Advent, Advent – Der Adventskranz brennt!

7. Dezember Tag des brandverletzten Kindes: „In der Weihnachtszeit steigt die Verbrennungsgefahr.“

Mehr als 30.000 Kinder werden jährlich nach Verbrennungs- oder Verbrühungsunfällen in Deutschland ärztlich behandelt. Davon sind circa 6.000 Kinder unter 15 Jahren so schwer verletzt, dass sie in Kliniken stationär behandelt werden müssen. 

Adventskranz, Kaminofen, heißer Tee: „Noch viel zu oft müssen wir in unserer Kinderklinik kleine Patienten mit schlimmen Verbrühungen und Verbrennungen behandeln“ sagt Dr. Rolf-Peter Möritz, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum Lippe. Anlässlich des Aktionstages „Tag des brandverletzen Kindes“ am 7. Dezember will er aufklären über die Gefahren der besinnlichen Adventszeit.

Dr. med. Rolf-Peter Möritz, Chefarzt Kinderchirurgie

Herr Dr. Möritz, mit welchen Verletzungen kommen Kinder insbesondere zu dieser Jahreszeit in die Kinderklinik?

Dr. Rolf-Peter Möritz: Zum einen haben wir im Winter in der Kinderklinik natürlich Kinder mit Knochenbrüchen, insbesondere bei extremer Kälte und Glatteis. Aber wir haben auch immer noch die typischen saisonalen Verbrennungen und Verbrühungen. Sind das im Sommer eher Verletzungen am Grill oder der Feuerschale, kommen im Winterhalbjahr verstärkt kleine Patienten mit Verbrühungen durch heißen Tee oder Verbrennungen durch ungesicherte Kaminöfen. 

Wir sehen Kinder mit sogenannten Latzverletzungen, die entstehen, wenn sie versuchen die Teetasse oder den Wasserkocher an der Schnur zu sich zu ziehen und sich die viel zu heiße Flüssigkeit eben übergießen. Auch beim Badewasser sollte immer die Temperatur mittels Badethermometer geprüft werden. Ein Kinderbad sollte nie so heiß sein, wie wir Erwachsene es vielleicht als angenehm empfinden.

Und zur Weihnachts- und Adventszeit sehen wir natürlich viele Kleinkinder, die durch Kerze, Adventskranz, Kamin oder Backofen Verbrennungen erlitten haben. So mancher Wohnungsbrand entsteht durch unbeaufsichtigtes, offenes Feuer. Im schlimmsten Falle kann es durch den Rauch zu einem sogenannten Inhalationstrauma kommen, welches oftmals tödlich ist.

An unserer Kinderklinik ist ja auch die Kinderschutzambulanz etabliert. Hier müssen wir immer wieder mögliche Fälle von Kindesmisshandlung mit der Folge thermischer Verletzungen diskutieren. Es gibt eine Dunkelziffer von bis zu zehn Prozent dieser Verletzungsart.

Wie viele Kinder mit Verbrennungen werden in der Detmolder Kinderklinik denn jährlich behandelt?

Dr. Möritz: In Detmold haben wir ungefähr 30 stationäre Behandlungsfälle pro Jahr. Das hört sich zunächst wenig an, aber es handelt sich hier ja auch um die schweren Fälle, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Kleinere Verbrennungen und Verbrühungen im Kindesalter kommen viel häufiger vor, doch wir als Krankenhausärzte sehen davon natürlich nur einen Bruchteil.

Es gibt auch auf schwere Brandverletzungen spezialisierte Kliniken und seit 1993 den Arbeitskreis „Das schwerbrandverletzte Kind“. Da bin ich von Anfang an dabei, weil wir uns auf dieser Fachebene interdisziplinär und im deutschen Sprachraum austauschen.

Welche Möglichkeiten der Behandlung von Verbrühungen oder Verbrennungen gibt es denn? Wann ist die Überweisung in ein spezialisiertes Zentrum notwendig?

Dr. Möritz: Wir haben an unserer Kinderklinik alle Möglichkeiten der speziellen Behandlung von Kindern mit thermischen Verletzungen, von der Erstbehandlung, der konservativen Therapie bis hin zu Hauttransplantationen und der Nachsorge, zum Beispiel der Versorgung mit Kompressionswäsche.

