Information über den Cyberangriff bei der Klinikum Lippe GmbH

Nachdem die erforderlichen Untersuchungen abgeschlossen sind, möchten wir Sie darüber informieren, dass wir im vergangenen Jahr leider Ziel eines Cyberangriffs geworden sind. In der Folge können wir zum derzeitigen Stand nicht ausschließen, dass sich Dritte unberechtigten Zugang zu personenbezogenen Daten verschafft haben.

Es besteht die Möglichkeit, dass auch Daten betroffen sind, die sich auf Ihre Person beziehen und unberechtigt genutzt werden. Die Angreifer konnten sich jedoch keinen Zugriff auf besonders schützenswerte Patientendaten verschaffen.

Was ist passiert und welches Risiko besteht?

Am 17. November 2022 mussten wir einen Cyberangriff auf unsere IT-Infrastruktur feststellen. Die Angreifer haben sich unberechtigten Zugang zu Informationen und vermutlich auch personenbezogenen Daten verschafft, indem virtuelle Festplatten verschlüsselt und Zugangsdaten zu internen Benutzerkonten ermittelt und genutzt wurden, um einen Daten-Upload durchzuführen.

Auch nach Ende der eingeleiteten Ermittlungen können wir nicht abschließend beurteilen, in welchem Umfang Informationen und personenbezogene Daten entwendet wurden. Nichtsdestotrotz besteht das Risiko für die persönlichen Rechte und Freiheiten natürlicher Personen beispielsweise in Form der Veröffentlichung und des Missbrauchs gestohlener Daten.

Inwieweit können Sie betroffen sein?

Aufgrund des Daten-Uploads im Rahmen des Cyberangriffs besteht die Möglichkeit, dass sich die Angreifer auch Zugang zu Ihren bei uns abgespeicherten Informationen verschafft haben. Besonders schützenswerte Patientendaten sind nicht von dem Cyberangriff betroffen.

Was haben wir bereits unternommen?

Zur Bewältigung der Situation haben wir bei uns einen Krisenstab einberufen und Spezialisten mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragt. Die Untersuchung ist nun abgeschlossen und der Cyberangriff beendet.

Darüber hinaus haben wir beispielsweise ein neues Infrastruktur-System aufgesetzt und Technologien implementiert, die es ermöglichen, Angriffe noch frühzeitiger zu erkennen und abzuwehren. Zudem haben wir ein Darknet-Monitoring durchgeführt, um eine mögliche Veröffentlichung von personenbezogenen Daten frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls abwenden zu können. Die bisherigen Resultate aus dem Darknet-Monitoring sind unauffällig.

Was können Sie tun, um die Folgen des Angriffs abzumildern?

Wie empfehlen Ihnen dringend:

  • Bitten seien Sie vorsichtig, wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten.
  • Bitte prüfen Sie in den E-Mails enthaltene Links, bevor Sie diese anklicken.
  • Bitte installieren Sie zeitnah bereitgestellte Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Anwendungsprogramme (Web-Browser, E-Mail-Clients, Office-Anwendungen usw.).
  • Bitte sichern Sie regelmäßig Ihre Daten (Backups).

 An wen können Sie sich bei Fragen wenden?

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unseren externen Datenschutzbeauftragten, Herrn Thorben Schulte.

Schulte IT Consulting
Grenzweg 9
31749 Auetal
E-Mail datenschutz@klinikum-lippe.de

Ab 1. März keine Testpflicht mehr

Ab 1. März 2023 entfällt gemäß Corona-Schutzverordnung des Landes NRW die Testpflicht am Klinikum Lippe.

Besucherinnen und Besucher müssen keinen Schnelltest mehr vorweisen. Um vulnerable Patientengruppen zu schützen, bleiben die FFP2-Masken-Pflicht innerhalb der Klinikgebäude sowie die Besuchsregelungen vorerst bestehen. Die Besuchszeiten sind täglich von 15 bis 19 Uhr. Patientinnen und Patienten können Besuch von einer Person für maximal eine Stunde pro Tag erhalten.

