Physiotherapieschule in neuen Räumen

In diesem Raum lernen die Schülerinnen und Schüler ganz praktisch die verschiedenen Anwendungen der Physiotherapie.

Im April 2020 zog die Physiotherapieschule am Klinikum Lippe in neue Räumlichkeiten. Innerhalb von nur vier Monaten war der Umbau der ehemaligen Turnhalle auf dem Klinikgelände erfolgt. In ökologisch nachhaltiger Holzrahmenbauweise entstanden auf 540 Quadratmetern drei Unterrichtsräume, neue Büros, eine Bibliothek sowie ein Raum für gemeinsame Pausen und Konferenzen. Als Besonderheit ist der Bereich zwischen den zuletzt genannten Funktionsräumen zu sehen. Es gibt keinen Flur sondern eine offene Begegnungsfläche. Hätte man um das Gebäude eine rote Schleife gewickelt, wäre es ein wohlverdientes und passendes Geschenk zum 40. Schuljubiläum gewesen.

Lothar Hoerster, Schulleiter der Physiotherapieschule am Klinikum Lippe, ist sehr zufrieden mit den neuen Räumen: „Die Raumaufteilung erlaubt verschiedene Lernformen und bietet Freiräume für vielfältigen Austausch und Begegnungen der Schüler untereinander, aber auch mit den Dozenten und der Schulleitung. So ist lebendige Kommunikation in der Bildung auf Augenhöhe auch machbar.“

Nach einem guten halben Jahr am neuen Standort resümiert er: „Die neue räumliche Nähe macht spontanen und authentischen Informationsaustausch erst möglich. Das bewährt sich jeden Tag. Als besonders wichtig für die Physiotherapie-Ausbildung zeigt sich aber auch die verbliebene Fläche der Turnhalle, die wir als Unterrichtsraum nutzen. Bei uns geht ja nichts ohne Bewegung. Und Bewegung braucht Platz. Physiotherapie nutzt letztlich die Bewegung als Faktor zum Gesundwerden.“

Schon vor 40 Jahren erkannte das Klinikum Lippe die Zeichen der Zeit. Physiotherapeutische Leistungen gewannen eine immer größere Bedeutung in der Versorgung der Patienten. Daher gründete das Klinikum die staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie, die bis heute alle anderthalb Jahre rund 20 erfolgreiche Absolventen hervorbringt.

Lothar Hoerster ist überzeugt „Jeder junge Mensch, der sich für eine Ausbildung zur Physiotherapeutin oder zum Physiotherapeuten an unserer Schule entschließt, bekommt bei uns Bildung, die bewegt. Der Austausch zwischen Lernenden und Lehrenden ist uns wichtig. Physiotherapie ist heute längst keine Krankengymnastik mehr sondern ein moderner, attraktiver Gesundheitsberuf.

Die Schule für Physiotherapie am Klinikum Lippe bietet insgesamt 48 Ausbildungsplätze. Sie arbeitet nach dem Lernfeldkonzept, auf der Grundlage der Empfehlenden Ausbildungsrichtlinien (EAR) für NRW. Die Schule erhebt kein Schulgeld und zahlt eine Ausbildungsvergütung.

Die Physiotherapieausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Sie umfasst die theoretische Ausbildung, das begleitende Lernen am Patienten sowie eine fachpraktische Ausbildung in den Pflichtfächern Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie, Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie. Seit 2019 kann man hier auch Physiotherapie im Bachelorstudiengang studieren. Das kostenpflichtige Studium (180 Euro monatlich) erfolgt in Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld.


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Der Beitrag ist auch im Klinikmagazin Gesundheit Lippe erschienen. Unser Klinikmagazin können Sie auch online lesen: Gesundheit Lippe

Wir legen den Grundstein für das Krankenhaus der Zukunft

Zukunftskonzept 2025: Investitionen in Hightech, Personal und Umwelt
„Wir sind ein leistungsfähiges, modernes Krankenhaus und wollen es auch bleiben“ betont Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte. Er weiß, „Wenn wir Vorreiter für die Gesundheitsregion Lippe sein und bleiben wollen, müssen wir kontinuierlich in Medizin, Hightech und Personal investieren, auch und gerade in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie. Nur so sichern wir die Zukunft des Klinikums und eine wohnortnahe, qualitäts- und patientenorientierte, stationäre Versorgung.“ Drei Beispiele zeigen, welche Großprojekte das Klinikum und der Kreis Lippe gemeinsam aktuell stemmen, um diese Ziele zu erreichen.