Schwer brandverletzte Kinder, diese Einteilung trifft zu, wenn mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche von der Verbrennung betroffen sind, können bei uns primär versorgt und stabilisiert werden, um dann die Entscheidung für eine Verlegung in ein Zentrum für schwer brandverletzte Kinder zu treffen.

Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen empfehlen Sie im Notfall und wann sollte man ins Krankenhaus fahren?

Dr. Möritz: Die oberste Regel ist – wie in jedem medizinischen Notfall – möglichst die Ruhe bewahren. Versuchen Sie, selbst möglichst ruhig zu bleiben und auch das verletzte Kind zu beruhigen. Eine Kühlung mit handwarmem Wasser sollte maximal zehn Minuten lang erfolgen. Bei einer Verbrühung sollte nasse Kleidung sofort entfernt werden, wohingegen sie bei einer massiven Verbrennung belassen werden sollte. Auf gar keinen Fall sollten „Hausmittelchen“ wie Mehl, Zahnpasta oder Öl auf die Wunde aufgetragen werden. Dazu findet man im Internet ja die abenteuerlichsten Sachen.

Bei größeren Verletzungen ist die Wahl des Notrufes 112 oder die direkte Fahrt in die Notaufnahme auf jeden Fall immer richtig. Kleiner Verbrennungen oder Verbrühungen kann auch der niedergelassene Kinderarzt gut behandeln.

Warum ist es Ihnen so wichtig, anlässlich des Aktionstages aufzuklären?

Dr. Möritz: Die Zahl der Grillverletzungen bei Kindern ist durch gute Präventionsarbeit in den letzten Jahren deutlich gesunken. Dennoch versorgen wir noch sehr häufig Kinder, die mit Haushaltsverbrühungen oder -verbrennungen zu uns kommen. Dazu muss man wissen, dass mehr als 60 Prozent der Unfälle bei Kindern im häuslichen Bereich passieren und besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder. Hier können wir es nur durch Aufklärung und Aufmerksamkeit gemeinsam schaffen, dass auch diese Zahlen weiter sinken. Sehr gute und wichtige Arbeit leistet hier zum Beispiel auch der Paulinchen e.V.

Zusammenfassend möchte ich an alle Eltern, Großeltern und eigentlich an alle Erwachsenen appellieren: „Setzen Sie die „Kinderbrille“ auf! Soll heißen: Schauen Sie doch Ihr Zuhause einmal aus der Perspektive eines Kindes an. Wo gibt es heiße Flüssigkeiten oder heiße Flächen, die gesichert werden müssen? Sie werden sich wundern, welche Gefahrenquellen Sie entdecken, wenn Sie sich einmal auf allen Vieren durch die Wohnräume bewegen. Versuchen Sie so, typische gefährliche Situationen zu erkennen und zu vermeiden. Aber rechnen Sie auch immer mit der Unberechenbarkeit kleiner Kinder.

Man muss sich auch klar machen, wie schnell so ein Verbrennungsunfall, zum Beispiel wenn das Kind ans heiße Ofenblech fasst, weil es die frisch gebackenen Plätzchen haben möchte. Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit kann schwere und langwierige Folgen für das Kind und die Familie haben. 

Auch ein Großbrand dauert nicht so lange, wie wir Laien oftmals annehmen. Laut Feuerwehr dauert es nur ungefähr 20 Sekunden bis ein trockener Weihnachtsbaum vollständig in Flammen steht. Und die Anzahl der Brände steigt in der Weihnachtszeit um circa 40 Prozent im Vergleich zum Rest des Jahres. 

Vieles davon und insbesondere die Personenschäden können durch Achtsamkeit und kleine Maßnahmen vermieden werden. Dann steht auch einer besinnlichen Adventszeit nichts im Wege.

(Dieses Interview finden Sie in der Reihe GESUNDHEIT HEUTE auch in der Ausgabe von LIPPE AKTUELL am 4. Dezember 2021.)


