung von Frauen, Schwangeren und Kindern in OWL

Die universitäre Ausrichtung des Klinikum Lippe als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld erreicht mit der bevorstehenden Transformation der Familienklinik Lippe die nächste Stufe. Durch die Vergabe der W3-Universitätsprofessur an die neue Leitung der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikstandort Detmold spielen klinische Forschung und Lehre künftig auch eine verstärkte Rolle in der Familienklinik. Zusätzlich wird durch das Ausscheiden des bisherigen Chefarztes der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin diese Leitungsposition ebenfalls neu besetzt.

„Mit der Transformation unseres Krankenhauses in ein Universitätsklinikum verfolgen wir nicht nur eine weitere Optimierung der medizinischen Versorgung sowie auch den Zugang zu neuesten Behandlungsformen für die Lipperinnen und Lipper. Darüber hinaus können wir vor allem auch zusätzliche, qualifizierte Fach- und Führungskräfte an unser Krankenhaus binden. Beispielsweise konnten wir die frei gewordenen Chefarztpositionen in den diagnostischen Bereichen Radiologie und Laboratoriumsmedizin mit Universitätsprofessoren besetzen und gleiches steht nun auch für die Familienklinik auf dem Plan“, sagt Klinikgeschäftsführer Dr. Johannes Hütte. Er ergänzt: „ Auch in der Kinderklinik sind wir auf diesem Weg. Ziel ist es, das Perinatalzentrum Level 1 hierdurch erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die dazu notwendigen Maßnahmen werden derzeit umgesetzt.“

Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro
Klinikum Lippe veröffentlicht Podcast

Im Krankenhaus ist niemand gern! Zumindest nicht als Patient. Und doch ist ein Krankenhaus ein faszinierender und spannender Ort. Allein die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, der OP, die Logistik und die Faszination des menschlichen Körpers sind Stoff für Romane und erfolgreiche TV-Serien. Ab sofort können Interessierte im Podcast „Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ regelmäßig auch hinter die Kulissen des Klinikums Lippe „schauen“.

Christian Ritterbach, Pressesprecher und Leiter der Unternehmenskommunikation des Klinikums Lippe, sagt dazu: „Stimme schafft Bindung und Vertrauen. Deshalb haben wir ein neues Format zur Außendarstellung unseres Klinikums entwickelt. Podcasts sind einer der Marketingtrends der letzten Jahre und noch längst kein alter Hut. Sie gewinnen weiterhin an Beliebtheit. Mit Hilfe unseres Klinik-Podcasts „Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ wollen wir Gesundheitswissen vermitteln und die Menschen hinter den Klinik-Kulissen sichtbar bzw. in diesem Fall ja hörbar machen.“

Die erste Folge, in der Christian Ritterbach erklärt, warum das Klinikum Lippe einen eigenen Podcast braucht, gibt es bereits seit Mittwoch auf allen gängigen Podcast-Portalen. Am Samstag, 28. Januar 2023, wird die zweite Folge veröffentlicht. Im Gespräch verrät Klinikgeschäftsführer Dr. Johannes Hütte dann mehr über das „Klinikum Lippe im Wandel“. Beide Folgen wurden bereits Anfang Januar aufgezeichnet. Im Februar übernimmt Prof. Dr. Cyrus Klostermann, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikstandort Detmold, das Mikro und informiert über Rückenschmerzen und künstliche Gelenke.

Für die professionelle Podcast-Produktion wird das Klinikum Lippe von einem erfahrenen Podcast-Produzenten und Moderator unterstützt. Christian Holzhausen hat mit Corporate Podcast bereits 850 Podcast-Folgen produziert und nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch das Klinikum Lippe.

„Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ gibt es alle 14 Tage neu bei den etablierten Podcast-Anbietern, wie Apple Podcast, Google Podcast, Spotify und Amazon Podcast. Alle Folgen stehen außerdem auf der Internetseite des Klinikum Lippe unter www.klinikum-lippe.de/podcast zur Verfügung.