3D-Modell, Klinikum

OP-Zentrum

Eines der ersten großen Vorhaben im Rahmen der Investitionen am Standort Detmold ist der Um- und Erweiterungsbau des Operationsbereiches zu einem hochmodernen OP-Zentrum. Im Rahmen der Konzepterstellung, durch Besichtigungen von OP-Räumen anderer Kliniken und durch die Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort wurde deutlich: Die geplanten Veränderungen, die Bauweise und die neuen Strukturen werden die Prozesse optimieren. Kürzere Wege, vereinfachte Arbeitsabläufe und ein effizientes Zeitmanagement sind das Ziel.

Eine Besonderheit ist, dass dieses OP-Konzept nicht im stillen Kämmerlein oder auf dem Reißbrett entstand. Es ist das Ergebnis des Könnens, der Erfahrung und der Aufbereitung durch die Mitarbeiter, die im OP tätig sind, unter Federführung von Karl-Heinz Nimczewski. Über 143 Besprechungen, Sitzungen und Hospitationen fanden in den letzten drei Jahren im Rahmen des Bauprojektes statt. Umso mehr freuen die Mitarbeiter sich nun auf die Umsetzung „ihres“ Konzeptes, denn modernste Behandlungsmöglichkeiten erhöhen nicht nur die Patientensicherheit. Innovative Lösungen und verbesserte Arbeitsbedingungen steigern die Attraktivität der Arbeitsplätze und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg und damit zur Arbeitsplatzsicherung bei. Dessen ist sich auch Dr. Johannes Hütte bewusst: „Wir legen hier aktuell den Grundstein für das Krankenhaus der Zukunft. Und das OP-Zentrum bildet einen Teil der Basis, sozusagen das Fundament.“

Ein wesentlicher Bestandteil des künftigen OP-Zentrums wird die POBE sein. Diese Abkürzung steht für Perioperative Behandlungseinheit und ist ein wesentliches Element des neuen, zukunftsweisenden OP-Managements des Klinikums Lippe. Innerhalb dieser Behandlungseinheit entsteht eine Holding Area für die OP-Vorbereitung der Patienten und für den Aufenthalt nach der Operation zur postoperativen Überwachung. Diese „Pufferzone“ ermöglicht parallellaufende Prozesse und damit ein verbessertes Zeitmanagement. Außerdem werden Intensivstation, Notfallversorgung, Funktionsdiagnostik und Materiallogistik ebenengleich angebunden sein. So sind die Wege kurz und entfallen Wartezeiten. Die Dokumentenkontrolle und Prämedikation im OP entlastet zudem die Pflegekräfte auf den Stationen.

Herzstück des OP-Zentrums ist der „intelligente“ Operationssaal. Module Steuerung, scene selection, Videomanagement – mit diesen Technologien beginnt eine neue Epoche der Chirurgie am Klinikum Lippe. Die intelligente Vernetzung der modernen Bildgebungsverfahren mit allen anderen Geräten im Operationssaal wird den Datenaustausch zwischen den Medizingeräten untereinander und den vielfältigen Krankenhausinformationssystemen ermöglichen. Eine Kamera über dem OP-Tisch ermöglicht modernes Lernen, für die zukünftigen Medizinstudenten der Medizinischen Fakultät OWL, aber auch für die Fortbildung des Fachpersonals. Einen futuristischen Anstrich erhält der OP durch Glaswände und Touchscreens, welche die Arbeitsatmosphäre verbessern und die Patientensicherheit erhöhen.

