„So viel Kompetenz, die an einem Nachmittag zusammen kam. Das war ein echtes Highlight!“ freute sich Prof. Dr. Frank Hartmann…

Unter dem Motto „Jeder Tag zählt: Gemeinsam für unsere Kleinsten“ stand eine Woche lang die Aufmerksamkeit für Frühgeborene und ihre Familien im Mittelpunkt…

Presseerklärung der Medizinischen Geschäftsführung

Dr. med. Christine Fuchs, seit Oktober 2020 Medizinische Geschäftsführung des Klinikum Lippe, nimmt zu aktuellen Themen wie folgt Stellung und fordert eine Entscheidung:

Ich habe mich damals gefreut, diese Position anzutreten, da das Klinikum Lippe durch ein gutes und umfassendes Spektrum an spezialisierten Fachabteilungen und den Status Universitätsklinikum eine exzellente Grundstruktur hat und organisatorisch transparent und zielorientiert geführt war. Zudem konnte Landrat Dr. Lehmann mich im Bewerbungsverfahren davon überzeugen, dass in Lippe das Klinikum nicht Spielball parteipolitischer oder anderer Interessen und Querelen ist, wie ich dies bei vorherigen Arbeitgebern erfahren musste, sondern eine sachliche, am Unternehmensinteresse ausgerichtete überparteiliche Zusammenarbeit gepflegt wurde.

Genau zu diesem Spielball ist das Klinikum allerdings nun in den letzten Monaten und insbesondere in dieser Woche leider geworden. Die parteipolitischen Streitigkeiten und die häufig von geringer Sachkenntnis geprägten Profilierungsversuche außerhalb der gewählten Gremien des Klinikums in dieser Art und Weise in aller Öffentlichkeit auszutragen, gefährdet die Zukunft des Klinikums. Es wird offensichtlich billigend in Kauf genommen, dass nicht nur die Bevölkerung das Vertrauen in die medizinische Leistungsfähigkeit unseres Klinikums verliert, sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv verunsichert werden.

Eine Partei- und Lokalpolitik, die so handelt, ist geschäftsschädigend für unser Klinikum. Das haben unsere engagierten und motivierten Mitarbeiter nicht verdient. Auch ist es zynisch, von beiden Geschäftsführungen einerseits eine jederzeit stationäre medizinische Notfallversorgung und andererseits einen harten Sanierungskurs und Wirtschaftlichkeit zu erwarten – und dann dem Hauptgeschäftsführer vermeintlich mangelnde Mitarbeiterorientierung vorzuwerfen.

Die Medizinische Geschäftsführung hat die politischen Vertreter in den Gremien und insbesondere die Mitglieder der Fraktionen im Kreistag immer wieder darauf hingewiesen, dass Entscheidungen medizinisch-fachlich auch unter Beachtung der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben umsetzbar sein müssen. Die fachliche Beratung und Empfehlungen für die Politik, die die Chefärztinnen und Chefärzte des Klinikums und insbesondere die Medizinische Geschäftsführung ausgesprochen haben, finden offensichtlich in manchen Zirkeln wenig Beachtung. Die Medizinische Geschäftsführung wird keine Abstriche bei der fachlichen Qualität der Patientenversorgung mittragen können.

Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat wurden in den letzten 1,5 Jahren von den internen und externen Fachexperten umfassend beraten. Die Entscheidungen die, die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat in ihrer Sitzung am 12.11. 2024 zur zukünftigen Krankenhaus- und Standortstruktur getroffen haben, sind das Ergebnis dieser Beratungen – ergänzt um einzelne Zwischenschritte.  Die Entscheidung des „Zukunftskonzepts 2030“ ist richtig und wichtig für die Verbesserung der stationären Versorgung, die Besetzung von Funktionen/Diensten im bundesweiten Fachkräftemangel und die Transformation des Klinikums zum Universitätsklinikum. Und es ist wesentlich, um überhaupt in Zukunft noch bestimmte medizinische Leistungen in Lippe anbieten zu können. Das Zukunftskonzept bietet die Chance, zukünftig eine stationäre Maximalversorgung im Kreis Lippe überhaupt noch erhalten zu können.

