Gemeinsam stark gegen Krebs
Experten-Telefon am Weltkrebstag

Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2025 bietet das Onkologische Zentrum Lippe gemeinsam mit der Krebsberatungsstelle des Kreis Lippe eine Telefonaktion an. Unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen Krebs“ stehen Expertinnen und Experten von 12 bis 15 Uhr telefonisch zur Verfügung, um individuelle Fragen rund um verschiedene Krebserkrankungen, deren Prävention und Unterstützung zu beantworten. Gemeinsam wollen Kreis und Klinikum damit ein Zeichen im Kampf gegen Krebs setzen.

Am Dienstag, 4. Februar haben Betroffene, Angehörige und Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an ein Team aus erfahrenen Fachärzten, Psychologen und Beratern zu richten. Die Expertinnen und Experten nehmen sich Zeit, um auf individuelle Anliegen einzugehen und Unterstützung anzubieten. Alle Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Experten-Telefon 04.02.2025, 12 bis 15 Uhr

Telefon 05231 72-2222 Onkologisches Zentrum Lippe
Für Fragen an Ärztinnen und Ärzte des Klinikums Lippe rund um Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen inklusive psychoonkologischer Fragen und Möglichkeiten der Strahlentherapie.

Telefon 05231 62-7724 oder -7725 Krebsberatungsstelle Kreis Lippe
Für Fragen zu psychoonkologischer Beratung und Begleitung bspw. beim Erleben von Heraus- und Überforderungen durch die Krankheit, dem Erarbeiten neuer Perspektiven sowie Unterstützung bei der Suche nach Psychotherapieangeboten oder Selbsthilfegruppen.

Onkologisches Zentrum Lippe

Das zertifizierte Onkologische Zentrum Lippe erstreckt sich über die Klinikstandorte Detmold und Lemgo. Man könnte es als Dach für die verschiedenen Organkrebszentren bezeichnen. Hier werden Tumorerkrankungen mit Hilfe von Leitlinien und Definitionen der Fachgesellschaften behandelt. Es ist die vorrangige Aufgabe des Onkologischen Zentrums, Synergien zwischen den einzelnen Organkrebszentren und klinischen Strukturen zu schaffen und positiv zu beeinflussen. Die einzelnen Partner bilden gemeinsam das Fundament und die tragenden Säulen des Onkologischen Zentrums Lippe.

Zertifizierte Organkrebszentren des Onkologischen Zentrums Lippe sind:

  • Brustzentrum Lippe
  • Gynäkologisches Krebszentrum Lippe
  • Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe
  • Hautkrebszentrum Lippe
  • Lungenkrebszentrum Lippe
  • Uroonkologisches Zentrum Lippe
  • Viszeralonkologisches Zentrum Lippe

Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle Kreis Lippe

Die Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle beim Kreis Lippe bietet Beratung und Unterstützung

  • zu sozialrechtlichen Fragen, praktischen und finanziellen Hilfen
  • zu medizinischer und beruflicher Rehabilitation
  • zu ambulanter oder stationärer Nachsorge und zu Patientenrechten
  • zu Krebs als Berufserkrankung
  • zum Schwerbehindertengesetz
  • bei der Erklärung medizinischer Fachbegriffe sowie bei Fragen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Weltkrebstag

Der Weltkrebstag dient jedes Jahr am 04.02. dazu, das Bewusstsein für Krebserkrankungen zu stärken, auf Prävention hinzuweisen und Betroffene sowie Angehörige zu unterstützen. Rund 500.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Krebs. Ungefähr 4 Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Circa 40 Prozent aller Krebsfälle könnten laut Experten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.

Hohe Heilungsrate in der Therapie des Speiseröhrenkrebs

Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL, forscht mit seinem Team zur Verbesserung der Therapie des Speiseröhrenkrebses.

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Therapieaussichten bei der Diagnose Speiseröhrenkrebs eher schlecht. Die Überlebensrate der Patientinnen und Patienten betrug nur circa 20 Prozent. Dank innovativer Forschung und neuer Therapiekonzepte hat sich diese Prognose inzwischen deutlich verbessert. Prof. Dr. Jens Höppner, der seit 2024 die Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum OWL leitet, hat mit seiner Forschung maßgeblich zu diesen Entwicklungen beigetragen.