Familienklinik Lippe stellt sich neu auf
Starke Führungsspitze für umfassende Versorgung von Frauen, Schwangeren und Kindern in OWL

Die universitäre Ausrichtung des Klinikum Lippe als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld erreicht mit der bevorstehenden Transformation der Familienklinik Lippe die nächste Stufe. Durch die Vergabe der W3-Universitätsprofessur an die neue Leitung der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikstandort Detmold spielen klinische Forschung und Lehre künftig auch eine verstärkte Rolle in der Familienklinik. Zusätzlich wird durch das Ausscheiden des bisherigen Chefarztes der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin diese Leitungsposition ebenfalls neu besetzt.

„Mit der Transformation unseres Krankenhauses in ein Universitätsklinikum verfolgen wir nicht nur eine weitere Optimierung der medizinischen Versorgung sowie auch den Zugang zu neuesten Behandlungsformen für die Lipperinnen und Lipper. Darüber hinaus können wir vor allem auch zusätzliche, qualifizierte Fach- und Führungskräfte an unser Krankenhaus binden. Beispielsweise konnten wir die frei gewordenen Chefarztpositionen in den diagnostischen Bereichen Radiologie und Laboratoriumsmedizin mit Universitätsprofessoren besetzen und gleiches steht nun auch für die Familienklinik auf dem Plan“, sagt Klinikgeschäftsführer Dr. Johannes Hütte. Er ergänzt: „ Auch in der Kinderklinik sind wir auf diesem Weg. Ziel ist es, das Perinatalzentrum Level 1 hierdurch erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die dazu notwendigen Maßnahmen werden derzeit umgesetzt.“

Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro
Klinikum Lippe veröffentlicht Podcast

Im Krankenhaus ist niemand gern! Zumindest nicht als Patient. Und doch ist ein Krankenhaus ein faszinierender und spannender Ort. Allein die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, der OP, die Logistik und die Faszination des menschlichen Körpers sind Stoff für Romane und erfolgreiche TV-Serien. Ab sofort können Interessierte im Podcast „Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ regelmäßig auch hinter die Kulissen des Klinikums Lippe „schauen“.

Christian Ritterbach, Pressesprecher und Leiter der Unternehmenskommunikation des Klinikums Lippe, sagt dazu: „Stimme schafft Bindung und Vertrauen. Deshalb haben wir ein neues Format zur Außendarstellung unseres Klinikums entwickelt. Podcasts sind einer der Marketingtrends der letzten Jahre und noch längst kein alter Hut. Sie gewinnen weiterhin an Beliebtheit. Mit Hilfe unseres Klinik-Podcasts „Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ wollen wir Gesundheitswissen vermitteln und die Menschen hinter den Klinik-Kulissen sichtbar bzw. in diesem Fall ja hörbar machen.“

Die erste Folge, in der Christian Ritterbach erklärt, warum das Klinikum Lippe einen eigenen Podcast braucht, gibt es bereits seit Mittwoch auf allen gängigen Podcast-Portalen. Am Samstag, 28. Januar 2023, wird die zweite Folge veröffentlicht. Im Gespräch verrät Klinikgeschäftsführer Dr. Johannes Hütte dann mehr über das „Klinikum Lippe im Wandel“. Beide Folgen wurden bereits Anfang Januar aufgezeichnet. Im Februar übernimmt Prof. Dr. Cyrus Klostermann, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikstandort Detmold, das Mikro und informiert über Rückenschmerzen und künstliche Gelenke.

Für die professionelle Podcast-Produktion wird das Klinikum Lippe von einem erfahrenen Podcast-Produzenten und Moderator unterstützt. Christian Holzhausen hat mit Corporate Podcast bereits 850 Podcast-Folgen produziert und nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch das Klinikum Lippe.

„Gesundheit Lippe: Mit Wissen, Herz und Mikro“ gibt es alle 14 Tage neu bei den etablierten Podcast-Anbietern, wie Apple Podcast, Google Podcast, Spotify und Amazon Podcast. Alle Folgen stehen außerdem auf der Internetseite des Klinikum Lippe unter www.klinikum-lippe.de/podcast zur Verfügung.