Um sich über das neue Konzept und den Ist-Zustand zu informieren, tauschte Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Klinikums Lippe, im Herbst vergangenen Jahres sogar einen Vormittag lang seinen Anzug gegen sterile OP-Kleidung. OP-Manager Karl-Heinz Nimczewski führte den Landrat durch „sein Reich“, erläuterte Räumlichkeiten und Abläufe sowie die neuen Planungen. Am Ende des Rundganges durch den Operationstrakt des Klinikums schauten der Landrat und der OP-Manger aus dem Fenster auf das Areal, auf dem in naher Zukunft die Baumaßnahmen für die OP-Erweiterung stattfinden werden. Der Besuch hat gezeigt: In den vorhandenen Räumlichkeiten aus den siebziger Jahren lassen sich die geplanten Veränderungen nicht realisieren.

Zentrale Notaufnahme

Auch die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Lippe soll am Standort Detmold modernisiert werden. Dr. Johannes Hütte bestätigt, „Es gibt bereits Ideen und Planungskonzepte. Außerdem muss man ehrlich zugeben, dass hier Veränderungen dringend notwendig sind. Ungefähr 60.000 Patienten behandeln wir jährlich in unseren Notaufnahmen. In der jetzigen Struktur ist keine Sanierung oder Verbesserung des Service möglich.“ Damit spielt er unter anderem auf die Lage der Zufahrt zur Notaufnahme an. Diese liegt genau zwischen Klinikgebäude und Medicum und ist sowohl für Rettungsfahrzeuge als auch Patienten eine Herausforderung. Und er ergänzt: „Lage, Größe und baulicher Zustand der Räumlichkeiten bedürfen dringend einer Modernisierung, damit unsere Patienten in Notsituationen die bestmögliche Versorgung erhalten können.“

Linearbeschleuniger

„Bereits fünf Millionen Euro haben wir am Standort Lemgo in einen neuen, zweiten Linearbeschleuniger und den damit verbundenen Neubau investiert“, berichtet der Geschäftsführer weiter. Auf einer Fläche von 340 Quadratmetern steht das hochmoderne Gerät, welches nach einer kurzen Einarbeitungsphase seit Anfang April 2020 für die Behandlung von Patienten genutzt wird. Mit dem neuen Gerät stehen der Klinik für Strahlentherapie nun zwei Linearbeschleuniger für eine hochpräzise Krebstherapie zur Verfügung. „Unsere eigentliche Planung war es, nach Inbetriebnahme des neuen Linearbeschleunigers das bisherige Gerät kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen und zu modernisieren“, sagt Dr. Johannes Hütte. „Angesichts der veränderten Bedingungen durch die Corona-Pandemie haben wir uns jedoch entschlossen, diese Umbauarbeiten zu verschieben, denn so haben wir zwei räumlich und technisch voneinander getrennte Behandlungseinheiten.“ Wenn es die äußeren Rahmenbedingungen wieder zulassen, wird das ältere Gerät ebenfalls an die neue, moderne Lüftungsanlage angeschlossen und für beide Linearbeschleuniger wird es einen neuen, gemeinsamen Anmeldebereich geben.

Hightech und Köpfe

„Ja, wir nehmen im Rahmen der Strategie 2025 und für die Zukunftssicherung des Klinikums Lippe viel Geld in die Hand. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass diese Investitionen gut angelegt sind“, betont der Geschäftsführer. Er weiß, „letztlich ist dies ja nur ein kleiner Ausschnitt aller „Baustellen“, um die wir uns neben Corona aktuell tagtäglich kümmern. Wir – und damit meine ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums – machen unseren Job, managen die Krise und bereiten uns auf die Zukunft vor. Dazu gehört auch, dass wir nicht nur in Hightech sondern parallel in Köpfe investieren. Es ist schön zu sehen, dass das Klinikum Lippe auch ein attraktiver Arbeitgeber für die Region und darüber hinaus ist. Ganz besonders freue ich mich, dass wir in den vergangenen Monaten neben kompetenten Chefärzten und anderen neuen Mitarbeitern auch Dr. Christine Fuchs von unserem Haus überzeugen konnten. Sie wird ab Juni 2020 unsere neue Medizinische Geschäftsführerin. Frau Dr. Fuchs bringt ihre Erfahrungen und Kompetenzen in die Optimierung medizinischer Abläufe und die Steigerung der Patientenzufriedenheit ein.“

10.000 Euro für das Brustzentrum Lippe

Tanzende Menschen in einer Kirche? Ja, die gibt es. Genau dann nämlich, wenn ein Vortragsabend mit Pater Anselm Grün und musikalischer Untermalung von Ulrike Wahren und Peter Stolle in Lemgo stattfindet.