3 x 3 x 3 = Jede Menge Glück
Drei Drillingsgeburten innerhalb von drei Monaten in der Familienklinik Lippe

In der Familienklinik Lippe wurden innerhalb der letzten drei Monate gleich dreimal Drillinge geboren. Alle neun Kinder sind wohlauf. Sie und ihre Familien werden in der Familienklinik Lippe innerhalb des Perinatalzentrums Lippe versorgt.

„Wir sind auf Mehrlingsgeburten spezialisiert, deshalb gehören die Geburten von Zwillingen oder Drillingen für uns einfach zum Versorgungsstandard unserer Familienklinik. Dass wir aber innerhalb von drei Monaten gleich dreimal – also einmal monatlich – eine Drillingsgeburt begleiten durften, ist für das ganze Team schon etwas ganz Besonderes und kommt so kurz nacheinander nicht sehr häufig vor“, sagt Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Klinik für Geburtshilfe.

Chefärztin Dr. Corinna Bryan (rechts) gratuliert den Eltern Vanessa und Jan Pöpper zur Geburt ihrer Drillinge Luisa, Liam und Lias.

Am 18.11.2022 kamen am Klinikum Lippe Drillingsmädchen zur Welt. Kurz vor Weihnachten, nämlich am 23.12.2022, stand schon die nächste Drillingsgeburt auf dem Plan. Ein Trio, bestehend aus einem Mädchen und zwei Jungen, wurde in der Familienklinik Lippe geboren. Die aktuelle Drillingsgeburt war dann am 16.01.2023. Familie Pöpper freute sich über die Geburt ihrer Drillinge, ebenfalls ein Mädchen und zwei Jungen.

Dr. Corinna Bryan ergänzt: „Wir sagen herzlichen Glückwunsch und wünschen allen kleinen Lippern einen guten Start ins Leben! Es ist schön zu sehen, dass das Konzept unserer Familienklinik aufgeht und sich die Schwangeren, gerade auch bei Mehrlingsschwangerschaften, hier gut versorgt fühlen.“

Im Jahr 2022 kamen am Klinikum Lippe insgesamt 2025 Kinder zur Welt. 1980 schwangere Frauen hatten sich für eine Geburt im Kreißsaal des Klinikum Lippe entschieden, darunter 41 Frauen mit Zwillingen und 2 Frauen mit jeweils einer Drillingsschwangerschaft.

Wenn Mutter und Kind vor, während oder nach der Geburt besondere medizinische Versorgung brauchen, sind sie im Perinatalzentrum der Familienklinik Lippe bestens aufgehoben. Dies ist fast immer bei Mehrlingsgeburten der Fall. Ärzte und Pflegepersonal sind darauf spezialisiert, Mutter und Kinder rund um die Uhr umfassend zu betreuen.

Dank modernster Untersuchungsmethoden können Probleme der Kinder schon während der Schwangerschaft per Pränataldiagnostik erkannt und behandelt werden. Als Perinatalzentrum Level 1 arbeitet die geburtshilfliche Station eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Neonatologie zusammen – auch im räumlichen Sinne. Die Neugeborenen-Intensivstation und der Kreißsaal liegen in der Familienklinik Wand an Wand.

Brand am Klinikstandort Lemgo und seine Folgen

Am 15. Januar 2023 kam es im Klinikum Lippe am Standort Lemgo zum Ausbruch eines Feuers auf der Station 42. Der Brand brach in einem Patientenzimmer aus. Unverzüglich leitete das Personal Rettungsmaßnahmen ein. Durch den zügigen Rettungs- und Feuerwehrlöscheinsatz konnten trotz massiver Rauchentwicklung bis auf eine Person alle Patientinnen und Patienten geborgen werden. Insgesamt mussten 87 Patienten evakuiert werden.

Es sind, wie inzwischen bereits auch über die Presse kommuniziert wurde, ein Todesfall zu beklagen sowie in dem Zimmer, in dem der Brand ausgebrochen ist, zwei brandverletzte Personen. Alle übrigen Patienten der Station 42 konnten innerhalb des Krankenhauses evakuiert werden. Durch die Rauchentwicklung wurde die darunter liegende Station 41 in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier wurden alle Patientinnen und Patienten innerhalb des Klinikstandortes Lemgo evakuiert.