Ein schleichender Schmerz beim Schlucken, unerklärliche Gewichtsabnahme und anhaltendes Sodbrennen – all das sind Symptome, die oft zu spät ernst genommen werden. So erging es auch Michael K.*, einem 57-jährigen Lehrer, der lange Zeit dachte, es handele sich nur um gelegentliche Verdauungsprobleme. Als die Beschwerden zunahmen, suchte er Hilfe und erhielt am Klinikum Lippe die Diagnose Speiseröhrenkrebs. (*Name geändert)

Speiseröhrenkrebs, in der Fachsprache Ösophaguskarzinom genannt, ist weltweit auf dem Vormarsch. Besonders das Adenokarzinom, eine Krebsvariante, die in den Drüsenzellen beginnt, tritt häufiger auf. Diese Zellen produzieren normalerweise Schleim oder andere Flüssigkeiten. Beim Adenokarzinom wachsen die Zellen aber unkontrolliert und bilden einen Tumor. In der Speiseröhre entsteht das Adenokarzinom oft durch ständigen Reiz, zum Beispiel durch aufsteigende Magensäure. Es ist eine der häufigeren Formen von Speiseröhrenkrebs, insbesondere in Nordamerika und Westeuropa und wird auch als „Wohlstandskrebs“ bezeichnet.

Früher war die chirurgische Entfernung des Tumors die alleinige Behandlung. Doch neue Studien zeigen, dass die Kombination von Chemotherapie und Operation deutlich bessere Ergebnisse liefert. Prof. Dr. Jens Höppner leitet die ESOPEC-Studie, die zwischen 2016 und 2023 durchgeführt wurde und an der 438 Patientinnen und Patienten teilnahmen. Die Ergebnisse sind wegweisend: Eine Chemotherapie vor und nach der Operation erhöht die Überlebensrate auf mehr als 57 Prozent, während eine Operation und die Kombination mit Bestrahlung deutlich geringere Erfolge zeigen. Die Studienergebnisse stellen einen internationalen Meilenstein für die Krebsbehandlung dar und wurden in der weltweit einflussreichsten medizinischen Fachzeitschrift, dem „New England Journal of Medicine“, im Januar 2025 veröffentlicht.

Für den Patienten Michael K. war nach ausführlicher Aufklärung und Beratung die Entscheidung daher klar: Er wurde nach dem neuen Schema behandelt. Heute ist er krebsfrei. „Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, von dieser Methode zu profitieren,“ sagt er.

Besonders bemerkenswert: Bei 17 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer war nach der Chemotherapie gar kein Tumor mehr nachweisbar. Das bedeutet, dass eine Operation in einigen Fällen gar nicht mehr notwendig war. Doch wie erkennt man, wer auf die Operation verzichten kann? Prof. Dr. Höppner und sein Team arbeiten weiter intensiv an dieser Frage und suchen nach Biomarkern oder anderen diagnostischen Methoden, um diese Patientengruppe schon vor der Operation zu identifizieren. Eine neue, vom Bundesforschungsministerium geförderte Studie der Universität Bielefeld soll weitere Erkenntnisse liefern und die Therapie des Speiseröhrenkrebses noch präziser und schonender gestalten.

Am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL in Detmold werden alle Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs mit den modernen und erfolgreichsten Therapieprotokollen behandelt. Die robotische Operation beispielsweise ist hier ein Routineeingriff. Die Patienten haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme an klinischen Studien auch von den neusten erfolgversprechenden Behandlungen zu profitieren. Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Höppner bietet Patientinnen und Patienten hierfür eine persönliche Beratung in der Spezialsprechstunde für Speiseröhrenerkrankungen an. Termine können telefonisch unter 05231 72-1151 vereinbart werden.

Unterstützung in allen Phasen der Krankheit
Klinikum kooperiert mit Krebsberatungsstelle

Die neue Krebsberatungsstelle im Gesundheitszentrum in Oerlinghausen bietet Betroffenen und Angehörigen ab sofort eine wichtige Anlaufstelle, die Beratung und Unterstützung in allen Phasen der Erkrankung ermöglicht. Mit vielfältigen Angeboten und einer engen Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Zentrum des Klinikums Lippe sowie regionalen Akteuren soll den Betroffenen ein ganzheitliches Unterstützungsnetzwerk zur Verfügung gestellt werden.

