Klinikum Lippe unterwegs: Kinderanästhesie im Fokus

Bild (von links): Dr. med. Lutz Müller-Lobeck mit Univ.-Prof. Dr. med. Simon Schäfer und Dr. med. Heinrich Klingler vom Klinikum Oldenburg

Am vergangenen Dienstag war unser Kinderanästhesie-Experte Dr. med. Lutz Müller-Lobeck an der Universitätsklinik für Anästhesiologie / Intensivmedizin / Notfallmedizin / Schmerztherapie am Klinikum Oldenburg zu Gast, um über sein Herzensthema zu referieren. Seit 2016 verantwortet er diesen Bereich am Klinikum Lippe und genießt bundesweit Anerkennung für sein Fachwissen.

Müller-Lobeck weiß: Die Besonderheiten der Anästhesie bei Früh- und Neugeborenen erfordern höchste Präzision – schließlich sind Kreislaufregulation, Medikamentenabbau und Druckverhältnisse bei einem 500 Gramm leichten Patienten völlig anders als bei Erwachsenen.

Vielen Dank an die Universitätsmedizin Oldenburg sowie Univ.-Prof. Dr. Simon Schäfer und sein Team für die Einladung und die wertvollen Diskussionen!

“Patientensicherheit ist uns wichtig”
Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Lippe setzt auf innovative Technologie

Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten steht im Klinikum Lippe an oberster Stelle. Dafür nutzt die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin zum Beispiel auch die Unterstützung einer App.

Seit den 1970er Jahren haben technische Entwicklungen dazu beigetragen, die Sicherheit bei Narkosen kontinuierlich zu verbessern. So können Anästhesiologinnen und Anästhesiologen im Notfall und auch bei seltensten Krankheitsbildern mittels einer App heutzutage mit wenigen Klicks leitliniengerechte Behandlungsempfehlungen abgleichen.

David Ptascheck und Sevdenur Karaca betreuen das Sicherheitstool eGENA in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe.

Die eGENA-App bietet jedoch keine vollständige Automatisierung. Ihre Nutzung erfordert weiterhin die ärztliche Expertise des Behandlungsteams. Im Ernstfall treffen die Ärztinnen und Ärzte gemeinsam die notwendigen Maßnahmen, die parallel von weiteren Teammitgliedern anhand der App überprüft werden. Dieses Vorgehen, das aus Sicherheitskonzepten der Luftfahrt übernommen wurde, gilt als eine der sichersten Methoden, um in Notfallsituationen bestmöglich zu helfen. Entwickelt wurde die App unter Leitung der Berufsverbände der Anästhesie BDA und DGAI.

eGENA oder andere Apps dieser Art ersetzen nicht den gut ausgebildeten Experten. Es sind nur Werkzeuge, die es uns ermöglichen, auch in einer Krisensituation, den Kopf für wichtige Entscheidungen frei zu haben. „Patientensicherheit ist uns wichtig. Das System ähnelt Sicherheitschecklisten in der Fliegerei. Im Notfall gehen Piloten Checklisten durch, um die gängigsten Ursachen des Problems schrittweise zu lösen. Dies schafft Zeit und Resource das Gesamtbild der Problematik im Blick zu gehalten“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje, seit 2024 Chefarzt der Anästhesiologie am Klinikum Lippe.

Um die Anwendung von eGENA zu optimieren, wird deren Einsatz in nachgestellten Notfällen mit Patientensimulatoren regelmäßig trainiert. So stellt das Klinikum Lippe sicher, dass das Anästhesieteam in kritischen Momenten routiniert und effizient handeln kann. „Die Einführung von eGENA im Klinikum Lippe ist ein wichtiger Schritt, um die Patientensicherheit weiter zu optimieren“, ergänzt Priv.-Doz. Dr. Flentje.

Was ist eGENA?

eGENA steht für „elektronische Gedächtnis- und Entscheidungshilfe für Notfälle in der Anästhesie“ und ist eine digitale, interaktive Anwendung, die speziell für das intraoperative Krisenmanagement in der Anästhesiologie entwickelt wurde. Sie unterstützt das medizinische Fachpersonal dabei, in Notfallsituationen schnell und effizient auf evidenzbasierte Handlungsempfehlungen zuzugreifen.