3 x 3 x 3 = Jede Menge Glück
Drei Drillingsgeburten innerhalb von drei Monaten in der Familienklinik Lippe

In der Familienklinik Lippe wurden innerhalb der letzten drei Monate gleich dreimal Drillinge geboren. Alle neun Kinder sind wohlauf. Sie und ihre Familien werden in der Familienklinik Lippe innerhalb des Perinatalzentrums Lippe versorgt.

„Wir sind auf Mehrlingsgeburten spezialisiert, deshalb gehören die Geburten von Zwillingen oder Drillingen für uns einfach zum Versorgungsstandard unserer Familienklinik. Dass wir aber innerhalb von drei Monaten gleich dreimal – also einmal monatlich – eine Drillingsgeburt begleiten durften, ist für das ganze Team schon etwas ganz Besonderes und kommt so kurz nacheinander nicht sehr häufig vor“, sagt Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Klinik für Geburtshilfe.

Chefärztin Dr. Corinna Bryan (rechts) gratuliert den Eltern Vanessa und Jan Pöpper zur Geburt ihrer Drillinge Luisa, Liam und Lias.

Am 18.11.2022 kamen am Klinikum Lippe Drillingsmädchen zur Welt. Kurz vor Weihnachten, nämlich am 23.12.2022, stand schon die nächste Drillingsgeburt auf dem Plan. Ein Trio, bestehend aus einem Mädchen und zwei Jungen, wurde in der Familienklinik Lippe geboren. Die aktuelle Drillingsgeburt war dann am 16.01.2023. Familie Pöpper freute sich über die Geburt ihrer Drillinge, ebenfalls ein Mädchen und zwei Jungen.

Dr. Corinna Bryan ergänzt: „Wir sagen herzlichen Glückwunsch und wünschen allen kleinen Lippern einen guten Start ins Leben! Es ist schön zu sehen, dass das Konzept unserer Familienklinik aufgeht und sich die Schwangeren, gerade auch bei Mehrlingsschwangerschaften, hier gut versorgt fühlen.“

Im Jahr 2022 kamen am Klinikum Lippe insgesamt 2025 Kinder zur Welt. 1980 schwangere Frauen hatten sich für eine Geburt im Kreißsaal des Klinikum Lippe entschieden, darunter 41 Frauen mit Zwillingen und 2 Frauen mit jeweils einer Drillingsschwangerschaft.

Wenn Mutter und Kind vor, während oder nach der Geburt besondere medizinische Versorgung brauchen, sind sie im Perinatalzentrum der Familienklinik Lippe bestens aufgehoben. Dies ist fast immer bei Mehrlingsgeburten der Fall. Ärzte und Pflegepersonal sind darauf spezialisiert, Mutter und Kinder rund um die Uhr umfassend zu betreuen.

Dank modernster Untersuchungsmethoden können Probleme der Kinder schon während der Schwangerschaft per Pränataldiagnostik erkannt und behandelt werden. Als Perinatalzentrum Level 1 arbeitet die geburtshilfliche Station eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Neonatologie zusammen – auch im räumlichen Sinne. Die Neugeborenen-Intensivstation und der Kreißsaal liegen in der Familienklinik Wand an Wand.

Brand am Klinikstandort Lemgo und seine Folgen

Am 15. Januar 2023 kam es im Klinikum Lippe am Standort Lemgo zum Ausbruch eines Feuers auf der Station 42. Der Brand brach in einem Patientenzimmer aus. Unverzüglich leitete das Personal Rettungsmaßnahmen ein. Durch den zügigen Rettungs- und Feuerwehrlöscheinsatz konnten trotz massiver Rauchentwicklung bis auf eine Person alle Patientinnen und Patienten geborgen werden. Insgesamt mussten 87 Patienten evakuiert werden.

Es sind, wie inzwischen bereits auch über die Presse kommuniziert wurde, ein Todesfall zu beklagen sowie in dem Zimmer, in dem der Brand ausgebrochen ist, zwei brandverletzte Personen. Alle übrigen Patienten der Station 42 konnten innerhalb des Krankenhauses evakuiert werden. Durch die Rauchentwicklung wurde die darunter liegende Station 41 in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier wurden alle Patientinnen und Patienten innerhalb des Klinikstandortes Lemgo evakuiert.