Landrat Dr. Axel Lehmann hob bei der Eröffnung hervor, dass eine Krebsdiagnose das Leben tiefgreifend verändert und umfassende Unterstützung erfordert, um Hoffnung und Perspektiven zu geben. Beratungsgespräche können flexibel vereinbart werden – im Gesundheitszentrum, online oder sogar direkt bei den Betroffenen zuhause.

Die offizielle Eröffnung wurde von zahlreichen Akteuren begleitet, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Gesundheitssektor. Diese Kooperation unterstreicht die sektorenübergreifende Zusammenarbeit, die für die Krebsberatung und -unterstützung essenziell ist.

(v.v.l.) Landrat Dr. Axel Lehmann, Anja Ostrop, Rica Fricke (beide Ansprechpartnerinnen der Krebsberatungsstelle), Gesundheitsamtsleiterin Kerstin Ahaus, (h.v.l.) Verwaltungsvorständin Sabine Beine, Jens Lammers (Zentrumskoordinator Onkologisches Zentrum Klinikum Lippe), Marianne Petersmeier (Leiterin des Teams Gesundheitsplanung und -berichterstattung Kreis Lippe), Birgit Scheltmann (SPD-Kreistagsfraktion), Dr. Ahmad Bransi (Chefarzt Institut für Psychoonkologie Klinikum Lippe), Bürgermeister Dirk Becker, Prof. Dr. Frank Hartmann (Chefarzt Klinik für Hämatologie und Internistische Onkologie Klinikum Lippe) und Tirza Peuker (Leiterin Fachgebiet Gesundheitsverwaltung Kreis Lippe). © Kreis Lippe

„So viel Kompetenz, die an einem Nachmittag zusammen kam. Das war ein echtes Highlight!“ freute sich Prof. Dr. Frank Hartmann…

Gynäkologisches Krebszentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe am Standort Detmold wurde erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb nur eines Jahres erreichte das Team der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einen bedeutenden Meilenstein in der gynäkologischen Patientenversorgung. Die erfolgreiche Erstzertifizierung legt den Grundstein für eine exzellente und zukunftsweisende Versorgung in der gynäkologischen Onkologie. Bereits im Jahr der Zertifizierung werden im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe mehr Patientinnen behandelt als im bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Krebszentren.

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe bietet spezialisierte und umfassende Versorgung für Frauen mit Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder einem entsprechenden Verdacht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven stehen fünf erfahrene Oberärzte und Oberärztinnen, die sich auf gynäkologische Onkologie spezialisiert haben, den Patientinnen zur Seite. Sie begleiten sie durch den gesamten Behandlungsprozess – von der präzisen Diagnostik und der operativen Therapie über die Abklärung familiärer Risikofaktoren bis hin zur Systemtherapie.

Im Mittelpunkt des Zentrums stehen nicht nur Empathie und innovative Diagnostik, sondern auch modernste, evidenzbasierte Therapien. Dazu zählen fortschrittliche operative Verfahren wie die radikale Multiorganresektion sowie minimalinvasive und roboterassistierte Techniken. Diese Kombination ermöglicht optimale Behandlungsergebnisse und verbessert nachhaltig die Lebensqualität der Patientinnen.

Dr. Manuel Schweiger, Koordinator des Gynäkologischen Krebszentrums Lippe, betont: „Wir wissen, dass niemand auf die Diagnose Krebs vorbereitet ist. Deshalb unterstützen wir unsere Patientinnen in dieser belastenden Situation, indem wir umfassend informieren und sie durch den gesamten Behandlungsprozess begleiten. Dabei legen wir besonderen Wert auf personalisierte, leitliniengerechte Therapiestrategien, um den individuellen Bedürfnissen jeder Patientin bestmöglich gerecht zu werden.“

Dr. Nina Pauly, Leiterin der Sprechstunde für erblichen Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs unterstreicht zum Thema: „Die Zentralisierung medizinischer Versorgung steht oft in der Kritik, doch die Fakten sprechen eine klare Sprache: Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen haben in spezialisierten Zentren deutlich bessere Überlebenschancen. Umso mehr freut es uns, dass jetzt auch die Frauen aus Lippe direkt vor Ort von der Expertise, den innovativen Ansätzen und der erstklassigen Versorgung des Gynäkologischen Krebszentrums profitieren können.“

Klinikdirektorin Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „In Detmold sind wir hervorragend aufgestellt, um unsere Patientinnen bestmöglich zu versorgen. Als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld haben wir in unserem Zentrum direkten Zugang zu wegweisender klinischer Forschung in der gynäkologischen Onkologie. Unsere Patientinnen profitieren unmittelbar davon, da sie durch die Teilnahme an klinischen Studien Zugang zu den neuesten und innovativen Therapieansätzen erhalten.“

Zu den behandelten Krankheitsbildern am Gynäkologischen Krebszentrum Lippe zählen unter anderem Eierstockkrebs und andere bösartige Veränderungen der Eierstöcke, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs, Vulva-(Schmalippen-)karzinom sowie erblich bedingter Brust- und Eierstockkrebs. Auch das Lynch-Syndrom, eine genetisch bedingte Krebserkrankung, gehört zum Spektrum des Zentrums.