Die App bietet Informationen zu einer Vielzahl von Komplikationen, die während einer Operation auftreten können, und ermöglicht es, durch interaktive Funktionen die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Entwickelt wurde eGENA von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und Leitlinien.

DIVI-Bescheinigung für Mitarbeiter:innen der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Inesa Klimovich und Albert Tukhvatullin haben auch am Simulationshubschrauber verschiedenste Simulationsszenarien aus dem Intensivtransport erfolgreich bewältigt und verstärken die Expertise der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Notfall- und Intensivmedizin gehören zu den Herzblutthemen der Anästhesiologen im Klinikum Lippe. Das dies nicht auf das Krankenhaus beschränkt ist, zeigt die Abteilung durch Engagement im Rettungsdienst und Intensivverlegungsdienst. Im Gegensatz zum Rettungsdienst werden im Intensivverlegungsdienst Patientinnen und Patienten zwischen verschiedenen Krankenhäusern verlegt, wenn eine Behandlung von Nöten ist, die nur in Spezialzentren verfügbar ist. Als Beispiel aus der COVID-Pandemie sind die Verlegungen zur ECMO-Therapie bekannt.

Mit Inesa Klimovich und Albert Tukhvatullin haben am Wochenende zwei weitere Mitarbeitende der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin den empfohlenen Kurs der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) erfolgreich besucht. In diesem dreitägigen Kurs wird noch einmal auf die organisatorischen Herausforderungen eingegangen und auf spezielle Zwischenfälle unter Transportbedingungen eingegangen.

Zwischen der Abteilung und den Veranstaltern Johanniter Akademie Niedersachsen/Bremen, der Medizinischen Hochschule Hannover und der DIAKOVERE Hannover besteht eine Kooperation, so dass auch im Dozententeam regelmäßig Mitarbeitende der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin mitwirken.

NaSim- Kurs bietet optimale Vorbereitung für kommende Notärzte

Dozententeam aus Wolfsburg, Braunschweig und Hannover. Aus Lippe ist Anästhesist Markus Flentje dabei.

Von Wolfsburg bis Lippe kamen am vergangenen Wochenende erfahrene Notfallmedizinerinnen und -mediziner in Hannover zusammen, um zukünftigen Notärztinnen und Notärzte auszubilden.

Im sogenannten Hannoverschen NaSim Kurs müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils in 25 simulierten Notfalleinsätzen ihr Können beweisen, um sich auf den Weg zur Zusatzqualifikation Notfallmedizin weiterzuentwickeln. Die Besonderheit der Szenarien liegt darin, dass besonders seltene schwere Einsätze eingeübt werden. In der Zusammenarbeit mit zukünftigen Notfallsanitäterinnen und -sanitätern konnte auch die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen trainiert werden.

Organisiert von der Medizinischen Hochschule Hannover und der Johanniter Akademie Bremen/ Niedersachsen war auch die Anästhesiologische Klinik aus Lippe im Dozententeam vertreten.

Referenten aus Lippe unterstützen Hannoverschen Intensivtransportkurs

Referententeam am Simulationshubschrauber: MHH-Anästhesist Jan-Carlo Del Tedesco mit JUH-Mitarbeiter Matthias Heydecke, Markus Flentje und Daniel Fischer.

Das Herz unserer Anästhesiologen hängt immer auch ein wenig am Rettungsdienst. Am Wochenende unterstützte CA Markus Flentje das Referententeam der Veranstalter MHH, Diakovere und JUH Akademie Niedersachsen/Bremen beim DIVI zertifizierten Intensivtransportkus.

Von der Online-Vorlesung über Seminare bis zu Fallsimulationen wurden in dem drei Tage andauernden Kurs alle Unterrichtsformen genutzt, um die zukünftigen Ärzt:innen Herausforderungen der mobilen Intensivmedizin vorzubereiten.

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