„Wir sind tief betroffen vom gestrigen Brand an unserem Klinikstandort Lemgo mit all seinen schrecklichen Folgen. Vor allem sind wir aber auch traurig über den Tod einer Patientin, die sich in unserer Obhut befand. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe. Er betont auch: „Die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz hat vorbildlich funktioniert. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den vielen Mitarbeitenden des Klinikums, die unaufgeregt, professionell und umsichtig den Gesamteinsatz im Haus koordiniert haben.“

Die Container-Bauweise des betroffenen Bereiches erschwerte die Löscharbeiten der Feuerwehr. Zwischen den Containern breitete sich ein Schwelbrand aus. Nur durch großflächige Fassaden- und Wandaufbrüche sowie Spezialgeräte konnte das Löschwasser in die Container- Zwischenräume eingebracht werden. In der Folge ist der betroffene Container-Anbau derzeit nicht mehr funktionsfähig. Dies betrifft die halbe Station 41 sowie die halbe onkologische Ambulanz. Station 42 ist vollständig außer Betrieb. Bis einschließlich Mittwoch, 18. Januar 2023 finden keine elektiven Eingriffe am Klinikstandort Lemgo statt.

Insgesamt sind auf den im Container-Anbau befindlichen Stationen 48 Betten vorhanden, die zum Zeitpunkt des Unglücks mit 46 Patientinnen und Patienten belegt waren. Ob die Container-Anbauten überhaupt zur weiteren Patientenversorgung wieder instandgesetzt werden können, ist durch entsprechende Fachleute und Gutachter zu klären. Derzeit stehen am Klinikstandort Lemgo durch den Brand sowie die Schäden durch Löscharbeiten und Rauchentwicklung auf den Stationen 41 und 42 insgesamt 73 Betten nicht zur Verfügung.

Die Kriminalpolizei hat vor Ort zeitgleich mit der Feuerwehr, die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Insgesamt waren bis zu 250 Kräfte, sowohl Feuerwehr-Rettungskräfte, Katastrophenschutz etc. vor Ort. Die Einsatzleitung der Feuerwehr sowie die Krankenhauseinsatzleitung haben die jeweiligen Maßnahmen koordiniert.

Im Nachmittagsverlauf des 15. Januar sind aus dem Klinikum Lippe in Lemgo 23 Patientinnen und Patienten in andere Häuser verlegt worden, davon 15 an den Standort Detmold sowie acht Patienten nach Schaumburg-Lippe. Dankenswerterweise haben zahlreiche Kliniken in OWL Aufnahmekapazitäten der Einsatzleitung gemeldet, um im Klinikum Lippe insgesamt Kapazitäten für die regionale Notfallversorgung wieder bereitzustellen. Weitere zehn Patienten konnten nach Prüfung durch einen Facharzt nach Hause entlassen werden. 54 Patientinnen und Patienten wurden innerhalb des Klinikstandortes Lemgo auf andere Stationen verlegt.

Das Schadenereignis hat eine Höhe von sicherlich mehreren Millionen Euro verursacht. Besondere Herausforderung wird es sein, die fehlenden Betten, die durch den Brand mittelfristig nicht betreibbar sind, zu kompensieren. Dieses wird in der vollen Höhe weder am Standort Detmold, noch am Standort Lemgo kurzfristig möglich sein. Der Versicherer ist entsprechend informiert.

Erste Planungen, aktuell stillgelegte Stationen am Klinikstandort Lemgo für den Patientenbetrieb wieder zu ertüchtigen, laufen bereits. Strom, Wasser und Sauerstoffleitungen sind dort vorhanden. Lediglich die IT-Infrastruktur muss dort für einen umgehenden Betrieb erneuert werden.

Klinikum Lippe über der Kapazitätsgrenze

Hohes Notfallaufkommen und hohe krankheitsbedingte Personalausfälle

Das Patientenaufkommen am Klinikum Lippe ist in den vergangenen Monaten sehr hoch, dieses betrifft sowohl Notfallpatienten als auch über den Sommer hinweg planbare und dringend notwendige Operationen. In den letzten Wochen hat sich die Situation dramatisch verschärft und das Notfallaufkommen ist noch einmal deutlich gestiegen. Hierbei handelt es sich durchweg um sehr kranke Patientinnen und Patienten, sowohl Covid als auch Non-Covid Erkrankte.