Die medizinische Geschäftsführung hat dieses Konzept wesentlich geprägt und steht für die Umsetzung bereit. Um die strukturellen Veränderungen erfolgreich mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzen zu können, bedarf es einer stabilen und versierten Unternehmensführung und einer konstruktiven Zusammenarbeit auch mit den Gremien der Klinikum Lippe GmbH. Dieses war in den letzten Jahren und gerade im o.g. Strategieprozess der Fall.

Umso verwunderter bin ich, dass nur einen Tag nach einem richtungsweisenden Strategie- und Umsetzungsbeschluss gezielt eine öffentliche Diskussion um die Personen der Geschäftsführung geführt wird. Offensichtlich mit dem Ziel, den getroffenen Beschluss ad absurdum zu führen und weiterhin das Klinikum in den Schlagzeilen zu halten. In der gemeinsamen Sitzung vom 12.11. waren sich alle Gremienmitglieder aus Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung einig, dass die medienöffentliche und interne Kommunikation der Lokal- und Parteipolitik in den letzten Wochen verbesserungsbedürftig ist. Leider hat diese Absichtserklärung offenbar noch nicht einmal einen Tag Bestand.

Mein Arbeitsvertrag endet im September 2025. Ich stehe als Medizinische Geschäftsführerin für eine zukünftige Zusammenarbeit nur in der Geschäftsführung als Gesamtheit zur Verfügung und sofern wieder zu einer sachorientierten, den Interessen des Klinikums dienenden Arbeit in den Gremien und Kreispolitik zurückgefunden wird. Dazu erwarte ich von den Gesellschaftern eine Entscheidung, über den Stil der derzeit geschürten, öffentlichen Kampagne erübrigt sich jedes Wort!

Jährlich kommen in Deutschland rund 60.000 Kinder zu früh zur Welt. Das ist in etwa jedes zehnte Neugeborene. Damit bilden Frühgeborene die größte Patientengruppe im Kindesalter. Die Herausforderungen und Risiken, denen sich Familien von Frühchen stellen müssen, werden dennoch oft unterschätzt.

Am 17. November machen deshalb Elternvertreter, Kinderärzte und Krankenhäuser weltweit auf die Bedürfnisse von Frühgeborenen aufmerksam. Auch die Familienklinik Lippe setzt mit einer Aktionswoche vom 11.11. bis 17.11.2024 den Fokus auf die Kleinsten und ihre Angehörigen.

„Der Welt-Frühgeborenen-Tag erinnert uns daran, dass jedes zu früh geborene Kind ein kleines Wunder ist, das besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung verdient. Frühgeborene und ihre Familien stehen oft vor großen Herausforderungen – sowohl medizinisch als auch emotional. Unsere Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Perinatalzentrum Lippe setzt sich tagtäglich dafür ein, diesen Kindern den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen und ihre Eltern auf ihrem Weg zu begleiten. Es ist uns deshalb besonders wichtig, mit unserer Aktionswoche auf unsere Kleinsten aufmerksam zu machen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Marc Mendler, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Unterstützt wird die Aktionswoche zum Welt-Frühgeborenen-Tag von der Lippische Landesbrandversicherung AG. Sie ist u.a. Gründungsstifterin der Gesundheitsstiftung Lippe und der Familienklinik von jeher gewogen. Vorstandsmitglied Dirk Dankelmann betont, „Die Förderung der Familienklinik Lippe ist der Lippischen schon immer wichtig. Daher freuen wir uns ganz besonders, dass wir in diesem Jahr die Aktionswoche des Klinikums Lippe anlässlich des Welt-Frühgeborenen-Tages unterstützen und insbesondere die Beleuchtung unseres Wahrzeichens – des Herrmanns-Denkmals – am 17.11. ermöglichen können.“

