Presseerklärung der Medizinischen Geschäftsführung
Dr. med. Christine Fuchs, seit Oktober 2020 Medizinische Geschäftsführung des Klinikum Lippe, nimmt zu aktuellen Themen wie folgt Stellung und fordert eine Entscheidung:
Ich habe mich damals gefreut, diese Position anzutreten, da das Klinikum Lippe durch ein gutes und umfassendes Spektrum an spezialisierten Fachabteilungen und den Status Universitätsklinikum eine exzellente Grundstruktur hat und organisatorisch transparent und zielorientiert geführt war. Zudem konnte Landrat Dr. Lehmann mich im Bewerbungsverfahren davon überzeugen, dass in Lippe das Klinikum nicht Spielball parteipolitischer oder anderer Interessen und Querelen ist, wie ich dies bei vorherigen Arbeitgebern erfahren musste, sondern eine sachliche, am Unternehmensinteresse ausgerichtete überparteiliche Zusammenarbeit gepflegt wurde.
Genau zu diesem Spielball ist das Klinikum allerdings nun in den letzten Monaten und insbesondere in dieser Woche leider geworden. Die parteipolitischen Streitigkeiten und die häufig von geringer Sachkenntnis geprägten Profilierungsversuche außerhalb der gewählten Gremien des Klinikums in dieser Art und Weise in aller Öffentlichkeit auszutragen, gefährdet die Zukunft des Klinikums. Es wird offensichtlich billigend in Kauf genommen, dass nicht nur die Bevölkerung das Vertrauen in die medizinische Leistungsfähigkeit unseres Klinikums verliert, sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv verunsichert werden.
Eine Partei- und Lokalpolitik, die so handelt, ist geschäftsschädigend für unser Klinikum. Das haben unsere engagierten und motivierten Mitarbeiter nicht verdient. Auch ist es zynisch, von beiden Geschäftsführungen einerseits eine jederzeit stationäre medizinische Notfallversorgung und andererseits einen harten Sanierungskurs und Wirtschaftlichkeit zu erwarten – und dann dem Hauptgeschäftsführer vermeintlich mangelnde Mitarbeiterorientierung vorzuwerfen.
Die Medizinische Geschäftsführung hat die politischen Vertreter in den Gremien und insbesondere die Mitglieder der Fraktionen im Kreistag immer wieder darauf hingewiesen, dass Entscheidungen medizinisch-fachlich auch unter Beachtung der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben umsetzbar sein müssen. Die fachliche Beratung und Empfehlungen für die Politik, die die Chefärztinnen und Chefärzte des Klinikums und insbesondere die Medizinische Geschäftsführung ausgesprochen haben, finden offensichtlich in manchen Zirkeln wenig Beachtung. Die Medizinische Geschäftsführung wird keine Abstriche bei der fachlichen Qualität der Patientenversorgung mittragen können.
Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat wurden in den letzten 1,5 Jahren von den internen und externen Fachexperten umfassend beraten. Die Entscheidungen die, die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat in ihrer Sitzung am 12.11. 2024 zur zukünftigen Krankenhaus- und Standortstruktur getroffen haben, sind das Ergebnis dieser Beratungen – ergänzt um einzelne Zwischenschritte. Die Entscheidung des „Zukunftskonzepts 2030“ ist richtig und wichtig für die Verbesserung der stationären Versorgung, die Besetzung von Funktionen/Diensten im bundesweiten Fachkräftemangel und die Transformation des Klinikums zum Universitätsklinikum. Und es ist wesentlich, um überhaupt in Zukunft noch bestimmte medizinische Leistungen in Lippe anbieten zu können. Das Zukunftskonzept bietet die Chance, zukünftig eine stationäre Maximalversorgung im Kreis Lippe überhaupt noch erhalten zu können.
Die medizinische Geschäftsführung hat dieses Konzept wesentlich geprägt und steht für die Umsetzung bereit. Um die strukturellen Veränderungen erfolgreich mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzen zu können, bedarf es einer stabilen und versierten Unternehmensführung und einer konstruktiven Zusammenarbeit auch mit den Gremien der Klinikum Lippe GmbH. Dieses war in den letzten Jahren und gerade im o.g. Strategieprozess der Fall.
Umso verwunderter bin ich, dass nur einen Tag nach einem richtungsweisenden Strategie- und Umsetzungsbeschluss gezielt eine öffentliche Diskussion um die Personen der Geschäftsführung geführt wird. Offensichtlich mit dem Ziel, den getroffenen Beschluss ad absurdum zu führen und weiterhin das Klinikum in den Schlagzeilen zu halten. In der gemeinsamen Sitzung vom 12.11. waren sich alle Gremienmitglieder aus Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung einig, dass die medienöffentliche und interne Kommunikation der Lokal- und Parteipolitik in den letzten Wochen verbesserungsbedürftig ist. Leider hat diese Absichtserklärung offenbar noch nicht einmal einen Tag Bestand.
Mein Arbeitsvertrag endet im September 2025. Ich stehe als Medizinische Geschäftsführerin für eine zukünftige Zusammenarbeit nur in der Geschäftsführung als Gesamtheit zur Verfügung und sofern wieder zu einer sachorientierten, den Interessen des Klinikums dienenden Arbeit in den Gremien und Kreispolitik zurückgefunden wird. Dazu erwarte ich von den Gesellschaftern eine Entscheidung, über den Stil der derzeit geschürten, öffentlichen Kampagne erübrigt sich jedes Wort!



Am Freitag, 11. Oktober 2024, verabschiedete das BZG (Bildungszentrum und Personalentwicklung für Berufe im Gesundheitswesen) in Detmold feierlich den aktuellen Weiterbildungslehrgang in der Intensivpflege und Anästhesie. 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die anspruchsvolle, zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen.
Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe am Standort Detmold wurde erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb nur eines Jahres erreichte das Team der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einen bedeutenden Meilenstein in der gynäkologischen Patientenversorgung. Die erfolgreiche Erstzertifizierung legt den Grundstein für eine exzellente und zukunftsweisende Versorgung in der gynäkologischen Onkologie. Bereits im Jahr der Zertifizierung werden im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe mehr Patientinnen behandelt als im bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Krebszentren.
Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje schloss sein Medizinstudium im Jahr 2005 an der MHH ab und war danach an verschiedenen Krankenhäusern in der Region Hannover tätig, bevor er 2014 als Facharzt für Anästhesiologie und späterer Oberarzt erneut an die MHH zurückkehrte.