Paulinchen e.V.

Paulinchen e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen. Mehr Informationen unter www.paulinchen.de.

1000. Geburt in der Familienklinik

Ob Jule wohl unbedingt das 1.000 Baby der Familienklinik in diesem Jahr werden wollte??? Auf jeden Fall hatte sie es ganz schön eilig!!! Nur elf Minuten vergingen heute von der Ankunft im Kreißsaal bis zu ihrer Geburt um exakt 12.30 Uhr.
Wir gratulieren Saskia und Alexander Kirsch aus Lemgo sowie dem großen Bruder Linus (2,5 Jahre) von ganzem Herzen zum neuen Familienmitglied.

von links: Hebamme Alina, unsere medizinische Geschäftsführerin Dr. Christine Fuchs und Chefärztin Dr. Corinna Bryan freuten sich mit den Eltern

Die Eltern hatten sich bewusst zum zweiten Mal für die Familienklinik in Detmold entschieden, weil sie mit dem Perinatalzentrum und der räumlichen Nähe zwischen Kreißsaal und Kinderklinik, die direkt Wand an Wand liegen, eine Rundum-Versorgung für alle Fälle bietet. Zwar ging bei der Geburt zum Glück alles glatt und Jule ist mit einem Geburtsgewicht von 3.750 g und 54 cm Körperlänge kerngesund, aber sicher ist sicher.
Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Geburtshilfe, freute sich ganz besonders, dass die tausendste Geburt in diesem Jahr, so gut verlief. Sie weiß auch um die aktuellen Ängste und Sorgen ihrer Patientinnen: „Schwangerschaft und Geburt sind hochemotionale Ereignisse. Wir wissen, dass die Schwangeren verunsichert sind und geben täglich unser Bestes, um trotz Pandemie ein positives Geburtserlebnis zu ermöglichen. Dafür ist es auch ganz wichtig, dass die Frauen uns und unsere Räumlichkeiten vorher kennen lernen können. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir, natürlich unter Berücksichtigung von Hygienemaßnahmen unsere Kreißsaalführungen aktuell anbieten können.“
Die aktuellen Informationen zur Kreißsaalführung und die Kontaktdaten für die Anmeldung finden Sie hier.

Welcome back! Kreißsaalführungen

Kreißsaalführungen sind unter Beachtung unseres Hygienekonzeptes wieder möglich.

Bitte melden Sie sich an unter Telefon 05231 72-3110.

  • Unsere Kreißsaalführungen finden mittwochs um 18.30 Uhr statt. Den genauen Termin – je nach Anzahl der Anmeldungen – erfahren Sie am Telefon.
  • Die Kreißsaalführungen werden mit maximal 15 Personen durchgeführt, die alle vorher angemeldet werden müssen.
  • Das Ein- und Auschecken erfolgt mittels Kontaktbogen.
  • Vor Beginn der Veranstaltung werden wir eine Temperaturkontrolle durchführen und Ihre Kontaktdaten inkl. einer Symptomabfrage erfassen.
  • Bitte kommen Sie nicht ins Klinikum und sagen Sie rechtzeitig ab, wenn Sie Symptome wie erhöhte Temperatur (Fieber), Husten oder grippeähnliche Anzeichen aufweisen.

Interessenten dürfen teilnehmen, wenn

  • ein vollständiger Impfstatus nachgewiesen werden kann, die zweite Impfung muss länger als 14 Tage zurückliegen
  • ein negativer COVID-Schnelltest nachgewiesen werden kann, dieser darf nicht älter als 24 Stunden sein
  • eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes über eine durchgemachte COVID-Erkrankung vorgelegt werden kann, diese liegt maximal 6 Monate zurück oder es liegt zusätzlich eine nachweisbare Impfung vor, wenn die Erkrankung länger als 6 Monate zurückliegt

Während der gesamten Kreißsaalführung gilt:

  • Einhaltung der FFP2-Maskenpflicht
  • Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 m zu anderen Personen
  • Händesdesinfektion bei Betreten des Vortragsraumes, nach der WC-Nutzung sowie beim Betreten der zu besichtigenden Räume

Wir freuen uns auf Sie!