Überblick: Aktionswoche am Klinikum Lippe

Montag, 11.11.2024
Von 13 bis 16 Uhr gibt es Waffeln in der Cafeteria am Klinikstandort Detmold. Alle Einnahmen gehen an die Kinderklinik. Um 17 Uhr findet in der Magistrale des Klinikums Lippe in Detmold ein Konzert des Cultur-Tupfer e.V. anlässlich der Aktionswoche zum Thema Frühgeburt statt.

Dienstag, 12.11.2024
Von 15 bis 18 Uhr sind Eltern und Interessierte herzlich eingeladen zum „Mini-Eltern-Symposium“ im Konferenzbereich des Medicum Detmold. Während die Großen sich in kurzen Impulsvorträgen, Workshops und an Infoständen informieren, werden die Kleinen von Mitarbeitenden des Teams der Familienklinik betreut und mit Snacks und Getränken versorgt.

Mittwoch, 13.11.2024
Um 18 Uhr findet der wöchentliche Elternabend der Familienklinik Lippe mit anschließender Kreißsaalführung im Medicum Detmold statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Freitag, 15.11.2024
Alle ehemaligen Frühgeborenen sind mit ihren Eltern herzlich zum Laternenumzug rund um das Klinikum eingeladen. Treffpunkt mit eigenen Laternen ist um 17 Uhr am Haupteingang des Klinikums in Detmold. Nach dem Umzug gibt es für alle Punsch und Stutenkerle. Anmeldungen: ines.trottenberg@klinikum-lippe.de.

Samstag, 16.11.2024
Von 10 bis 14 Uhr steht das Team der Familienklinik Lippe auf dem Detmolder Marktplatz vor der Hof-Apotheke. Es gibt Waffeln, lila Luftballons, Kinderschminken, Infostände, einen Karikaturenzeichner und vieles mehr.

Sonntag, 17.11.2024
Die Beleuchtungsaktion „Purple for Preemies“ findet in diesem Jahr am Hermannsdenkmal statt. In den Abendstunden wird das Lipper Wahrzeichen vom Klinikum aus angeleuchtet und in purpurnes Licht gehüllt.

Flyer zur Aktionswoche

 

Spende für die Musiktherapie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie

v.l.n.r.: Musiktherapeut Georg Steilemann, Evelyn Leimanzik-Büker und Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Preuss bei der Spendenübergabe.

Evelyn Leimanzik-Büker unterstützte mit einer großzügigen Spende die Musiktherapie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums Lippe. Die Übergabe fand in den Räumlichkeiten der Klinik in Bad Salzuflen statt. Dank der Spende konnte ein Percussion-Pad mit Sampler und Looper neu angeschafft sowie eine notwendige Klavierstimmung realisiert werden.

Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Preuss freute sich sehr über die Spende und weiß, „Musiktherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen in der Psychiatrie. Wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungen zeigen, dass Musik einen positiven Einfluss auf die psychische und körperliche Gesundheit hat. Musik bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Emotionen auszudrücken und ihre inneren Konflikte zu verarbeiten – besonders dann, wenn Worte allein nicht ausreichen. Musik fördert außerdem Entspannung, Konzentration und die Fähigkeit, auf neue, kreative Weise mit belastenden Erlebnissen umzugehen.“

„Musik hilft unseren Patientinnen und Patienten, ihre Gefühle in einem geschützten Raum auszudrücken und zu verstehen“, ergänzt Musiktherapeut Georg Steilemann. „Dank der großzügigen Spende von Frau Leimanzik-Büker können wir unser musiktherapeutisches Angebot erweitern und den Kindern und Jugendlichen noch vielfältigere Möglichkeiten zur Verfügung stellen.“