Für die Terminvereinbarung im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe steht eine eigene Hotline unter 05231 72-3013 zur Verfügung.

Klinikum Lippe lädt ein zur „Diagnose Hoffnung“

Krebs – allein das Wort löst bei vielen Menschen Sorgen und Ängste aus. Doch in Deutschland gibt es starke Netzwerke, die Hoffnung bieten: Allen voran die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren. Sie bieten mehr als nur eine medizinische Standardversorgung, denn sie vereinen geballtes Fachwissen, innovative Forschung und umfassende Unterstützung für Patienten und Angehörige. Damit sind sie für viele Menschen ein Ort der Hoffnung und weit mehr als nur ein Krankenhaus.

„Diagnose Hoffnung“ lautet deshalb auch der Titel der jährlichen Informationsveranstaltung des Onkologischen Zentrums Lippe für Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen und Interessierte. In diesem Jahr findet sie am Samstag, 21. September 2024, von 10.00 bis 15.00 Uhr im Sommertheater Detmold statt. Für die kostenlose Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig.

Im Programm der Veranstaltung finden sich elf spannende Vorträge mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel zum Eierstockkrebs oder Nierenkrebs. Auch Ärztinnen und Ärzte aus Praxen und Reha-Einrichtungen oder nicht-medizinische Bereiche kommen zu Wort, denn sie sind feste Kooperationspartner des Onkologischen Zentrums und für die sektorenübergreifende, umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten besonders wichtig. Außerdem haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit ärztlichen Experten individuelle Fragen zu besprechen.

Das Onkologische Zentrum Lippe vereint das Fachwissen der Expertinnen und Experten aus den 11 Organzentren und Modulen des Klinikums Lippe in Detmold und Lemgo. 2024 konnten das Lungenkrebszentrum Lippe in Lemgo und das Gynäkologische Krebszentrum in Detmold erstmals zur Zertifizierung gebracht werden.

Krebs ist keine Krankheit, die von einem einzigen Arzt behandelt werden kann. Im Gegenteil: Sie erfordert das Wissen und die Fähigkeiten eines ganzen Teams. In onkologischen Zentren arbeiten Experten aus verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel Onkologie, Chirurgie, Radiologie und onkologischer Fachpflege eng zusammen. So wird sichergestellt, dass jede Patientin und jeder Patient einen individuell abgestimmten Behandlungsplan erhält – maßgeschneidert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Nicht jedes Krankenhaus kann sich „Onkologisches Zentrum“ nennen. Strenge Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft sorgen dafür, dass nur ausgewählte Kliniken diesen Titel tragen dürfen. Das bedeutet: Als Patient kann man sich darauf verlassen, dass hier nach bewährten Standards und aktuellen Leitlinienverfahren behandelt wird. Es ist ein bisschen wie das Gütesiegel für die bestmögliche Versorgung.

Onkologische Zentren sind weit mehr als nur Orte für Chemotherapie, Strahlentherapie oder Operationen. Hier bekommt der Patient ganzheitliche Unterstützung: Psychologische Betreuung, Ernährungsberatung und sogar Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen – alles gehört zum Konzept. Auch die Palliativversorgung ist hier auf höchstem Niveau organisiert. Das Ziel: nicht nur die Krankheit bekämpfen, sondern das Wohlbefinden des Patienten in den Mittelpunkt stellen.

Einer der größten Vorteile: In onkologischen Zentren haben Patienten Zugang zu den neuesten Therapien und klinischen Studien. Was anderswo vielleicht noch Zukunftsmusik ist, ist hier schon Realität. Besonders für Patienten mit schwer behandelbaren oder seltenen Tumoren kann das eine echte Chance sein.

