Enuresis
Informations-Broschüre zum Einnässenbeim Kind und (Enuresis), Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
Klinikum Lippe
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe
Röntgenstraße 18
32756 Detmold
Kostenpflichtige Parkplätze stehen Ihnen auf dem Klinikgelände zur Verfügung.
Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe leistet Aufklärungsarbeit, informiert Betroffene und bietet optimale Versorgung für alle, die Probleme mit der Blasen- und Darmkontrolle haben.
Die hohe Behandlungsqualität der Experten vor Ort wurde 2022 durch eine erfolgreiche Rezertifizierung bestätigt.
Kontakt
Universitätsklinik für Urologie
Sekretariat: Jana Sonntag
Telefon 05231 72-1491
Fax 05231 72-1476 oder E-Mail
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Univ.-Prof. Dr. med. Karl Dietrich Sievert
nach telefonischer Vereinbarung
Friedrich Vollmer: Sekretariat Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven
nach telefonischer Vereinbarung
Dr. med. Britta Eikötter
Montag von 08:30 – 16:00 Uhr
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
In Zusammenarbeit mit ausgebildeten Kontinenzberatern und -beraterinnen bieten wir über die medizinische Behandlung hinaus optimale Lösungen zur Alltagsbewältigung und Verbesserung der Lebensqualität.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer krankengymnastischen Abteilung stehen mit speziellen Trainingsprogrammen zur Verfügung.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Der Beckenboden bildet den muskulären Abschluss des Bauchraums nach unten. Er trägt zur stabilen Positionierung der Beckenorgane (Blase, Harnröhre und Darm) bei. Eine gut funktionierende Beckenbodenmuskulatur ist die Grundlage für ein physiologische Blasen- und Darmaktivität. Sowohl der Verschluss der Ausscheidungsorgane (Speicherung) als auch die reibungslose Entleerung werden maßgeblich über die Beckenbodenmuskulatur beeinflusst. Auch Senkungsbeschwerden (bei der Frau) oder Schmerzzustände können durch einen stabilen Beckenboden vermieden werden. Um langfristig den Beckenboden gesund zu erhalten, sind neben einer gezielten Beckenbodengymnastik vor allem Veränderungen der Lebensgewohnheiten nötig.
Regelmäßige Bewegung, maßvolles Essen und Trinken sowie eine physiologische Blasen- und Darmentleerung können vorbeugend und auch heilend sein. Fehlbelastungen des Beckenbodens durch Übergewicht, chronisches Asthma bronchiale und Nervenschädigungen durch Diabetes mellitus sollten vermieden werden. Schwere körperliche Arbeiten sind nicht immer zu vermeiden, können aber durch Erlernen bestimmter „Sicherheitsmaßnahmen“ vermieden werden.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Um den größtmöglichen Erfolg einer Therapie von Harnblasenfunktionsstörungen zu gewährleisten ist eine differenzierte Diagnostik erforderlich, um eine individuell abgestimmte therapeutische Entscheidung zu treffen. Die Urologische Klinik stellt hierzu die gesamte Palette moderner Diagnostik zur Verfügung.
An erster Stelle gehört hier die Erhebung der Krankengeschichte um die Auswirkungen besser zu verstehen (Anamnese). Daran schließen sich oft ein Miktionstagebuch an, um die Beschwerden zu objektivieren. Des weiteren können entsprechende Untersuchungen wie die Blasendruckmessung (Urodynamik), ggf. in Kombination mit Röntgen (Videourodynamik); Röntgendiagnostik des unteren Harntraktes (Harnblase und Harnröhre) mit Kontrastmittel (z. B. Zystogramm, Miktionszysturethrogramm, Urethrogramm), Sonographie (Ultraschall) des oberen und unteren Harntraktes, Harnröhrenmessungen, Blasen‐ und Scheidenspiegelung sowie alle erforderlichen klinischen Funktionsuntersuchungen durchgeführt werden.