Die jahreszeitlichen Infektionserkrankungen, aber auch offenbar während der Pandemie nicht oder nur unzureichend behandelte Erkrankungen lassen das Notfallaufkommen an beiden Standorten in Lemgo und in Detmold noch einmal deutlich ansteigen. Zwischenzeitlich sind die Kapazitäten auf Intensiv- und Normalstationen überausgelastet, was für den Patientenkomfort (Flurbelegung, lange Wartezeiten) entsprechende Folgen hat. Darüber hinaus müssen wieder planbare Operationen im großen Stil abgesagt werden, weil notwendige Bettenkapazitäten auf der Normal- und auf den Intensivstationen nicht zur Verfügung stehen.

Erschwerend kommt in der Gesamtsituation hinzu, dass die Mitarbeitenden in Medizin und Pflege ebenfalls durch hohe Krankheitsausfälle gebeutelt sind, so dass derzeit nicht genügend Personal zur Verfügung steht.

Zur Situation in der Kinderklinik ist anzumerken, dass diese ebenfalls an der Auslastungsgrenze ist und in den letzten Wochen ein dramatisch steigendes Notfallaufkommen zu verzeichnen hat.

Das Klinikum Lippe wird die Notfallversorgung und die medizinisch stationäre Versorgung für die Lipperinnen und Lipper weiterhin sicherstellen. Mit dem Rettungsdienst ist ein enger Austausch vorhanden, so dass derzeit noch keine Patienten abgelehnt werden müssen. Alle medizinisch notwendigen Eingriffe und Versorgungen werden durchgeführt, allerdings sind deutliche Abstriche beim Patientenkomfort (Flurbelegung, Mehrbettzimmerbelegung, Wartezeiten etc.) nicht zu vermeiden.

Bei weiter steigenden Notfallzahlen und ebenfalls krankheitsbedingten Mitarbeiterausfall insbesondere in Pflege und Servicebereich ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.

Die dramatisch angespannte Situation ist in vielen, wenn nicht allen Kliniken in OWL festzustellen. Patienten aus den Randbereichen Lippes werden regelhaft von den außerlippischen Krankenhäusern abgelehnt, da diese eine vergleichbare Notsituation haben.

30.11.2022: Update

Das Klinikum Lippe meldete am 17.11.2022 einen massiven externen Cyberangriff, der zu Teilausfällen der IT an allen drei Standorten Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen führte.

Nach intensiven Verhandlungen mit den Erpressern ist es gestern gelungen, die Übergabe der notwendigen Daten zur Entschlüsselung der Systeme zu erhalten. Damit können wir davon ausgehen, dass der Cyberangriff beendet ist, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser keine weiteren Auswirkungen zeigen wird. Wir müssen leider davon ausgehen, dass es zu fortlaufenden Störungen der IT-Systeme kommen kann.

Durch die umgehende Trennung von allen externen Netzen nach Bekanntwerden der Attacke, konnte weiterer Schaden verhindert werden, wobei die Isolation zur Sicherung und Wiederherstellung der IT-Systeme noch andauert und das Klinikum Lippe diese im Grundsatz neu aufsetzen wird.

Unter anderem bedeutet dies, dass wir auch in den kommenden Tagen weiterhin von außen nur telefonisch oder per Fax erreichbar sind.

  • Faxnummer Detmold 05231 72-1403
  • Faxnummer Lemgo 05261 26-4280
  • Faxnummer Bad Salzuflen 05222 36889-4402

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die konstruktive Hilfe seitens der Behörden insbesondere der Beamten des Landeskriminalamtes, der Ermittler aus Bielefeld und Köln sowie unterstützender Dienststellen und den von uns beauftragten externen Spezialdienstleistern sehr herzlich. Experten der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton CIR und GDATA sowie des führenden Cybersicherheits-Dienstleisters Indevis GmbH haben ausgesprochen erfolgreich das Klinikum Lippe bei der Bewältigung der sensiblen Lage mit forensischen Maßnahmen intensiv unterstützt.