Weitere Informationen zum Onkologischen Zentrum Lippe und zur Veranstaltung „Diagnose Hoffnung“ gibt es auf der Internetseite www.klinikum-lippe.de/onkologisches-zentrum-lippe/.

Lungenkrebszentrum Lippe zertifiziert

v.l.n.r.: Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe und Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie; Dr. Hagen Vorwerk, Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe und Chefarzt der Klinik für Pneumologie; Anastasiia Burylova, Koordinatorin des Lungenkrebszentrums Lippe; Dr. Markus Kindermann, Leitender Oberarzt der Klinik für Pneumologie; Chantale Franz, Qualitätsmanagementbeauftragte des Lungenkrebszentrums Lippe

Das Lungenkrebszentrum Lippe am Klinikstandort Lemgo wurde im Sommer von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Das Klinikum Lippe gehört somit zu den insgesamt 20 zertifizierten Lungenkrebszentren* in Nordrhein-Westfalen (NRW). Lediglich in 15 anderen Städten in NRW* sind Lungenkrebszentren, welche die hohen Zertifizierungsanforderungen der DKG erfüllen, zu finden. In der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe mit 2 Millionen Einwohnern existierte bisher lediglich ein zertifiziertes Zentrum. Für Lungenkrebspatientinnen und -patienten aus dem Kreis Lippe bis hinein ins Weserbergland verbessert sich damit die Versorgung – und das auf einem nachgewiesen, hohen medizinischen Niveau.

Mit dem Slogan „Lunge? Lemgo!“ trat Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner im Jahr 2022 als neuer Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie seinen Dienst an. Die nun erreichte Zertifizierung des Lungenkrebszentrums Lippe war von Beginn an sein erklärtes Ziel. Heute sagt er: „In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir die Lungenkrebsmedizin am Standort Lemgo weiter ausgebaut, die Thoraxchirurgie modernisiert und ein Netzwerk von Fachleuten aufgebaut. Ein großer Vorteil dabei war, dass wir auf dem umfassenden Leistungsspektrum des Klinikums Lippe aufbauen konnten. Pneumologie, Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und Radiologie an einem Krankenhaus, das war für die Zertifizierung von großem Vorteil. Ich freue mich, dass wir gemeinsam als Team mit vielen Beteiligten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und Berufsgruppen im Zertifizierungsaudit überzeugen konnten. Mein großer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns unterstützt haben.“

Doch auch nach der erfolgreichen Zertifizierung will und muss Groetzner mit seinem Team am Ball bleiben, denn „Ein zertifiziertes Zentrum bringt Vorteile für Patientinnen und Patienten sowie die zuweisenden Ärztinnen und Ärzte, weil die Therapie zwar individuell erfolgt, aber gleichzeitig die Abläufe gemäß der geltenden Leitlinien standardisiert sind. Ein wichtiger Faktor ist dabei eine große Anzahl von Patientinnen und Patienten zu operieren und auch zu überprüfen, wie es ihnen nach der Operation geht. Wir müssen also qualitativ so gut sein, dass wir überregional bekannt sind und sich unser Einzugsbereich erweitert, insbesondere auch bei den Haus- und Fachärzten. Diese haben übrigens immer auch die Möglichkeit, an unseren Tumorkonferenzen teilzunehmen. Sie bleiben also auch nach der Überweisung an die Klinik ein wichtiger Behandlungspartner.“

Auch Kooperationen, die Bestandteil der Vorgaben für das DKG-Zertifikat sind, sind dafür eine gute Gelegenheit. So arbeitet das Lungenkrebszentrum Lippe beispielsweise mit Praxen in Hameln zusammen. Dazu sagt der Chefarzt: „Netzwerke über die Grenzen eines Bundeslandes hinaus sind heute noch selten, aber unbedingt notwendig. Wir müssen auf die Landkarte schauen, wenn wir sinnvolle Kooperationen eingehen wollen. Und da ist dann das Einzugsgebiet und nicht die Grenze eines Bundeslandes entscheidend. Nur so können wir den Menschen eine wohnortnahe Versorgung auf hohem Niveau bieten. Dabei sollte man auch die Auswirkungen der universitären Ausrichtung unseres Krankenhauses nicht unterschätzen. Mit dem Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld haben wir die Möglichkeit und auch Verpflichtung klinische Forschung zu betreiben. Unsere Patientinnen und Patienten erhalten so durch die Teilnahme an klinischen Studien die Chance von neuen Therapieformen direkt als Erste zu profitieren.“

 *Quelle: Übersicht aller von der DKG-zertifizierten medizinischen Zentren auf der Internetseite OncoMap, https://www.oncomap.de/ (Zugriff September 2024)

Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich am vergangenen Samstag im Sommertheater Detmold…

Onkologisches Zentrum lädt ein zu „Diagnose Hoffnung“

Am Samstag, 23. September 2023, lädt das Onkologische Zentrum Lippe von 10 bis 15 Uhr zur Veranstaltung „Diagnose Hoffnung“ in das Sommertheater Detmold ein.