Neue Chefärztin für die Geburtshilfe

Seit heute ist Dr. Corinna Bryan Chefärztin für die Geburtshilfe. Sie übernimmt damit die Verantwortung für eine – mit über 2.000 Geburten – der größten Entbindungskliniken der Region. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Dr. Bryan eine langjährig erfahrene Geburtshelferin ans Klinikum Lippe holen können“, freut sich Dr. Christine Fuchs, Medizinische Geschäftsführerin, über die Neubesetzung der attraktiven Stelle. Denn die Geburtshilfe ist durch die angeschlossene Kinderklinik und die dazugehörige Frühgeborenen-Intensivstation überregionaler Anlaufpunkt für Schwangerschaften, Geburten und Risikopatientinnen.

Dr. Corinna Bryan arbeitete nach dem Studium in Tübingen zunächst einige Jahre in einer gynäkologischen Praxis, um anschließend in den Kreiskliniken Reutlingen ihre fachärztliche Ausbildung in Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Weiterbildung Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin zu absolvieren. Bereits im Jahr 2005 erwarb sie dazu die Bescheinigung DEGUM-Stufe II. Von 2006 bis 2010 war sie bereits als Oberärztin und Abteilungsleiterin im Klinikum Lippe tätig. Für sie ist es also auch ein bisschen eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, die sie 2010 verließ, um Chefärztin in der Asklepios Klinik Sankt Augustin zu werden. Dort war sie verantwortlich für den Aufbau des Schwerpunkts zur Betreuung von Hochrisikoschwangerschaften – zum Beispiel bei Frühgeburtlichkeit oder fetaler angeborener Fehlbildung.

2017 folgte sie aufgrund ihrer herausragenden Expertise einem Ruf an das Sidra Medicine und das Hamad Medical Cooperation-Krankenhaus in Doha/Qatar, in dem pro Jahr 20.000 Kinder geboren werden. Auch hier standen die Pränataldiagnostik und die Weiterentwicklung der Qualität und der klinischen Leitlinien für sie im Fokus ihrer Arbeit. Aus familiären Gründen verlegte Frau Dr. Bryan zu Beginn des Jahres 2020 ihre Tätigkeit zurück nach Deutschland und übernahm als Chefärztin die Leitung der Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Evangelischen Krankenhaus Hamm. Dr. Christine Fuchs, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Lippe, betont „Wir freuen uns sehr, dass Dr. Corinna Bryan als Chefärztin ans Klinikum Lippe zurückkehrt. Sie steht mit ihrer Expertise für eine höchst professionelle Versorgung und Diagnostik in der Geburtshilfe.“

Priv.-Doz. Dr. Andreas Luttkus beendete seine langjährige Tätigkeit als Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde im Klinikum Lippe am 31.03.2021. Der Krankenhausträger respektiert seine Entscheidung, sich stärker dem Privatleben widmen zu wollen.

Weitere Veränderungen in der Detmolder Frauenklinik wird es zeitnah geben: Für die gesamte Frauenklinik ist eine W3-Universitätsprofessur für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie in Kooperation mit der Universität Bielefeld ausgeschrieben. Die zukünftige Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber wird die Gesamtverantwortung für die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Lippe übernehmen.

Sie wollen mehr erfahren? Einen Überblick über das Leistungsspektrum der Geburtshilfe finden Sie hier: Geburtshilfe

Kinder zu schützen ist uns wichtig

Eine Aufgabe der Kinderheilkunde ist der Schutz des Kindeswohls und der professionelle Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdungen. Diese Arbeit gelingt am besten in einem multidisziplinären Team und mit guter Vernetzung zu den Behörden, besonders den Jugendämtern.

Am Klinikum Lippe gibt es zu diesem Zweck eine klinikinterne Kinderschutzgruppe. Diese besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ärztlichen, psychosozialen und pflegerischen Teams der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin, für Kinderchirurgie und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Außerdem gibt es am Klinikum Lippe die medizinische Kinderschutzambulanz. Diese betreut Kinder und Jugendliche in misshandlungsverdächtigen Situationen.