Das Klinikum Lippe ist sehr dankbar, dass es zu keiner Zeit zur Patientengefährdungen kommen konnte und freut sich, dass die initiierten Notfallprozesse erfolgreich waren. Ein ganz besonderer Dank gilt insbesondere allen Mitarbeitenden, die in der Krisensituation schnell und professionell gehandelt haben und z.B. sehr flexibel auf bewährte analoge Patienten-Kurven oder ähnliches zugreifen konnten.

25.11.2022: Update

Das Klinikum Lippe ist nach dem massiven externen Cyberangriff aus der vergangenen Woche weiterhin von außen nur telefonisch oder per Fax erreichbar.

  • Faxnummer Detmold 05231 72-1403
  • Faxnummer Lemgo 05261 26-4280
  • Faxnummer Bad Salzuflen 05222 36889-4402

Die Sicherung und Wiederherstellung der IT-Systeme, die im Zusammenhang mit der Cyberattacke verbunden ist, machte die absolute Trennung der gesamten IT-Struktur des Krankenhauses von allen externen Netzen unbedingt notwendig.

Intern stehen die Systeme weiterhin zur Verfügung und werden neben forensischen Maßnahmen, im Grundsatz neu aufgesetzt und in der Stabilisierungsphase durch bewährte analoge Versionen wie Befund-Berichte, Patienten-Kurve oder Essenbestellung ergänzt.

Die Krankenhauseinsatzleitung, die seit Beginn und in der anhaltenden Corona-Lage die organisatorischen Prozesse des Klinikum steuert, steht mit externen Experten, die die Arbeit der IT des Klinikum Lippe mit Hochdruck unterstützten, in enger Zusammenarbeit.

Die Versorgung der Patienten sowie die Aufnahme von Notfällen ist jederzeit gewährleistet.

21.11.2022: Teilausfall der IT-Systeme

In den letzten Tagen kam es im Klinikum Lippe zu einem Teilausfall der IT-Systeme an allen drei Standorten in Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen.

Ursache ist ein massiver externer Hackerangriff, der von den Überwachungssystemen und der IT des Klinikums bemerkt und gemeinsam mit externen Spezialisten des Landeskriminalamtes mit Abwehrmaßnahmen begleitet wird.

Zur weiteren Sicherung und Wiederherstellung der IT-Systeme wurde die gesamte IT-Infrastruktur des Klinikums heruntergefahren und von allen externen Netzen getrennt. Um weiteren Schaden zu vermeiden, werden die IT-Systeme des Klinikum Lippe nun migriert bzw. neu aufgesetzt. Unter anderem bedeutet dies, dass das Klinikum Lippe auch in den kommenden Tagen weiterhin von außen nur telefonisch oder per Fax erreichbar ist.

  • Faxnummer Detmold 05231 72-1403
  • Faxnummer Lemgo 05261 26-4280
  • Faxnummer Bad Salzuflen 05222 36889-4402

Intern stehen die Systeme derzeit zur Verfügung oder wurden wie im Falle der Essensbestellung auf die ehemals analoge Form umgestellt.

Für alle Fragen rund um den Systemausfall hat das Klinikum Lippe eine Hotline eingerichtet, die unter der Telefonnummer 05231 72-5976 zu erreichen ist. Bitte sehen Sie von Anrufen auf den Standardtelefonnummern in dieser Angelegenheit ab.

Die Versorgung der im Krankenhaus befindlichen Patienten und die Versorgung von Notfallpatienten ist jederzeit gewährleistet.

Altersmedizin am Klinikum Lippe: Die Sturzgefahr steigt mit dem Alter

Wer kennt es nicht? Das Telefon klingelt im Wohnzimmer, während man gerade in der Küche beschäftigt ist. Jetzt aber schnell, bevor der Anrufer auflegt. Und rums, schon ist es passiert und man ist gestürzt. Sturzereignisse finden zum größten Teil zuhause statt, teils durch Unachtsamkeit, Hektik, Stolperfallen oder auch durch gesundheitliche Beeinträchtigungen. Meist gehen kleinere Stürze zum Glück glimpflich aus und die Betroffenen erleiden keine größeren Verletzungen. Es ist jedoch erwiesen, dass die Sturzgefahr mit dem Lebensalter steigt. Daher schenkt man dem Thema „Erhöhte Sturzgefahr im Alter“ in der Klinik für Geriatrie am Klinikum Lippe in Lemgo besondere Beachtung.