Das „Onkologische Zentrum Lippe“ vereint das Fachwissen der Expertinnen und Experten aus den einzelnen Organzentren des Klinikums Lippe in Detmold und Lemgo und den angeschlossenen nicht-medizinischen Bereichen. Damit für die Patienten das bestmögliche Behandlungsergebnis erreicht werden kann, müssen die verschiedenen Behandlungsschritte sorgfältig aufeinander abgestimmt sein. Dies wird durch die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen erreicht, die zum Beispiel in den Tumorkonferenzen der Krebszentren abgesprochen wird.

Ziel des Onkologischen Zentrums ist es, die Patientinnen und Patienten wie auch deren Angehörigen in den verschiedenen Phasen der Erkrankung umfassend und ganzheitlich zu betreuen und zu begleiten. Die Begleitung der Betroffenen endet jedoch nicht in der pflegerischen und medizinischen Betreuung; ein deutlicher Schwerpunkt liegt in weiteren Unterstützungsbereichen wie beispielsweise der Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Sozialdienst oder der Seelsorge. Die hohe Qualität der Patientenversorgung im „Onkologischen Zentrum Lippe“ wird ebenso wie in den Organzentren regelmäßig durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft.

Programm

10:00 Uhr
Begrüßung und Informationen zum Onkologischen Zentrum Lippe
Dr. med. Christine Fuchs | Prof. Dr. med. Frank Hartmann | Jens Lammers

10:20 Uhr
Hoffnung durch Therapie und Vorbeugung
PD Dr. med. Helger Stege

10:40 Uhr
Robotische Präzisionschirurgie für eine optimale Patientenversorgung
Dr. med. Michael Leitz

11:00 Uhr
Brustkrebs- ist jeder Krebs gleich?
Univ. Prof. Dr. med. Beyhan Ataseven

11:20 Uhr
Bösartige Erkrankungen des Unterleibs – Prävention und Therapie
Nina Pauly

11:40 Uhr
Rauchen & Krebs: Nikotinstopp lohnt sich immer
Chantale Franz | Katharina Heisig

12:00 Uhr
Himbeeren zum Frühstück
Nicola Risse

12:20 Uhr
Mittagspause
Besuch der Informationsstände

13:00 Uhr
Sektorenübergreifende Palliativversorgung in Lippe – Stationäre und ambulante Kooperation
Arne Faust | Prof. Dr. med. Frank Hartmann

13:20 Uhr
Onkologische Fachpflege – Wie wir Patienten und Angehörige unterstützen
Michelle Mühl | Monika Neils

13:40 Uhr
Umgang mit Krebs – Die Selbsthilfegruppen stellen sich vor
Diverse Selbsthilfegruppen

14:00 Uhr
Psychosoziale Versorgung im Onkologischen Zentrum
Dr. med. Ahmad Bransi

14:20 Uhr
Die Tumorkonferenz – was ist das und warum profitiere ich als Patient davon?
Prof. Dr. med. Frank Hartmann

14:40 Uhr
Schlussworte und Dank
Prof. Dr. med. Frank Hartmann

Triff die Experten

Im Laufe der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, am jeweiligen Informationsstand mit ärztlichen Expertinnen und Experten Fragen zu besprechen.