„Versäume nicht dein Leben“: Mit diesen Worten, aber ganz ohne erhobenen Zeigefinger lockte der Autor und Benediktinerpater Anselm Grün im vergangenen Sommer rund 600 Menschen in die St. Johann Kirche in Lemgo. Die Veranstaltung war bereits weit im Vorfeld ausverkauft. Und so klingelte die Spendenkasse der Gesundheitsstiftung Lippe, welche den Benefizabend für das Brustzentrum Lippe organisiert hatte. Unter den Besuchern waren viele Frauen, die sich aufgrund ihrer ganz persönlichen Krankengeschichte als Patientin mit Brustkrebs eng mit dem Brustzentrum Lippe verbunden fühlen. Sie folgten den Worten des Autors und wohl in Deutschland bekanntesten Benediktinerpaters Anselm Grün und versäumten es nicht, zur wunderbaren Musik von Ulrike Wahren und Peter Stolle zu tanzen.

Sabine Mirbach, selbst Patientin, ist eine von ihnen. 2015 erhielt sie die zunächst niederschmetternde Diagnose Brustkrebs. Heute weiß sie, dass es wichtig ist, „die kleinen Wunder des Alltags zu sehen, ganz so wie Anselm Grün es beschreibt. Das Glück liegt oft so nah, wir müssen es nur wahrnehmen. Durch eine Krankheit wie Brustkrebs wird einem die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen geführt und man lernt wieder mehr, im Moment zu leben, im Jetzt glücklich zu sein mit kleinen Dingen und Augenblicken“. Deshalb ist es ihr auch so wichtig, mit ihrem Engagement die Arbeit der Gesundheitsstiftung Lippe und des Brustzentrums Lippe zu unterstützen.

Die Idee zur Benefizveranstaltung für das Brustzentrum Lippe hatte Susanne Prinzhorn. Sie plante und organisierte diesen Abend vor dem Hintergrund der Solidarisierung Betroffener und nicht Betroffener. „Möglich war das nur mit einem großen Pool von helfenden Händen. Ein ganz besonderer Dank gilt dabei Tobias Heinze, Silvia Streit, Martina Kühnlein, Susann Zahn, Sabine Mirbach und Gitta Geissmar“, so die Lemgoerin.

Sie betont auch, dass „erst die zahlreichen Sponsoren und Unterstützer sowie die Gesundheitsstiftung Lippe den Erfolg dieser Veranstaltung ermöglicht haben. Die Arbeit der Stiftung ist sehr wichtig für die medizinische Versorgung hier vor Ort, in unserer Region. Daran trägt die Gesundheitsstiftung einen großen Anteil mit zahlreichen Projekten und jeder Euro hilft, dieses Engagement zu unterstützen.“

Auch Christian Ritterbach, Geschäftsführer der Gesundheitsstiftung Lippe, ist von den engagierten Helfern, Initiatoren und Unterstützern begeistert: „Diesen Menschen gebührt unser Dank für einen schönen Abend und die überwältigende Höhe des Schecks, den das Brustzentrum Lippe anschließend erhalten hat.“

Das Geld wird das Brustzentrum Lippe für Projekte verwenden, die in den herkömmlichen Budgets einfach nicht vorgesehen sind. So sollen insbesondere die Bewegungsangebote und das Spektrum der Komplementärmedizin ausgebaut werden. Dorothe Düpont, Leiterin des Brustzentrums, setzt dabei gemeinsam mit ihrem Team vor allem auf Naturheilverfahren, Akupunktur oder Quigong-Kurse, weil hier bereits positive Effekte im Rahmen der Therapie nachgewiesen wurden.