„Sturzgeschehen und ihre Folgen sind ein wichtiges Thema in der Altersmedizin“, weiß Dr. Christoph Friedrich, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Klinikum Lippe, „Experten schätzen, dass circa 40 Prozent der über 65-Jährigen mindestens einmal pro Jahr stürzen. Pro 1.000 Menschen dieser Altersgruppe ereignen sich jedoch laut Statistik rund 1.400 Stürze. Das bedeutet, dass diejenigen, die hinfallen, typischerweise regelmäßig stürzen. Genau dieser Zielgruppe wollen wir helfen, denn Stürze und ihre gesundheitlichen Folgeschäden können durch verschiedene Maßnahmen verhindert oder zumindest die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes verringert werden.“

Die Gründe für eine erhöhte Sturzgefahr im Alter sind vielfältig. „Ältere Menschen zeigen oftmals eine verminderte Reaktionsfähigkeit. Kommen dann noch Sehbeeinträchtigungen, Muskelschwäche oder Schwindel durch niedrigen Blutdruck dazu, steigt meist die Wahrscheinlichkeit, dass sie stürzen. Ein wichtiger Faktor sind auch Medikamente, die sich auf die Aufmerksamkeit und die Reflexe auswirken können“, weiß Dr. Friedrich. Er sieht in seiner Klinik auch oft „Patientinnen und Patienten, die sich vor lauter Angst, dass sie hinfallen könnten, weniger bewegen. Das ist aber leider der komplett falsche Ansatz, denn damit landen sie in einer Art Teufelskreis. Weniger Bewegung führt nicht nur zur sozialen Isolation, sondern die wenigen Bewegungen der Betroffenen werden dann automatisch auch unsicherer und es kommt schneller zum Sturz.“

Es ist Dr. Friedrich und seinem Team ein wichtiges Anliegen, auf Sturzgefahren im Alter, Prävention und Therapiemöglichkeiten aufmerksam zu machen. Er sagt: „Man kann zunächst damit anfangen, Sturzfallen, wie die hochstehende Teppichkante im dunklen Flur, zu beseitigen. Auch Sport im Alter führt dazu, dass durch die regelmäßige Bewegung, Muskeln und Gelenke den Körper sicher tragen. Ein Stolpern kann dann zum Beispiel besser abgefangen werden. Wenn sich Sturzereignisse aber häufen, sollte man aufmerksam werden. Hier ist gerade das familiäre und soziale Umfeld besonders gefordert.“

In der Klinik für Geriatrie am Klinikstandort Lemgo werden Patientinnen und Patienten nach einem Sturz, dessen Folgen stationär behandelt werden müssen, kompetent versorgt und beraten. Dr. Friedrich erklärt: „Das Team ist speziell geschult, ein erhöhtes Sturzpotential, zum Beispiel durch Erkrankungen des Bewegungsapparates oder neurologische Krankheiten, zu erkennen. Wir können außerdem durch geeignete Maßnahmen der Physiotherapie, die Selbständigkeit und Mobilität unserer Patienten positiv beeinflussen. Auch die Verbesserung der Knochendichte, also eine Behandlung vorhandener Osteoporose, kann die Gefahr von Knochenbrüchen als Sturzfolge deutlich senken. Menschen, die nach einem Sturz keine direkten Verletzungsfolgen haben, bei denen aber Stürze vermehrt auftreten, können auch in unseren Geriatrischen Tageskliniken in Bad Salzuflen und Lemgo Unterstützung erhalten.“

Dem Thema „Sturzgefahr im Alter“ widmen sich Dr. Friedrich und sein Team auch in diesem Videobeitrag.

Hautkrebszentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

v.l.n.r.: Zentrumsleiter Dr. Stefan Nestoris, Chefarzt PD Dr. Helger Stege und Zentrumskoordinator Andreas Keiler freuen sich über die Zertifizierung des Hautkrebszentrums Lippe durch die Deutsche Krebsgesellschaft.

Das Hautkrebszentrum Lippe ist nun offiziell durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist damit eines von 16 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. insgesamt 71 DKG-zertifizierten Hautkrebszentren in Deutschland. In enger Kooperation mit anderen Fachabteilungen der Klinikstandorte Lemgo und Detmold bietet das Hautkrebszentrum Lippe alle Möglichkeiten zur Therapie von Hautkrebs an.

Zentrumsleiter Dr. Stefan Nestoris betont: „Die ganzheitliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist uns wichtig. Dafür haben wir nicht nur ein breites Angebot an Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, sondern arbeiten auch mit unseren zahlreichen Kooperationspartnern wie z.B. dem Institut für Psychoonkologie, dem Sozialdienst, der Klinikseelsorge und Selbsthilfegruppen eng zusammen. In der wöchentlichen Hauttumorkonferenz beraten wir mit anderen Fachabteilungen, welche Therapie für den jeweiligen Patienten entsprechend den Leitlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften das bestmögliche Ergebnis bringt.“ Dem Team des Hautkrebszentrums Lippe ist es auch ein wichtiges Anliegen, noch mehr klinische Studien am Klinikum Lippe anzubieten. Dr. Nestoris berichtet dazu: „Als aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie nehmen wir bereits an einer Online-Register-Studie zur Versorgungsforschung teil. Mit dem Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL wollen wir hier aber noch aktiver werden.“

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit mit stark ansteigenden Neuerkrankungsraten in den letzten Jahren. Da er jedoch nur circa ein Prozent aller Krebstodesfälle verursacht, wenn z.B.  bösartige Hautkrebsvarianten, wie das maligne Melanom – auch schwarzer Hautkrebs genannt –in andere Organe des Körpers metastasiert, wird Hautkrebs oftmals unterschätzt. Der überwiegende Anteil der Hautkrebsvarianten verläuft eher harmlos. Jährlich erkranken in Deutschland rund 250.000 Menschen jährlich neu an Hautkrebs und auch die Zahl der Todesfälle steigt.

PD Dr. Helger Stege, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, sagt: „Die Zertifizierung des Hautkrebszentrums Lippe ist ein wichtiger Schritt, der die Versorgung von Patienten mit Hauttumoren in OWL auf einem hohen Niveau sicherstellt. Denn nicht nur die Zahl der Neuerkrankungen steigt, sondern auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Hauttumoren.“ Er bezieht sich damit auf Angaben der AOK aus dem Jahr 2021. Diese gab an, dass von 2006 bis 2019 die Zahl stationärer Behandlungen aufgrund von schwarzem Hautkrebs bei ihren Versicherten um 36 Prozent angestiegen sei. Ebenfalls erhöht hatte sich nach AOK-Angaben die Anzahl von Krankschreibungen aufgrund von Hautkrebs. Ein deutliches Zeichen, dass Hauttumoren eine zunehmende wirtschaftliche Relevanz haben und keine ausschließliche Erkrankung des höheren Lebensalters sind, auch wenn die meisten Hautkrebserkrankungen in der Altersgruppe der 75 bis 79-Jährigen diagnostiziert werden. Untersuchungen zeigen nämlich auch eine auffällige Erkrankungshäufigkeit bei Frauen im mittleren Lebensalter – von 45 bis 54 Jahren.

Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen, gilt auch für den Hautkrebs: Je früher der Tumor gefunden wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Ein bewährtes Mittel ist deshalb die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung. Diese wird von niedergelassenen Dermatologen angeboten und gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein kostenloses sogenanntes Hautkrebs-Screening. Der Arzt oder die Ärztin führen eine Ganzkörperuntersuchung durch, leiten zur Selbstuntersuchung an und beraten über Risiken und geeignete Schutzmaßnahmen. Über 40.000 Mediziner sind für das Screening qualifiziert. Eine Untersuchung ist somit wohnortnah möglich.