„Wir sind tief betroffen vom gestrigen Brand an unserem Klinikstandort Lemgo mit all seinen schrecklichen Folgen. Vor allem sind wir aber auch traurig über den Tod einer Patientin, die sich in unserer Obhut befand. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe. Er betont auch: „Die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz hat vorbildlich funktioniert. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den vielen Mitarbeitenden des Klinikums, die unaufgeregt, professionell und umsichtig den Gesamteinsatz im Haus koordiniert haben.“

Die Container-Bauweise des betroffenen Bereiches erschwerte die Löscharbeiten der Feuerwehr. Zwischen den Containern breitete sich ein Schwelbrand aus. Nur durch großflächige Fassaden- und Wandaufbrüche sowie Spezialgeräte konnte das Löschwasser in die Container- Zwischenräume eingebracht werden. In der Folge ist der betroffene Container-Anbau derzeit nicht mehr funktionsfähig. Dies betrifft die halbe Station 41 sowie die halbe onkologische Ambulanz. Station 42 ist vollständig außer Betrieb. Bis einschließlich Mittwoch, 18. Januar 2023 finden keine elektiven Eingriffe am Klinikstandort Lemgo statt.

Insgesamt sind auf den im Container-Anbau befindlichen Stationen 48 Betten vorhanden, die zum Zeitpunkt des Unglücks mit 46 Patientinnen und Patienten belegt waren. Ob die Container-Anbauten überhaupt zur weiteren Patientenversorgung wieder instandgesetzt werden können, ist durch entsprechende Fachleute und Gutachter zu klären. Derzeit stehen am Klinikstandort Lemgo durch den Brand sowie die Schäden durch Löscharbeiten und Rauchentwicklung auf den Stationen 41 und 42 insgesamt 73 Betten nicht zur Verfügung.

Die Kriminalpolizei hat vor Ort zeitgleich mit der Feuerwehr, die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Insgesamt waren bis zu 250 Kräfte, sowohl Feuerwehr-Rettungskräfte, Katastrophenschutz etc. vor Ort. Die Einsatzleitung der Feuerwehr sowie die Krankenhauseinsatzleitung haben die jeweiligen Maßnahmen koordiniert.

Im Nachmittagsverlauf des 15. Januar sind aus dem Klinikum Lippe in Lemgo 23 Patientinnen und Patienten in andere Häuser verlegt worden, davon 15 an den Standort Detmold sowie acht Patienten nach Schaumburg-Lippe. Dankenswerterweise haben zahlreiche Kliniken in OWL Aufnahmekapazitäten der Einsatzleitung gemeldet, um im Klinikum Lippe insgesamt Kapazitäten für die regionale Notfallversorgung wieder bereitzustellen. Weitere zehn Patienten konnten nach Prüfung durch einen Facharzt nach Hause entlassen werden. 54 Patientinnen und Patienten wurden innerhalb des Klinikstandortes Lemgo auf andere Stationen verlegt.

Das Schadenereignis hat eine Höhe von sicherlich mehreren Millionen Euro verursacht. Besondere Herausforderung wird es sein, die fehlenden Betten, die durch den Brand mittelfristig nicht betreibbar sind, zu kompensieren. Dieses wird in der vollen Höhe weder am Standort Detmold, noch am Standort Lemgo kurzfristig möglich sein. Der Versicherer ist entsprechend informiert.

Erste Planungen, aktuell stillgelegte Stationen am Klinikstandort Lemgo für den Patientenbetrieb wieder zu ertüchtigen, laufen bereits. Strom, Wasser und Sauerstoffleitungen sind dort vorhanden. Lediglich die IT-Infrastruktur muss dort für einen umgehenden Betrieb erneuert werden.

Uroonkologisches Zentrum Lippe zertifiziert

Das Uroonkologische Zentrum Lippe ist offiziell durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist damit eines von 15 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. insgesamt 60 DKG-zertifizierten Uroonkologischen Zentren in Deutschland. Besondere Schwerpunkte des Zentrums sind die Behandlung von Harnblasenkrebs sowie Prostatakrebs, die ebenfalls als zertifizierte Zentren von der DKG bestätigt wurden.

Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Chefarzt der Klinik für Urologie und Leiter des Uroonkologischen Zentrums Lippe, freut sich über die erfolgreichen Zertifizierungen.