Im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe werden alle Formen der Harninkontinenz und der Harnblasenfunktionsstörungen therapiert. Hierzu zählen u.a. die Belastungs‐ und Dranginkontinenz. Darüber hinaus werden aber auch andere Formen der Harninkontinenz behandelt, die z. B. durch Fistelbildung zwischen der Harnblase und der Scheide bedingt sind. Hierzu stehen alle modernen gängigen Verfahren zur Verfügung.
Konservative (nichtoperative) Verfahren
Konservative Verfahren werden in der Regel durch die betreuenden niedergelassenen Ärzte durchgeführt. Wir stehen beratend zur Verfügung oder leiten eine konservative Therapie ein, falls dies von den behandelnden Kollegen gewünscht wird. Zu den konservativen Verfahren gehören z.B. die vaginale und rektale Elektrostimulation, Biofeedback‐Training, Beckenbodengymnastik sowie die medikamentöse Behandlung.
Sind konservative Maßnahme ohne Erfolg geblieben oder liegt eine schwere Harninkontinenz vor ist durch oftmals nur durch eine Operation ein gutes Ergebnis zu gewährleisten.
Konservative Therapie
Östrogen (Frau):
Unterstützung des Harnröhren‐ und Scheidengewebe von Frauen nach der Menopause (das Ende der Menstruationsblutungen) oder bei generellem Hormonmangel.
Duloxetin:
Serotonin‐ und Noradrenalin‐Wiederaufnahmehemmer stärkt die Durchblutung, Spannung und Reaktion der Muskeln um die Harnröhre. Blasenverschluss und Entleerung werden besser kontrolliert (vor allem bei Belastungsinkontinenz).
Anticholinergika/Antimimetika:
Hemmen die unwillkürliche oder zu früh einsetzende Kontraktion der Blasenmuskulatur, sowohl der zu häufige Harndrang als auch ein plötzlicher unwillkürlichen Urinverlust können verhindert werden (bei Dranginkontinenz).
Biofeedback:
Verfahren, um die Kontraktion des Beckenbodens optisch und akustisch sichtbar zu machen. Die Patientin erhält direkte Kontrolle darüber, ob auch wirklich die richtige Muskelgruppe angespannt wird. Nur nach intensiver Anleitung durch eine(n) Physiotherapeuten/Physiotherapeutin oder eine(n) Ärztin/Arzt und bei konsequentem Training ist ein Therapieerfolg zu erwarten.
Chirurgische (operative) Verfahren (Auswahl)
Minimalinvasive Verfahren
Konventionelle (offene) Verfahren
Offene Verfahren aber auch unter der Nutzung des robotischen Verfahrens (DaVinci®)
Minimalinvasive Verfahren
Offene Verfahren
Minimalinvasive Verfahren
Belastungsinkontinenz
Mit ca. 60% die häufigste Harninkontinenzform. Diese Erkrankung ist nicht unbedingt eine Erkrankung die erst im höheren Alter auftritt, auch junge Menschen (Frau oder Mann) können betroffen sein. Unter körperlicher Belastung, z. B. Husten, Niesen, Lachen oder Heben übersteigt der Blasendruck den Verschlußdruck der Harnröhre und es kommt zum unwillkürlichen Urinverlust. Hier ist neben der Beckenbodenschwäche, eine Veränderung des Bindegewebes, des venösen Durchblutung des Blasenhalsregion oder eine nervale Fehlsteuerung des Blasenverschlussmechanismus die Ursache.
Dranginkontinenz
Bei der Dranginkontinenz handelt es sich um eine Inkontinenzform die durch ein unwillkürliches „Zusammenziehen“ der Blasenmuskulatur zustande kommt (motorisch). Auch Erkrankungen wie z.B. die Multiple Sklerose oder der Diabetes mellitus können eine Harnblaseninstabilität verursachen. Die sensorische Dranginkontinenz ist eine Fehlreizleitung der Blaseninnenseite ohne dass die Blase die entsprechende Füllung hat und eine „Fehlinformation“ auslöst. Der/die Betroffene bekomme einen pplötzlichen Harndrang der in einem Harnverlust münden kann.