Die Spende ist ein wertvoller Beitrag zur Weiterentwicklung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Lippe und ein Zeichen der gesellschaftlichen Solidarität. Frau Leimanzik-Büker ist sich der Bedeutung bewusst und erklärte: „Ich hoffe, dass meine Unterstützung dazu beiträgt, jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.“

Weiterbildungslehrgang Intensivpflege und Anästhesie erfolgreich abgeschlossen

Am Freitag, 11. Oktober 2024, verabschiedete das BZG (Bildungszentrum und Personalentwicklung für Berufe im Gesundheitswesen) in Detmold feierlich den aktuellen Weiterbildungslehrgang in der Intensivpflege und Anästhesie. 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die anspruchsvolle, zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen.

Der Kurs setzt sich aus 16 Teilnehmenden des Klinikum Lippe an den Standorten Detmold und Lemgo sowie 5 Teilnehmenden aus dem Weiterbildungsverbund mit anderen kooperierenden Einrichtungen zusammen. Von den Absolventinnen und Absolventen haben 5 den praktischen Schwerpunkt in der Anästhesie absolviert, 2 haben sich auf die pädiatrische Intensivpflege spezialisiert, und 14 Teilnehmende haben ihren Schwerpunkt auf der Intensivstation gewählt.

Die Weiterbildung erstreckte sich über zwei Jahre und basiert auf der Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung des Landes NRW. Sie umfasste 720 Stunden theoretische Weiterbildung und 1200 Stunden fächergebundene praktische Weiterbildung. Ergänzt wurde diese durch die vertiefende praktische Ausbildung im jeweiligen Schwerpunktbereich.

Das Klinikum Lippe gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss und wünscht ihnen für ihre berufliche Zukunft viel Erfolg. Diese hochqualifizierten Fachkräfte sind ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheitswesens und tragen wesentlich zur Qualität der intensivmedizinischen Versorgung bei.

Gynäkologisches Krebszentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe am Standort Detmold wurde erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb nur eines Jahres erreichte das Team der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einen bedeutenden Meilenstein in der gynäkologischen Patientenversorgung. Die erfolgreiche Erstzertifizierung legt den Grundstein für eine exzellente und zukunftsweisende Versorgung in der gynäkologischen Onkologie. Bereits im Jahr der Zertifizierung werden im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe mehr Patientinnen behandelt als im bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Krebszentren.

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe bietet spezialisierte und umfassende Versorgung für Frauen mit Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder einem entsprechenden Verdacht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven stehen fünf erfahrene Oberärzte und Oberärztinnen, die sich auf gynäkologische Onkologie spezialisiert haben, den Patientinnen zur Seite. Sie begleiten sie durch den gesamten Behandlungsprozess – von der präzisen Diagnostik und der operativen Therapie über die Abklärung familiärer Risikofaktoren bis hin zur Systemtherapie.

Im Mittelpunkt des Zentrums stehen nicht nur Empathie und innovative Diagnostik, sondern auch modernste, evidenzbasierte Therapien. Dazu zählen fortschrittliche operative Verfahren wie die radikale Multiorganresektion sowie minimalinvasive und roboterassistierte Techniken. Diese Kombination ermöglicht optimale Behandlungsergebnisse und verbessert nachhaltig die Lebensqualität der Patientinnen.

Dr. Manuel Schweiger, Koordinator des Gynäkologischen Krebszentrums Lippe, betont: „Wir wissen, dass niemand auf die Diagnose Krebs vorbereitet ist. Deshalb unterstützen wir unsere Patientinnen in dieser belastenden Situation, indem wir umfassend informieren und sie durch den gesamten Behandlungsprozess begleiten. Dabei legen wir besonderen Wert auf personalisierte, leitliniengerechte Therapiestrategien, um den individuellen Bedürfnissen jeder Patientin bestmöglich gerecht zu werden.“