Das Uroonkologische Zentrum Lippe arbeitet als Zusammenschluss aus verschiedenen Fachabteilungen interdisziplinär und multiprofessionell. Erste Ansprechpartner finden Patienten mit einer urologischen Krebsdiagnose in der Klinik für Urologie. Chefarzt Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist Leiter des Uroonkologischen Zentrums Lippe. Er sagt: „Wir verstehen uns als Lotsen der Patienten und begleiten sie durch die schwierige Zeit von der Diagnose bis zur bestmöglichen Therapie. Unser Ziel ist es, jedem Patienten mit bösartigen Erkrankungen im Bereich der Nieren, der Harnblase, der Prostata und des äußeren Genitals des Mannes die optimale Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu bieten.“

Prof. Sievert und sein Team setzen für eine qualitativ hochwertige Versorgung neben der individuellen Betreuung vor allem auf schonende Operationsmethoden: „Schwerpunktmäßig kommen bei uns das DaVinci-Operationssystem und die Laparoskopie als minimalinvasive Techniken zum Einsatz. Gerade bei urologischen Operationen ist es wichtig, den Tumor vollständig zu entfernen, aber dabei wichtige Funktionen von Nerven und Muskeln für Kontinenz und Potenz zu erhalten.“

Klinikum Lippe über der Kapazitätsgrenze

Hohes Notfallaufkommen und hohe krankheitsbedingte Personalausfälle

Das Patientenaufkommen am Klinikum Lippe ist in den vergangenen Monaten sehr hoch, dieses betrifft sowohl Notfallpatienten als auch über den Sommer hinweg planbare und dringend notwendige Operationen. In den letzten Wochen hat sich die Situation dramatisch verschärft und das Notfallaufkommen ist noch einmal deutlich gestiegen. Hierbei handelt es sich durchweg um sehr kranke Patientinnen und Patienten, sowohl Covid als auch Non-Covid Erkrankte.

Die jahreszeitlichen Infektionserkrankungen, aber auch offenbar während der Pandemie nicht oder nur unzureichend behandelte Erkrankungen lassen das Notfallaufkommen an beiden Standorten in Lemgo und in Detmold noch einmal deutlich ansteigen. Zwischenzeitlich sind die Kapazitäten auf Intensiv- und Normalstationen überausgelastet, was für den Patientenkomfort (Flurbelegung, lange Wartezeiten) entsprechende Folgen hat. Darüber hinaus müssen wieder planbare Operationen im großen Stil abgesagt werden, weil notwendige Bettenkapazitäten auf der Normal- und auf den Intensivstationen nicht zur Verfügung stehen.

Erschwerend kommt in der Gesamtsituation hinzu, dass die Mitarbeitenden in Medizin und Pflege ebenfalls durch hohe Krankheitsausfälle gebeutelt sind, so dass derzeit nicht genügend Personal zur Verfügung steht.

Zur Situation in der Kinderklinik ist anzumerken, dass diese ebenfalls an der Auslastungsgrenze ist und in den letzten Wochen ein dramatisch steigendes Notfallaufkommen zu verzeichnen hat.

Das Klinikum Lippe wird die Notfallversorgung und die medizinisch stationäre Versorgung für die Lipperinnen und Lipper weiterhin sicherstellen. Mit dem Rettungsdienst ist ein enger Austausch vorhanden, so dass derzeit noch keine Patienten abgelehnt werden müssen. Alle medizinisch notwendigen Eingriffe und Versorgungen werden durchgeführt, allerdings sind deutliche Abstriche beim Patientenkomfort (Flurbelegung, Mehrbettzimmerbelegung, Wartezeiten etc.) nicht zu vermeiden.

Bei weiter steigenden Notfallzahlen und ebenfalls krankheitsbedingten Mitarbeiterausfall insbesondere in Pflege und Servicebereich ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.

Die dramatisch angespannte Situation ist in vielen, wenn nicht allen Kliniken in OWL festzustellen. Patienten aus den Randbereichen Lippes werden regelhaft von den außerlippischen Krankenhäusern abgelehnt, da diese eine vergleichbare Notsituation haben.