Auch für den Kreis Lippe hat der Schutz von Kindern höchste Priorität. Deshalb besuchte Landrat Dr. Axel Lehmann Ende Juli unsere Kinderschutzambulanz und ließ sich die Abläufe vom dortigen Leiter Dr. Michael Fleischer erklären. Er weiß aus der Praxis: „Das Kind wird zwar von einer Bezugsperson begleitet, die medizinische Fachkraft hat aber auch die Herausforderung kurzfristig Vertrauen aufzubauen. Dafür bietet die Kinderschutzambulanz optimale Voraussetzungen, die Kindern Ängste vor einer Untersuchung nehmen.“


Sie wollen mehr über unsere Kinderschutzambulanz erfahren? Informieren Sie sich gern hier: Kinderschutzambulanz Klinikum Lippe

Neugeborenen-Transportinkubator für die Familienklinik am Klinikum Lippe

Kreis Lippe und Klinikum Lippe investieren gemeinsam in die Sicherheit der allerkleinsten Lipper.

Die Familienklinik am Klinikum Lippe ist als Perinatalzentrum Level 1 zertifiziert. Hier können Babys, die vor der 29. Schwangerschaftswoche geboren werden, voraussichtlich unter 1.250 Gramm wiegen oder nach der Geburt die Hilfe eines Kinderchirurgen brauchen, zur Welt kommen. Dank modernster Untersuchungsmethoden können Probleme des Kindes schon während der Schwangerschaft (Pränataldiagnostik) erkannt und behandelt werden. Als Perinatalzentrum Level 1 arbeiten in der Familienklinik die geburtshilfliche Station und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Neonatologie) eng zusammen – auch im räumlichen Sinne. Die Frühchen-Intensivstation und der Kreißsaal liegen in der Familienklinik Wand an Wand.

In Ausnahmefällen bedürfen diese kleinsten Erdenbürger einer Behandlung in einer Spezialklinik. „Das heißt, diese ohnehin sehr empfindlichen Babys müssen transportiert werden“, erklärt Dr. Michael Fleischer, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe und Pädiatrischer Intensivmediziner, „das ist ein hohes Risiko für die Gesundheit und das Leben der Kinder.“ Deshalb regte Christian Weise, Oberarzt der Kinderklinik den Kauf eines hochmodernen Transportinkubators an. Ein solches System verfügt über Höchstleistungskomponenten, die für die Versorgung eines Neugeborenen essentiell sind, wie beispielsweise: Inkubator, Transportbeatmungsgerät mit Atemgasbefeuchtung, Vitaldatenmonitor, integrierte Bronchusabsaugung, Infusionspumpen, alle notwendigen Verbindungen und vieles mehr. Damit können die Babys stabil und sicher auf dem Land- und dem Luftweg transportiert werden.

v.l.n.r.: Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Michael Fleischer, Jens Kölker (Feuerwehr Detmold), Achim Reineke (Bevölkerungsschutz Lippe), Dr. Johannes Hütte (Geschäftsführer Klinikum Lippe), Daniel Fischer (Chefarzt Zentrale Notaufnahmen)

Rund 100.000 Euro kostet ein solcher Inkubator. Für die Sicherheit der kleinen Patienten des Perinatalzentrums eine wichtige Investition, darin waren sich die Klinikleitung und der Kreis Lippe als Träger des Klinikums sofort einig. Sie beschlossen, die Kosten jeweils zur Hälfte zu tragen.

Zukünftig steht der neue Transportinkubator nun im Klinikum Lippe bereit. Das Baby wird im Bedarfsfall vom Rettungsdienst des Kreises Lippe abgeholt und sicher und rundum versorgt transportiert.

„Über die Förderung der Gesundheitsstiftung Lippe erfährt die Familienklinik am Klinikum die besondere Unterstützung durch den Kreis Lippe“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann als Vorsitzender des Stiftungsrates. „Lippe für junge Familien lebenswert zu machen, ist uns ein besonders Anliegen“, fährt er fort, „dafür ist es wichtig, vom Anfang des Lebens bis ins hohe Alter umfassend versorgt zu sein.“