Dr. Nina Pauly, Leiterin der Sprechstunde für erblichen Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs unterstreicht zum Thema: „Die Zentralisierung medizinischer Versorgung steht oft in der Kritik, doch die Fakten sprechen eine klare Sprache: Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen haben in spezialisierten Zentren deutlich bessere Überlebenschancen. Umso mehr freut es uns, dass jetzt auch die Frauen aus Lippe direkt vor Ort von der Expertise, den innovativen Ansätzen und der erstklassigen Versorgung des Gynäkologischen Krebszentrums profitieren können.“

Klinikdirektorin Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „In Detmold sind wir hervorragend aufgestellt, um unsere Patientinnen bestmöglich zu versorgen. Als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld haben wir in unserem Zentrum direkten Zugang zu wegweisender klinischer Forschung in der gynäkologischen Onkologie. Unsere Patientinnen profitieren unmittelbar davon, da sie durch die Teilnahme an klinischen Studien Zugang zu den neuesten und innovativen Therapieansätzen erhalten.“

Zu den behandelten Krankheitsbildern am Gynäkologischen Krebszentrum Lippe zählen unter anderem Eierstockkrebs und andere bösartige Veränderungen der Eierstöcke, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs, Vulva-(Schmalippen-)karzinom sowie erblich bedingter Brust- und Eierstockkrebs. Auch das Lynch-Syndrom, eine genetisch bedingte Krebserkrankung, gehört zum Spektrum des Zentrums.

Für die Terminvereinbarung im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe steht eine eigene Hotline unter 05231 72-3013 zur Verfügung.

Standortstrategie für die Zukunft mit verbesserter Patientenversorgung

Die von Bund und Land angestoßenen Klinikreformen, inflationsbedingte Kostensteigerungen, der demografische Wandel, bundesweit sinkende Patientenzahlen sowie der Fachkräftemangel stellen die medizinische Versorgung in der gesamten Republik vor immense Herausforderungen. Das wirkt sich unweigerlich auch auf das Klinikum Lippe aus. In einem Strategieprozess haben sich Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung des Klinikums Lippe intensiv mit der aktuellen Lage beschäftigt und vielversprechende Zukunftsperspektiven für die Standorte Detmold und Lemgo entwickelt.

„Für eine gute medizinische Versorgung der Lipperinnen und Lipper zu sorgen, ist mir als Landrat besonders wichtig“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Dabei spielt unser Klinikum eine sehr wichtige Rolle, das insgesamt und im Vergleich zu anderen Krankenhäusern sehr gut aufgestellt ist. Damit das so bleibt und wir am Ende sogar eine Verbesserung in der Patientenversorgung erreichen, müssen wir aber jetzt handeln und wichtige strategische Entscheidungen für die Zukunft unseres Klinikums treffen.“

Bis 2022 habe das Klinikum sehr gut gewirtschaftet. Doch insbesondere in den vergangenen zwei Jahren habe sich die Situation radikal geändert, mit der alle Kliniken in Deutschland zu kämpfen hätten. „Allein im Jahr 2023 haben bundesweit 40 Kliniken Insolvenz angemeldet – zwei davon in unmittelbarer Nachbarschaft in Holzminden und Paderborn. Dieses Jahr werden es wahrscheinlich doppelt so viele sein. Da darf das Klinikum Lippe keinesfalls dazugehören – und das wird es auch nicht, wenn wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen“, unterstreicht der Landrat.

Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist die wachsende Erlös-Kosten-Schere. Tarifsteigerungen um bis zu 10,5 Prozent und inflationsbedingte Kostensteigerungen von rund 2,6 Prozent führen zu einer deutlichen Belastung der Kliniken. Gleichzeitig liegt das Leistungsvolumen der Krankenhäuser deutschlandweit etwa 15 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Refinanzierung der zusätzlichen Ausgaben kann nicht allein durch die Basisfallwertsteigerung von 5,13 Prozent im Jahr 2024 gedeckt werden.