11:30–12:00 Uhr
Hautkrebszentrum / Viszeralonkologisches Zentrum / Hämatologisches Zentrum

13:00–13:30 Uhr
Gynäkologisches Krebszentrum / Brustzentrum / Lungenkrebszentrum

Programm als PDF-Download

Onkologisches Zentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Das Onkologische Zentrum Lippe hat die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erhalten. Diese bestätigt die hohe Qualität der Patientenversorgung und die hervorragende Arbeit der Organkrebszentren an den Klinikstandorten Detmold und Lemgo.

v.l.n.r.: Dr. Christine Fuchs, medizinische Geschäftsführerin Klinikum Lippe; Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt und Leiter des Onkologischen Zentrums; Jens Lammers, Koordinator des Onkologischen Zentrums Lippe

Zum Onkologischen Zentrum Lippe gehören insgesamt 11 Organkrebszentren. Acht dieser Zentren sind bereits eigenständig durch die DKG zertifiziert. Dies sind das Hautkrebszentrum, das Prostatakrebszentrum; das Harnblasenkrebszentrum, das Brustzentrum, das Zentrum für Hämatologische Neoplasien (Blutkrebs), das Darmkrebszentrum, das Magenkrebszentrum Lippe und Pankreaskarzinomzentrum (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Noch im Aufbau befinden sich mit demGynäkologischen Krebszentrum, dem Lungenkrebszentrum und dem Nierenkrebszentrum drei weitere Zentren welche die Zertifizierung in 2024 anstreben. Somit wäre das Onkologische Zentrum Lippe ab 2024 das größte Onkologische Zentrum im Radius von 90 Kilometern.

Das Team des Onkologischen Zentrums Lippe und des Klinikums Lippe freut sich über die Auszeichnung und wird weiterhin alles daransetzen, die bestmögliche Versorgung für Krebspatienten in der Region und überregional sicherzustellen.

Die Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Onkologischen Zentrums Lippe und bestätigt die hervorragende Arbeit aller Beteiligten. Sie verfolgen gemeinsam das Ziel, eine optimale Versorgung für Krebspatienten in der Region Lippe anzubieten sowie innovative Therapien zu etablieren. Das Zertifikat basiert auf strengen Anforderungen und einer intensiven Prüfung der Organkrebszentren und der angebotenen Behandlungsverfahren. Auch die Vernetzung der Zentren zum Wohle der Patienten wird durch externe Experten der Deutschen Krebsgesellschaft überprüft.

Was ist ein Onkologisches Zentrum?

Das Onkologische Zentrum Lippe könnte man als Dach für die verschiedenen Organkrebszentren bezeichnen. Es bündelt als qualitätsüberprüftes Netzwerk die Kompetenz der Kliniken und Institute mit den zertifizierten Organkrebszentren und deren Kooperationspartnern. Dies betrifft die Vorsorge, Diagnostik und Therapie ebenso wie die Nachsorge von Krebserkrankungen. Die vorrangige Aufgabe des Onkologischen Zentrums ist es, als interdisziplinäres Expertennetzwerk Synergien zwischen den einzelnen Organkrebszentren und klinischen Strukturen zu schaffen und positiv zu beeinflussen.

Vorteile zertifizierter Krebszentren für die Patientenversorgung

  • Hohe Behandlungsqualität
    Zertifizierte Krebszentren müssen strenge Qualitätsstandards erfüllen und bieten dadurch eine konsistente, hochwertige Versorgung für Krebspatienten. Dies umfasst modernste Diagnostik, Therapie- und Nachsorgemaßnahmen.
  • Interdisziplinäre Expertise
    In zertifizierten Zentren arbeiten Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Disziplinen eng zusammen. Dies ermöglicht eine umfassende und individuell angepasste Behandlungsplanung für jeden Patienten.
  • Mindestfallzahlen
    Für die Zertifizierung sind bei den verschiedenen Tumorentitäten Mindestzahlen an behandelten Patienten zu dokumentieren, um die Erfahrung in der Diagnostik und Therapie dieser Tumoren nachzuweisen.
  • Forschung und Innovation
    Zertifizierte Krebszentren sind oft an führenden klinischen Studien beteiligt und haben Zugang zu den neuesten Entwicklungen in der Krebsforschung. Patienten können von innovativen Behandlungsmethoden und Medikamenten profitieren.
  • Psychosoziale Unterstützung
    Die Betreuung von Krebspatienten umfasst nicht nur medizinische Aspekte, sondern auch die psychische und soziale Unterstützung. Zertifizierte Zentren bieten umfassende Dienstleistungen zur Bewältigung der emotionalen und sozialen Herausforderungen, die mit einer Krebserkrankung einhergehen.
  • Patientenorientierung
    Zertifizierte Krebszentren legen großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse und die Lebensqualität ihrer Patienten.

Alle DKG-zertifizierten Krebszentren sind auf der Seite www.oncomap.de zu finden.

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32756 Detmold
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