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Spende der Gesundheitsstiftung Lippe

Klinikum erhält 25.000 Euro für die Kinderschutzambulanz

Landrat Dr. Axel Lehmann (Mitte) besucht die Kinderschutzambulanz am Klinikum Lippe und spricht mit Psychologin Kristina Dreibrodt (links) und Oberarzt Dr. Michael Fleischer (rechts)

Seit über drei Jahren besteht am Klinikum Lippe die Medizinische Kinderschutzambulanz. Sie ist ein Baustein des Maßnahmen-Kataloges zum Schutz der seelischen und körperlichen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, der nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in Lügde umgesetzt wurde. „Das Team der Kinderschutzambulanz erfüllt eine anspruchsvolle und sensible Aufgabe“, findet auch Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Vorstandes der Gesundheitsstiftung Lippe. Der Vorstand hat deshalb beschlossen, die Arbeit der Kinderschutzambulanz am Klinikum Lippe mit einem Spendenbetrag von 25.000 Euro zu unterstützen.

Die Aufgabe der Kinderschutzambulanz ist die medizinische Dokumentation von sexuellem Missbrauch und Gewalt gegen Kinder, um Verdachtsfälle überprüfbar zu machen und strafrechtliche Konsequenzen sowie geeignete Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls zu ermöglichen. Angegliedert ist die Ambulanz an die Kinderklinik am Standort Detmold. Dr. Michael Fleischer, Oberarzt der Kinderklinik, und Dr. Beate Ruppert, Leitende Oberärztin der Kinderklinik, setzen sich seit November 2018 für den Ausbau der Kinderschutzambulanz ein. Ihr Team konnte im September 2021 durch eine Förderung mit Landesmitteln um Psychologin Kristina Dreibrodt ergänzt werden. Für die psychosoziale Begleitung der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien ist auch die Spende der Gesundheitsstiftung Lippe vorgesehen.

Dr. Fleischer sagt dazu: „Nach dem ersten Lockdown im Rahmen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben wir eine erschreckende und massive Zunahme der Gewalt an Kindern erlebt und in unserer Kinderschutzambulanz dokumentiert. Dieser Trend scheint glücklicherweise gebrochen. Dennoch ist es weiterhin wichtig, dass wir Verdachtsfälle nicht nur dokumentieren und Verletzungen versorgen. Gerade die psychosoziale Begleitung der Betroffenen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Es ist wichtig, dass sich professionelle, spezialisierte Menschen Zeit nehmen können, um in Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten. Dieser Zeitfaktor ist jedoch wie in so vielen Bereichen des Gesundheitswesens nirgends vorgesehen und damit außerhalb jeglicher Budgets. Gerade deshalb sind wir dankbar für die großzügige Spende der Gesundheitsstiftung Lippe, denn sie ermöglicht die interdisziplinäre und ganzheitliche Arbeit unserer Kinderschutzambulanz.“

Kinder zu schützen ist uns wichtig

Eine Aufgabe der Kinderheilkunde ist der Schutz des Kindeswohls und der professionelle Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdungen. Diese Arbeit gelingt am besten in einem multidisziplinären Team und mit guter Vernetzung zu den Behörden, besonders den Jugendämtern.

Am Klinikum Lippe gibt es zu diesem Zweck eine klinikinterne Kinderschutzgruppe. Diese besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ärztlichen, psychosozialen und pflegerischen Teams der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin, für Kinderchirurgie und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Außerdem gibt es am Klinikum Lippe die medizinische Kinderschutzambulanz. Diese betreut Kinder und Jugendliche in misshandlungsverdächtigen Situationen.

Auch für den Kreis Lippe hat der Schutz von Kindern höchste Priorität. Deshalb besuchte Landrat Dr. Axel Lehmann Ende Juli unsere Kinderschutzambulanz und ließ sich die Abläufe vom dortigen Leiter Dr. Michael Fleischer erklären. Er weiß aus der Praxis: “Das Kind wird zwar von einer Bezugsperson begleitet, die medizinische Fachkraft hat aber auch die Herausforderung kurzfristig Vertrauen aufzubauen. Dafür bietet die Kinderschutzambulanz optimale Voraussetzungen, die Kindern Ängste vor einer Untersuchung nehmen.”


Sie wollen mehr über unsere Kinderschutzambulanz erfahren? Informieren Sie sich gern hier: Kinderschutzambulanz Klinikum Lippe