Diese bundesweite Entwicklung spürt auch das Klinikum Lippe. In der Folge musste der Kreis Lippe dem Klinikum in diesem Jahr bereits mit 25 Millionen Euro finanziell unter die Arme greifen. Das hatte der Kreistag mit dem Haushalt 2024 auf den Weg gebracht.

Da das kein Dauerzustand bleiben könne, seien mittelfristig Veränderungen notwendig. Um diesen Strategieprozess auch mit Hinblick auf die von Bund und Land angestrebten Veränderungen bei der Krankenhausfinanzierung auf den Weg zu bringen – und auch künftig die Vorgaben aus Berlin und Düsseldorf erfüllen zu können – hatten Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung des Klinikums Lippe die Beratungsunternehmen Roland Berger sowie Partnerschaft Deutschland zu Rate gezogen. Deren Vorschläge wurden nun den entsprechenden Gremien, den Beschäftigten des Klinikums, den Kreistagsmitgliedern, lippischen Bürgermeistern, Vertretern der Sparkassen und auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Die Meinung der Experten ist eindeutig: Beim Status quo könne es auf keinen Fall bleiben – aus finanziellen, aber auch aus personellen Gründen. „Der Fachkräftemangel insbesondere im ärztlichen Dienst und im Pflegedienst ist bundesweit inzwischen derart gravierend, dass man für zwei Standorte kaum noch genügend Personal findet. Das ist schon jetzt auch am Standort Lemgo beispielsweise in der Anästhesie spürbar“, erklärt Dr. Christine Fuchs, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikums Lippe.

Daher schlagen die Beratungsunternehmen eine stärkere Konzentration der medizinischen Angebote am Standort Detmold als universitärer Maximalversorger für den Kreis Lippe vor. „In Detmold würden dann die Neurologie, die Thoraxchirurgie, die Gefäßchirurgie, die Onkologie und die Spezialisierte Pneumologie angesiedelt. Dadurch wird in Detmold die höchste Stufe der Notfallversorgung und ein onkologisches Spitzenzentrum möglich – eine echte Verbesserung der Patientenversorgung der Lipperinnen und Lipper. Der Standort Lemgo würde als Fachklinik für Geriatrie mit einer Allgemeinen Inneren Medizin, einer Ambulanten Radiologie, der Nuklearmedizin/Strahlentherapie, einer Neurologischen Frühreha, der Weaning-Abteilung und der Krankenhausapotheke sowie ambulanten Angeboten weiterentwickelt“, erklärt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe.

In Bezug auf Lemgo hatte sich Partnerschaft Deutschland mit einem konkreten Nutzungskonzept für den Standort Lemgo beschäftigt. So seien dort neben den bereits genannten Angeboten auch Ärztehaus/Medizinisches Versorgungszentrum, Hochschulambulanzen und Angebote im Bereich Strahlentherapie/Nuklearmedizin sowie ein Hospiz denkbar. Darüber hinaus könne sich Landrat Dr. Axel Lehmann noch weitere ambulante und pflegerische Angebote in Lemgo vorstellen und werde diese prüfen lassen. Die Entwicklung für Lemgo sei auch eine große Chance für die medizinische Versorgung in Nordlippe. Insgesamt könne dieser Prozess im Laufe der kommenden sechs Jahre umgesetzt werden, so die Experten.

Die Ergebnisse der Beratungsunternehmen lägen nun auf dem Tisch und würden sicherlich nicht in Gänze umgesetzt, ist sich Landrat Dr. Lehmann sicher. Darüber entscheidet am Ende der Gesellschafter. Aber: „Durch die bevorstehenden Klinikreformen, den Personalmangel und die wirtschaftliche Situation müssen wir jetzt handeln und unser Klinikum neu aufstellen. Das hat zwangsläufig Auswirkungen auf die beiden Standorte. Wir müssen investieren und die Liquidität unterstützen, was sich auch in der Kreisumlage widerspiegeln wird. Der Weg ist steinig, aber er ist zu schaffen. Denn unser Klinikum verfügt über eine sehr gute Ausgangslage“, ist sich Dr. Lehmann sicher.