Mischinkontinenz
In circa 20% der Fälle besteht eine Mischform von Stress‐ und Dranginkontinenz.
Reflexinkontinenz
Durch neurogene Störung z. B. bei Querschnittslähmung wird die Kontrolle des Blasensteuerungszentrums im unteren Teil des Rückenmarks, von der zentralen Steuerung im Gehirn abgeschnitten. Blase und Schließmuskelfunktion lassen sich dann nicht mehr koordinieren und es kommt zum reflektorischen unwillkürlichen Urinabgang.
Überlaufinkontinenz
Die Überlaufinkontinenz ist im Gegensatz zu den anderen Inkontinenzformen zunächst einmal eine Störung der Blasenentleerung. Durch die zu hohen Restharnmengen kommt es zum kontinuierlichen Druckanstieg in der Blase. Bei chronischem Verlauf wird die Blasenmuskulatur überdehnt und der Verschlussmechanismus überwunden. Die Folge ist ein entsprechender Urinabgang. Ursachen der Überlaufinkontinenz können z. B. Medikamente sein, die die Blasenmuskulatur schwächen. Bei der Frau kann auch eine Senkung der Blase/Gebärmutter durch Abknicken der Harnröhre zu einer Blasenentleerungsstörung mit hohen Restharnmengen führen. Beim Mann ist es in der Regel die Veränderung der Prostata, seltener Engen in der Harnröhre.
Therapieansatz ist hier entweder die Umstellung der bestehenden Medikation oder ein operative Sanierung der Ursache.
Senkungsbeschwerden (Frau)
Senkungsbeschwerden von Blase, Harnröhre, Gebärmutter oder des Enddarms können isoliert oder gemeinsam auftreten. Hier kann neben einer gestörten Beckenbodenfunktion auch eine Veränderung des Bindegewebes, eine schlechte Durchblutung oder eine Fehlbelastung der Grund für eine Senkung sein. Auch Schwankungen im Hormonhaushalt sind nicht selten Ursache einer Beckenbodenstörung.
Einer der Hauptfaktoren für generelle Störungen des Beckenbodens sind Überdehnung und Verletzungen unter der Geburt. Die Beschwerdesymptomatik kann hier recht unterschiedlich sein. Von „Fremdkörpergefühl“ in der Scheide, Harn‐ und /oder Stuhlinkontinenz bis zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr reichen die Symptome. Dieses kann durch eine spezielle Beckenbodengymnastik frühzeitig entgegengewirkt werden. Es kann aber auch notwendig sein, dass eine operative Korrektur notwendig ist.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Der Begriff Stuhlinkontinenz bezeichnet das Unvermögen, den Inhalt des Darms im Enddarm zurückzuhalten. Unwillkürlicher Verlust von Darminhalt (Luft, Darmschleim oder Stuhl) ist die Folge. Die Stuhlinkontinenz ist das Symptom unterschiedlicher Erkrankungen. Die Inkontinenz ist aufgrund der Einschränkung der Lebensqualität sehr belastend für die Patienten, die sich häufig erst nach einer längeren Erkrankungsdauer trauen, einen Arzt aufzusuchen.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Erkrankungen, die zu einer Stuhlinkontinenz führen. So können die Ursachen im Bereich des Sphinkters oder des Analkanals liegen, aber auch neurologische Erkrankungen, Veränderungen der Stuhlkonsistenz und (entzündliche) Darmerkrankungen können eine Stuhlinkontinenz verursachen.
Aufgrund der vielfältigen Ursachen der Stuhlinkontinenz ist zu Anfang immer die ausführliche Anamneseerhebung in Form eines Fragebogens und des persönlichen Gesprächs erforderlich. Es erfolgen immer eine Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie und Rektoskopie) und ein Ultraschall des Sphinkters/Analkanal (Endosonographie). Weitere Untersuchungen werden unter Berücksichtigung der erhobenen Befunde durchgeführt.
Nach eingehender Untersuchung und in Abwägung des Einzelfalls werden individuelle Behandlungsoptionen angeboten. Wir bieten nahezu das gesamte Spektrum der konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten an und informieren Sie gerne darüber. Nicht selten werden auch konservative und operative Maßnahmen kombiniert. Das operative Spektrum reicht dabei von konventionellen bis hin zu modernsten Operationsmethoden wie z.B. die Implantation von Sonden zur Sakralnervenstimulation (Beckenbodenschrittmacher).
Im Rahmen unserer koloproktologischen Sprechstunde (immer montags von 08:30 ‐ 16:00, Terminvereinbarung unter 05231 721151) können wir gerne ausführlich über Ihre Beschwerden und über die weitere Diagnostik und Therapie sprechen.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Physiotherapeutisches Angebot zum Beckenbodentraining für Frauen und Männer
Aufgrund der vielfältigen Ursachen der Stuhlinkontinenz ist zu Anfang immer die ausführliche Anamneseerhebung in Form eines Fragebogens und des persönlichen Gesprächs erforderlich. Es erfolgen immer eine Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie und Rektoskopie) und ein Ultraschall des Sphinkters/Analkanal (Endosonographie). Weitere Untersuchungen werden unter Berücksichtigung der erhobenen Befunde durchgeführt.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Im Kontinenzzentrum Lippe setzen wir bei bestimmten Indikationen auch unser DaVinci-Operationssystem ein. Das computergesteuerte System erleichtert es dem Operateur, Nerven und Muskeln optimal zu erkennen und das Verletzungsrisiko dieser sensiblen Strukturen zu minimieren. Der Operateur steuert über eine Konsole die Instrumente millimetergenau und zitterfrei. Durch ein etwa zehnfach vergrößertes dreidimensionales Bild kann jede kleine Gewebestruktur genau erkannt werden. Dadurch bietet dieses Verfahren der minimalinvasiven, bildgestützten Präzisionschirurgie viele Vorteile für den Operateur und die Patienten.
Die Urologen profitieren von überlegener Visualisierung, verbesserter Geschicklichkeit, größerer Genauigkeit und ergonomischem Komfort. Für die Patienten bedeutet dies neben den Vorteilen der präziseren Operation eine deutlich reduzierte Narbenbildung und eine geringere Komplikationsrate sowie eine kürzere Genesungszeit. Das daVinciR-Operationssystem ist ein modernes Werkzeug des Chirurgen, das ihm hilft, besser zu sehen und präziser zu arbeiten, ihn in seinem Wissen und Können unterstützt, aber keinesfalls ersetzt.
Bilder mit freundlicher Genehmigung der Intuitive Surgical Deutschland GmbH
| DOWNLOADS
Informations-Broschüre zum Einnässenbeim Kind und (Enuresis), Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
Hier finden Sie demnächst den Informations-Flyer zum Thema Kontinenz des Klinikum Lippe.
Informations-Broschüre zu Harn- und Stuhlinkontinenz (Blasen- und Darmschwäche), Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
Informations-Broschüre zu Stuhlinkontinenz (Darmschwäche), Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
Toiletten- und Trinkprotokoll zur Therapiekontrolle für Erwachsene, Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
Toiletten- und Trinkprotokoll zur Therapiekontrolle für Kinder, Hrsg: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
| KONTINENZ- UND BECKENBODENZENTRUM LIPPE
Zertifikat: Dr. med. Britta Eikötter
Zertifikat: Prof. Dr. med. Karl-Dietrich Sievert
Zertifiziertes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum
Lipper sind unser Ansporn
Patienten werden bei uns jährlich stationär versorgt
Betten verfügt das Klinikum Lippe
Mitarbeiter engagieren sich für Ihre Gesundheit