Als Uniklinik sei das Klinikum Lippe als Arbeitgeber für hoch qualifizierte Ärztinnen und Ärzte sehr attraktiv. „Wir bekommen als Uniklinik Medizinerinnen und Mediziner zu uns nach Lippe, die andere Häuser nicht bekommen“, sagt der Landrat. Ein weiterer Vorteil sei die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte. „Das hilft uns immens, um mittelfristig eine Verbesserung in der medizinischen Versorgung zu erreichen – sowohl stationär als auch ambulant. Denn wer hier lernt und seine Ausbildung oder Studium absolviert, wird schnell feststellen, dass es sich bei uns in Lippe auch gut leben lässt – Stichwort Klebeeffekt“, sagt der Landrat.

In den kommenden Wochen werden die Gesellschafter des Klinikums die Ergebnisse der Experten beraten und entscheiden, welchen Weg das Klinikum in Zukunft einschlagen soll.

Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje ab Oktober neuer Chefarzt

Am 1. Oktober 2024 übernimmt Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje die Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe. Er löst damit Prof. Dr. Stefan Grond ab, der in den Ruhestand geht. Der neue Chefarzt wechselt direkt von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nach Detmold.

Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje schloss sein Medizinstudium im Jahr 2005 an der MHH ab und war danach an verschiedenen Krankenhäusern in der Region Hannover tätig, bevor er 2014 als Facharzt für Anästhesiologie und späterer Oberarzt erneut an die MHH zurückkehrte.

Der 48-Jährige verfügt über die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Spezielle Intensivmedizin und Qualitätsmanagement sowie ein abgeschlossenes Studium als „Betriebswirt Gesundheitsökonomie“. Im Jahr 2014 erhielt Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje das Diplom der European Society of Anaestesiology (DESA). 2021 erlangte er den Master Medical Education (MME).

In seiner klinischen Tätigkeit an der MHH war der Anästhesist unter anderem für die anästhesiologische Betreuung roboterassistierter, chirurgischer Eingriffe verantwortlich. Diese werden auch am Klinikum Lippe in der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie in der Universitätsklinik für Urologie verstärkt angeboten. Somit profitieren auch andere Fachabteilungen von seinen interdisziplinären Kenntnissen.

Wichtig ist Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje auch der Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung. Er weiß: „Heute gehört es zu den wichtigsten Aufgaben eines Chefarztes, auf die Situation des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen adäquat zu reagieren. Wir müssen die Patientenversorgung durch Aus- und Weiterbildung arbeitsfähig halten und gleichzeitig attraktive Fortbildungen ermöglichen. Das ist ein wichtiger Baustein für die Mitarbeiterbindung.“

Flentje betont aber auch: „Ich bin nach wie vor anästhesiebegeistert und möchte an der direkten Patientenversorgung auch als Chefarzt mitwirken. Das Klinikum Lippe ist für mich eine ideale Wirkungsstätte, um in einem modernen Arbeitsumfeld klinische Patientenversorgung, Ausbildung von Fachkräften und strategische Planungen durch verantwortungsvolle Leitung zu vereinen.“

„Sowohl die berufliche Laufbahn als auch die umfangreichen Qualifikationen und vor allem die Erfahrungen von Priv.-Doz. Dr. Flentje an einer Universitätsklinik haben uns überzeugt, dass er für die anästhesiologische Patientenversorgung im universitären Spektrum unserer Klinik geeignet ist. Daher freuen wir uns, ihn ab Herbst als Nachfolger von Prof. Dr. Stefan Grond und somit neuen Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin begrüßen zu dürfen“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe.