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Lungenkrebszentrum Lippe zertifiziert

v.l.n.r.: Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe und Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie; Dr. Hagen Vorwerk, Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe und Chefarzt der Klinik für Pneumologie; Anastasiia Burylova, Koordinatorin des Lungenkrebszentrums Lippe; Dr. Markus Kindermann, Leitender Oberarzt der Klinik für Pneumologie; Chantale Franz, Qualitätsmanagementbeauftragte des Lungenkrebszentrums Lippe

Das Lungenkrebszentrum Lippe am Klinikstandort Lemgo wurde im Sommer von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Das Klinikum Lippe gehört somit zu den insgesamt 20 zertifizierten Lungenkrebszentren* in Nordrhein-Westfalen (NRW). Lediglich in 15 anderen Städten in NRW* sind Lungenkrebszentren, welche die hohen Zertifizierungsanforderungen der DKG erfüllen, zu finden. In der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe mit 2 Millionen Einwohnern existierte bisher lediglich ein zertifiziertes Zentrum. Für Lungenkrebspatientinnen und -patienten aus dem Kreis Lippe bis hinein ins Weserbergland verbessert sich damit die Versorgung – und das auf einem nachgewiesen, hohen medizinischen Niveau.

Mit dem Slogan „Lunge? Lemgo!“ trat Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner im Jahr 2022 als neuer Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie seinen Dienst an. Die nun erreichte Zertifizierung des Lungenkrebszentrums Lippe war von Beginn an sein erklärtes Ziel. Heute sagt er: „In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir die Lungenkrebsmedizin am Standort Lemgo weiter ausgebaut, die Thoraxchirurgie modernisiert und ein Netzwerk von Fachleuten aufgebaut. Ein großer Vorteil dabei war, dass wir auf dem umfassenden Leistungsspektrum des Klinikums Lippe aufbauen konnten. Pneumologie, Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und Radiologie an einem Krankenhaus, das war für die Zertifizierung von großem Vorteil. Ich freue mich, dass wir gemeinsam als Team mit vielen Beteiligten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und Berufsgruppen im Zertifizierungsaudit überzeugen konnten. Mein großer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns unterstützt haben.“

Doch auch nach der erfolgreichen Zertifizierung will und muss Groetzner mit seinem Team am Ball bleiben, denn „Ein zertifiziertes Zentrum bringt Vorteile für Patientinnen und Patienten sowie die zuweisenden Ärztinnen und Ärzte, weil die Therapie zwar individuell erfolgt, aber gleichzeitig die Abläufe gemäß der geltenden Leitlinien standardisiert sind. Ein wichtiger Faktor ist dabei eine große Anzahl von Patientinnen und Patienten zu operieren und auch zu überprüfen, wie es ihnen nach der Operation geht. Wir müssen also qualitativ so gut sein, dass wir überregional bekannt sind und sich unser Einzugsbereich erweitert, insbesondere auch bei den Haus- und Fachärzten. Diese haben übrigens immer auch die Möglichkeit, an unseren Tumorkonferenzen teilzunehmen. Sie bleiben also auch nach der Überweisung an die Klinik ein wichtiger Behandlungspartner.“

Auch Kooperationen, die Bestandteil der Vorgaben für das DKG-Zertifikat sind, sind dafür eine gute Gelegenheit. So arbeitet das Lungenkrebszentrum Lippe beispielsweise mit Praxen in Hameln zusammen. Dazu sagt der Chefarzt: „Netzwerke über die Grenzen eines Bundeslandes hinaus sind heute noch selten, aber unbedingt notwendig. Wir müssen auf die Landkarte schauen, wenn wir sinnvolle Kooperationen eingehen wollen. Und da ist dann das Einzugsgebiet und nicht die Grenze eines Bundeslandes entscheidend. Nur so können wir den Menschen eine wohnortnahe Versorgung auf hohem Niveau bieten. Dabei sollte man auch die Auswirkungen der universitären Ausrichtung unseres Krankenhauses nicht unterschätzen. Mit dem Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld haben wir die Möglichkeit und auch Verpflichtung klinische Forschung zu betreiben. Unsere Patientinnen und Patienten erhalten so durch die Teilnahme an klinischen Studien die Chance von neuen Therapieformen direkt als Erste zu profitieren.“

 *Quelle: Übersicht aller von der DKG-zertifizierten medizinischen Zentren auf der Internetseite OncoMap, https://www.oncomap.de/ (Zugriff September 2024)

Vorhofflimmer-Zentrum erfolgreich zertifiziert

Von links: Dr. Johannes Brockmeier, Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer und Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen freuen sich über das DGK-Zertifikat für das Vorhofflimmer-Zentrum.

Für Patienten ist es nicht leicht zu erkennen, an welchem Krankenhaus man sich am besten bei Herzerkrankungen behandeln lassen soll. Eine wichtige Orientierung bieten dabei die durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Zentren. Diese müssen in einem Audit nachweisen, dass die Behandlung modernsten Standards entspricht und entlang strukturierter Behandlungspfade erfolgt. Für die Behandlung von möglichen Komplikationen müssen abgestimmte Notfallpläne vorgelegt werden.

Seit Ende Juni ist die Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin unter Leitung von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen am Klinikstandort Detmold offiziell von der DGK als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. Damit gehört sie zum kleinen Kreis von bislang 85 zertifizierten Vorhofflimmer-Zentren in Deutschland.

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. In Deutschland sind circa 1,8 Millionen Menschen davon betroffen – statistisch gesehen, ist das jeder 7. Mensch über 65 Jahren. In Zukunft ist auf Grund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft mit einer weiteren Zunahme zu rechnen.

Vorhofflimmern führt zu schnellen und unregelmäßigen elektrischen Signalen in den Vorhöfen des Herzens. Dadurch sinkt die Pumpkraft des Herzens, man fühlt sich schlapp und schlechter belastbar. Oft führt schnelles Vorhofflimmern auch zu Luftnot – vor allem nach körperlicher Belastung. Die Diagnose ist einfach und wird mittels des EKG gestellt. Ziele der medizinischen Behandlung sind einerseits Gerinnselbildungen und Schlaganfälle durch eine Blutverdünnungsbehandlung (Antikoagulation) zu verhindern, andererseits wenn möglich den normalen Sinusrhythmus wiederherzustellen.

Seitdem man weiß, dass die Auslöser des Vorhofflimmerns meist krankhafte elektrische Impulse aus den Lungenvenen (Pulmonalvenen) sind, die in den linken Vorhof münden, gibt es mit der Pulmonalvenenisolation ein effektives und sicheres Therapieverfahren. Durch die Verödung (Ablation) der Lungenvenenmündung mit Hitze oder Kälte wird erreicht, dass elektrische Impulse aus den Lungenvenen nicht mehr den Sinusrhythmus der Vorhöfe stören können. Sowohl die Ablation mit dem Kälteballon (Kryo-Ablation) als auch Ablation mit Hochfrequenzstrom werden von Dr. Johannes Brockmeier und Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer am Klinikum Lippe in Detmold angeboten. Je nach Verfahren liegen die Eingriffszeiten zwischen 45 und 90 Minuten.

„Die Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum bestätigt den hohen Standard unserer Rhythmologie und reiht sich in die bisherigen Zertifizierungen für die Behandlung von Herzinfarktpatienten (Chest Pain Unit) und von Herzschwächepatienten (Heart Failure Unit) nahtlos ein“, so Prof. Dr. Stephan Gielen. „Wir sind stolz darauf, den Patienten im Kreis Lippe und darüber hinaus diese hochspezialisierte Behandlung anbieten zu können“, freut sich Dr. Johannes Brockmeier, Leitender Arzt der Abteilung für Rhythmologie.

Onkologisches Zentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Das Onkologische Zentrum Lippe hat die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erhalten. Diese bestätigt die hohe Qualität der Patientenversorgung und die hervorragende Arbeit der Organkrebszentren an den Klinikstandorten Detmold und Lemgo.

v.l.n.r.: Dr. Christine Fuchs, medizinische Geschäftsführerin Klinikum Lippe; Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt und Leiter des Onkologischen Zentrums; Jens Lammers, Koordinator des Onkologischen Zentrums Lippe

Zum Onkologischen Zentrum Lippe gehören insgesamt 11 Organkrebszentren. Acht dieser Zentren sind bereits eigenständig durch die DKG zertifiziert. Dies sind das Hautkrebszentrum, das Prostatakrebszentrum; das Harnblasenkrebszentrum, das Brustzentrum, das Zentrum für Hämatologische Neoplasien (Blutkrebs), das Darmkrebszentrum, das Magenkrebszentrum Lippe und Pankreaskarzinomzentrum (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Noch im Aufbau befinden sich mit demGynäkologischen Krebszentrum, dem Lungenkrebszentrum und dem Nierenkrebszentrum drei weitere Zentren welche die Zertifizierung in 2024 anstreben. Somit wäre das Onkologische Zentrum Lippe ab 2024 das größte Onkologische Zentrum im Radius von 90 Kilometern.

Das Team des Onkologischen Zentrums Lippe und des Klinikums Lippe freut sich über die Auszeichnung und wird weiterhin alles daransetzen, die bestmögliche Versorgung für Krebspatienten in der Region und überregional sicherzustellen.

Die Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Onkologischen Zentrums Lippe und bestätigt die hervorragende Arbeit aller Beteiligten. Sie verfolgen gemeinsam das Ziel, eine optimale Versorgung für Krebspatienten in der Region Lippe anzubieten sowie innovative Therapien zu etablieren. Das Zertifikat basiert auf strengen Anforderungen und einer intensiven Prüfung der Organkrebszentren und der angebotenen Behandlungsverfahren. Auch die Vernetzung der Zentren zum Wohle der Patienten wird durch externe Experten der Deutschen Krebsgesellschaft überprüft.

Was ist ein Onkologisches Zentrum?

Das Onkologische Zentrum Lippe könnte man als Dach für die verschiedenen Organkrebszentren bezeichnen. Es bündelt als qualitätsüberprüftes Netzwerk die Kompetenz der Kliniken und Institute mit den zertifizierten Organkrebszentren und deren Kooperationspartnern. Dies betrifft die Vorsorge, Diagnostik und Therapie ebenso wie die Nachsorge von Krebserkrankungen. Die vorrangige Aufgabe des Onkologischen Zentrums ist es, als interdisziplinäres Expertennetzwerk Synergien zwischen den einzelnen Organkrebszentren und klinischen Strukturen zu schaffen und positiv zu beeinflussen.

Vorteile zertifizierter Krebszentren für die Patientenversorgung

  • Hohe Behandlungsqualität
    Zertifizierte Krebszentren müssen strenge Qualitätsstandards erfüllen und bieten dadurch eine konsistente, hochwertige Versorgung für Krebspatienten. Dies umfasst modernste Diagnostik, Therapie- und Nachsorgemaßnahmen.
  • Interdisziplinäre Expertise
    In zertifizierten Zentren arbeiten Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Disziplinen eng zusammen. Dies ermöglicht eine umfassende und individuell angepasste Behandlungsplanung für jeden Patienten.
  • Mindestfallzahlen
    Für die Zertifizierung sind bei den verschiedenen Tumorentitäten Mindestzahlen an behandelten Patienten zu dokumentieren, um die Erfahrung in der Diagnostik und Therapie dieser Tumoren nachzuweisen.
  • Forschung und Innovation
    Zertifizierte Krebszentren sind oft an führenden klinischen Studien beteiligt und haben Zugang zu den neuesten Entwicklungen in der Krebsforschung. Patienten können von innovativen Behandlungsmethoden und Medikamenten profitieren.
  • Psychosoziale Unterstützung
    Die Betreuung von Krebspatienten umfasst nicht nur medizinische Aspekte, sondern auch die psychische und soziale Unterstützung. Zertifizierte Zentren bieten umfassende Dienstleistungen zur Bewältigung der emotionalen und sozialen Herausforderungen, die mit einer Krebserkrankung einhergehen.
  • Patientenorientierung
    Zertifizierte Krebszentren legen großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse und die Lebensqualität ihrer Patienten.

Alle DKG-zertifizierten Krebszentren sind auf der Seite www.oncomap.de zu finden.

Uroonkologisches Zentrum Lippe zertifiziert

Das Uroonkologische Zentrum Lippe ist offiziell durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist damit eines von 15 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. insgesamt 60 DKG-zertifizierten Uroonkologischen Zentren in Deutschland. Besondere Schwerpunkte des Zentrums sind die Behandlung von Harnblasenkrebs sowie Prostatakrebs, die ebenfalls als zertifizierte Zentren von der DKG bestätigt wurden.

Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Chefarzt der Klinik für Urologie und Leiter des Uroonkologischen Zentrums Lippe, freut sich über die erfolgreichen Zertifizierungen.

Das Uroonkologische Zentrum Lippe arbeitet als Zusammenschluss aus verschiedenen Fachabteilungen interdisziplinär und multiprofessionell. Erste Ansprechpartner finden Patienten mit einer urologischen Krebsdiagnose in der Klinik für Urologie. Chefarzt Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist Leiter des Uroonkologischen Zentrums Lippe. Er sagt: „Wir verstehen uns als Lotsen der Patienten und begleiten sie durch die schwierige Zeit von der Diagnose bis zur bestmöglichen Therapie. Unser Ziel ist es, jedem Patienten mit bösartigen Erkrankungen im Bereich der Nieren, der Harnblase, der Prostata und des äußeren Genitals des Mannes die optimale Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu bieten.“

Prof. Sievert und sein Team setzen für eine qualitativ hochwertige Versorgung neben der individuellen Betreuung vor allem auf schonende Operationsmethoden: „Schwerpunktmäßig kommen bei uns das DaVinci-Operationssystem und die Laparoskopie als minimalinvasive Techniken zum Einsatz. Gerade bei urologischen Operationen ist es wichtig, den Tumor vollständig zu entfernen, aber dabei wichtige Funktionen von Nerven und Muskeln für Kontinenz und Potenz zu erhalten.“

Hautkrebszentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

v.l.n.r.: Zentrumsleiter Dr. Stefan Nestoris, Chefarzt PD Dr. Helger Stege und Zentrumskoordinator Andreas Keiler freuen sich über die Zertifizierung des Hautkrebszentrums Lippe durch die Deutsche Krebsgesellschaft.

Das Hautkrebszentrum Lippe ist nun offiziell durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist damit eines von 16 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. insgesamt 71 DKG-zertifizierten Hautkrebszentren in Deutschland. In enger Kooperation mit anderen Fachabteilungen der Klinikstandorte Lemgo und Detmold bietet das Hautkrebszentrum Lippe alle Möglichkeiten zur Therapie von Hautkrebs an.

Zentrumsleiter Dr. Stefan Nestoris betont: „Die ganzheitliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist uns wichtig. Dafür haben wir nicht nur ein breites Angebot an Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, sondern arbeiten auch mit unseren zahlreichen Kooperationspartnern wie z.B. dem Institut für Psychoonkologie, dem Sozialdienst, der Klinikseelsorge und Selbsthilfegruppen eng zusammen. In der wöchentlichen Hauttumorkonferenz beraten wir mit anderen Fachabteilungen, welche Therapie für den jeweiligen Patienten entsprechend den Leitlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften das bestmögliche Ergebnis bringt.“ Dem Team des Hautkrebszentrums Lippe ist es auch ein wichtiges Anliegen, noch mehr klinische Studien am Klinikum Lippe anzubieten. Dr. Nestoris berichtet dazu: „Als aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie nehmen wir bereits an einer Online-Register-Studie zur Versorgungsforschung teil. Mit dem Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL wollen wir hier aber noch aktiver werden.“

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit mit stark ansteigenden Neuerkrankungsraten in den letzten Jahren. Da er jedoch nur circa ein Prozent aller Krebstodesfälle verursacht, wenn z.B.  bösartige Hautkrebsvarianten, wie das maligne Melanom – auch schwarzer Hautkrebs genannt –in andere Organe des Körpers metastasiert, wird Hautkrebs oftmals unterschätzt. Der überwiegende Anteil der Hautkrebsvarianten verläuft eher harmlos. Jährlich erkranken in Deutschland rund 250.000 Menschen jährlich neu an Hautkrebs und auch die Zahl der Todesfälle steigt.

PD Dr. Helger Stege, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, sagt: „Die Zertifizierung des Hautkrebszentrums Lippe ist ein wichtiger Schritt, der die Versorgung von Patienten mit Hauttumoren in OWL auf einem hohen Niveau sicherstellt. Denn nicht nur die Zahl der Neuerkrankungen steigt, sondern auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Hauttumoren.“ Er bezieht sich damit auf Angaben der AOK aus dem Jahr 2021. Diese gab an, dass von 2006 bis 2019 die Zahl stationärer Behandlungen aufgrund von schwarzem Hautkrebs bei ihren Versicherten um 36 Prozent angestiegen sei. Ebenfalls erhöht hatte sich nach AOK-Angaben die Anzahl von Krankschreibungen aufgrund von Hautkrebs. Ein deutliches Zeichen, dass Hauttumoren eine zunehmende wirtschaftliche Relevanz haben und keine ausschließliche Erkrankung des höheren Lebensalters sind, auch wenn die meisten Hautkrebserkrankungen in der Altersgruppe der 75 bis 79-Jährigen diagnostiziert werden. Untersuchungen zeigen nämlich auch eine auffällige Erkrankungshäufigkeit bei Frauen im mittleren Lebensalter – von 45 bis 54 Jahren.

Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen, gilt auch für den Hautkrebs: Je früher der Tumor gefunden wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Ein bewährtes Mittel ist deshalb die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung. Diese wird von niedergelassenen Dermatologen angeboten und gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein kostenloses sogenanntes Hautkrebs-Screening. Der Arzt oder die Ärztin führen eine Ganzkörperuntersuchung durch, leiten zur Selbstuntersuchung an und beraten über Risiken und geeignete Schutzmaßnahmen. Über 40.000 Mediziner sind für das Screening qualifiziert. Eine Untersuchung ist somit wohnortnah möglich.

Zentrum für Hämatologische Neoplasien von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert
Gezielte Therapie bei bösartigen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems in Lemgo

Im September erhielt das Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Es ist damit eines von insgesamt 15 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. 86 Zentren in Deutschland. Der Fokus liegt neben der optimalen Patientenversorgung und der Einhaltung hoher Behandlungsstandards auf der Krebsversorgung auf Basis evidenzbasierter Medizin und der Interdisziplinarität.

Am Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe arbeiten verschiedene Fachabteilungen am Klinikum Lippe in Lemgo interdisziplinär und multiprofessionell zusammen. Oberstes Ziel des Zentrums ist es, jeder Patientin und jedem Patienten mit bösartigen Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems – den sogenannten hämatologischen Neoplasien – die optimale Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge anzubieten.

„Die aktuelle Zertifizierung ist eine Teamleistung. Wir haben uns zusätzlich zur Versorgung unserer onkologischen Patienten gemeinsam mit den anderen Organzentren des Klinikum Lippe schon lange spezialisiert auf die Behandlung von Multiplen Myelomen, malignen Lymphomen, akuten und chronischen Leukämien, Myeloproliferativen Erkrankungen und Myelodysplastischen Syndromen. Es ist uns auch wichtig, an aktuellen Therapiestudien teilzunehmen, denn so ermöglichen wir den Betroffenen den Zugang zu innovativen Medikamenten. Ich bin davon überzeugt, dass Transparenz und messbare Qualität ihren berechtigten Stellenwert in der Medizin haben“, sagt Prof. Dr. Frank Hartmann, Leiter des Zentrums für Hämatologische Neoplasien Lippe und Chefarzt der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Standort Lemgo.

Die Deutsche Krebsgesellschaft ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland.

 

v.l.n.r.: Zentrumskoordinator Dr. Philipp Breuch und Chefarzt Prof. Dr. Frank Hartmann

Klinikum Lippe ist “selbsthilfefreundlich”

Qualitätssiegel „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ zum fünften Mal erhalten

v.l.n.r.: Brigitte Hibbeler, Sabine Lange, Gerda Hadamek, Andrea Lange-Weihs, Silke Stegelmann, Torsten Wültner, Birgit Kelle, Olaf Stender-Rohrbach und Fatima Siekmann

Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Anlaufstelle für Kranke und ihre Angehörigen. Sie schaffen einen Rahmen für Information und Austausch zwischen Betroffenen, den ein Krankenhaus nicht bieten kann. Aber Krankenhäuser können die Arbeit der Selbsthilfegruppen unterstützen. Am Klinikum Lippe erfolgt dies seit Jahren durch die enge Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle des Kreis Lippe sowie mit einzelnen Selbsthilfegruppen der Region. Deshalb wurde das Krankenhaus nun erneut mit dem Siegel für „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ vom Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit ausgezeichnet.

Selbsthilfegruppen bieten den Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, leisten Hilfestellung, geben Rat und sind somit eine wertvolle Ergänzung zur pflegerischen und ärztlichen Kompetenz. Das Klinikum Lippe arbeitet insbesondere in den spezialisierten medizinischen Zentren vertrauensvoll mit verschiedenen Selbsthilfegruppen zusammen und hat in den vergangenen Jahren den Selbsthilfegedanken konsequent umgesetzt und weiter ausgebaut. Bereits während des Krankenhausaufenthaltes werden Patienten bei Bedarf mit Flyern und Gesprächen auf die für ihre Krankheit passenden Selbsthilfegruppen hingewiesen. In den Eingangshallen der Klinikstandorte und auf den Stationen stehen Materialien der Selbsthilfegruppen mit weiterführenden Informationen zur Verfügung.

Die Auszeichnung „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ erhalten Gesundheitseinrichtungen, die Qualitätskriterien für Selbsthilfefreundlichkeit erfolgreich umsetzen. Es muss nachgewiesen werden, dass die Klinik ihr ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfe erweitert hat und nachhaltig den Kontakt zwischen Patienten und Selbsthilfe fördert.

Schlaganfall-Einheit als „Überregionale Stroke Unit“ zertifiziert

Chefarzt Prof. Dr. Christoph Redecker (3.v.r.) freut sich gemeinsam mit seinem Team über die erfolgreiche Zertifizierung.

Mit etwa 200 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern stellt der Schlaganfall eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland dar. Er zählt damit zu den drei häufigsten Todesursachen und ist die Hauptursache von Behinderungen im Erwachsenenalter. Durch die Einführung sogenannter Stroke Units konnte die Versorgungsqualität von Schlaganfallpatienten so verbessert werden, dass die Sterblichkeit und langfristige Behinderungen in den letzten 25 Jahren signifikant reduziert wurden.

Die Schlaganfall-Einheit der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie am Standort Lemgo erhielt nun von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft, der LGA InterCert und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe das höchste Qualitätszertifikat und ist damit als „Überregionale Stroke Unit“ zertifiziert. Besonders positiv bewertete die Zertifizierungsgesellschaft das Schlaganfall-Lotsen-Projekt „STROKE OWL“, mit dem die Schlaganfallpatienten von der Stroke Unit über die anschließende Rehabilitation bis in die häusliche Situation hinein betreut werden. Circa 6.000 bis 7.000 Schlaganfälle ereignen sich jährlich in Ostwestfalen-Lippe. Davon werden rund 1.000 Fälle auf der Überregionalen Stroke Unit des Klinikum Lippe am Standort Lemgo versorgt.

Das Klinikum Lippe verfügt seit Anfang der 2000er Jahre über eine Stroke Unit mit acht Betten, speziell geschultem Personal und umfangreichen Möglichkeiten zur Überwachung wichtiger Körperfunktionen in der Akutphase des Schlaganfalls. Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie, weiß, „Die optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten kann nur gelingen, wenn die gesamte Versorgungskette vom Rettungsdienst, dem Team der Neurologie und Zentralen Notaufnahme, den Radiologen am CT und MRT, den interventionellen Neuroradiologen, Anästhesisten und Gefäßchirurgen bis hin zur Versorgung der Patienten auf der Stroke Unit mit rascher Physio- und Ergotherapie und Logopädie reibungslos funktioniert.“ Besonderes Augenmerk bei der Zertifizierung liegt deshalb auf der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen. Da es sich beim Schlaganfall um eine zeitkritische Erkrankung handelt, müssen die Versorgungspfade sicher eingeübt sein und immer funktionieren. Weitere Kriterien für den Zertifizierungserfolg sind die Verfügbarkeit spezieller Bildgebungs- und Behandlungsverfahren.

Betroffene von Inkontinenz erhalten kompetente Hilfe

Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe erfolgreich rezertifiziert

Dr. Britta Eikötter, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Karl Dietrich Sievert, Leiter des Zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe, und Dr. Dorothea Möller, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie, freuen sich über die erfolgreiche Zertifizierung.

Inkontinenz ist ein Tabuthema, obwohl der unkontrollierbare Abgang von Harn oder Stuhl weit verbreitet ist und jeden treffen kann. Experten schätzen, dass in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen an einer Harn- oder Stuhlinkontinenz leiden. Betroffene erhalten kompetente und diskrete Unterstützung im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe am Standort Detmold. Die hohe Behandlungsqualität der Experten vor Ort wurde aktuell durch eine erfolgreiche Rezertifizierung bestätigt.

Am Zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe arbeiten die Klinik für Urologie, die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Klinik für Gynäkologie als Hauptkooperationspartner eng zusammen. „Nur durch diese interdisziplinäre Ausrichtung können wir unseren Patientinnen und Patienten optimale Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten anbieten, wenn „unten herum“ nicht mehr alles dicht ist“, fasst es Prof. Dr. Karl Dietrich Sievert, Zentrumsleitung und Leitender Arzt der Klinik für Urologie, zusammen. Er weiß aus seinen Sprechstunden, dass „viele Betroffene sich aus Scham oder Furcht aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen. Diese Isolation ist gar nicht notwendig, wenn der Schritt zum Facharzt erstmal gemacht ist. Wir haben heute viele hervorragende Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die einen Großteil unserer Patientinnen und Patienten von der Inkontinenz befreien oder diese zumindest deutlich verbessern.“

Die Zertifizierung des Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe erfolgte gemeinsam durch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., die Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie e.V.

Sie möchten mehr über dieses Thema erfahren? Informieren Sie sich auf den Internetseiten des Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe.

Top-Versorgung für Notfälle und Schwerverletzte

Klinikum Lippe in Detmold als Regionales Traumazentrum rezertifiziert

Der Standort Detmold des Klinikum Lippe wurde erneut erfolgreich als Regionales Traumazentrum rezertifiziert. Relevant ist das von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) anerkannte Qualitätssiegel für alle Lipperinnen und Lipper, denn ein Unfall ist schnell passiert. Gut, wenn dann kompetente Hilfe vor Ort ist.

Im Februar 2021 kam es im Klinikum Lippe zu einer vermehrten Aufnahme von Corona-Patienten aus dem Kreisgebiet. Zeitgleich geschah in der Region ein sogenannter Massenanfall von Verletzten (MANV). So bezeichnen Experten ein Ereignis, bei dem eine große Anzahl von Betroffenen innerhalb kurzer Zeit eine medizinische Behandlung benötigt. Schnee und Blitzeis hatten viele Sturz- und Autounfälle verursacht, so dass insgesamt 96 Patientinnen und Patienten im Klinikum Lippe versorgt werden mussten. Sechs OP-Teams standen kurzfristig bereit und konnten dank des standardisierten Ablaufs das hohe Patientenaufkommen sehr gut bewältigen. Dies bestätigt auch der Auditbericht, der von den unabhängigen Gutachtern der DGU erstellt wurde und dem Regionalen Traumazentrum des Standortes Detmold eine sehr hohe Qualität bescheinigt.

Doch nicht nur konsequente Bewältigung des MANV aus dem Februar sorgte bei den externen Experten für Anerkennung. Auch die statistischen Werte wie die Fallzahlen fielen positiv auf. Ebenso herausragend bewerteten die Auditoren die Zusammenarbeit im Traumanetzwerk Ostwestfalen als auch die medizinische Versorgung. Der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Standort Detmold ist es über Jahre hinweg gelungen, eine geringere Sterblichkeit in Folge einer schweren Verletzung zu erreichen, als es durchschnittlich der Fall ist.

Chefarzt Prof. Dr. Cyrus Klostermann freut sich über die Rezertifizierung des Standortes Detmold als Regionales Traumazentrum

Prof. Dr. Cyrus Klostermann, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Standort Detmold und Leiter des Regionalen Traumazentrums, freut sich über die Teamleistung: „Rund 3.000 stationäre Patienten behandelt unsere Klinik jährlich. Da benötigen wir feste Strukturen und Prozesse, um eine gleichbleibend gute Qualität abzuliefern. Die erneute Rezertifizierung und das Lob der Visitoren machen deutlich, dass wir mit der Behandlung Schwerverletzter gute Arbeit abliefern – an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr. Besonders erfreulich sind auch unsere statistischen Kennzahlen, denn wir können nachweisen, dass bei uns weniger Menschen in Folge eines Auto- oder schweren Arbeitsunfalls sterben als in anderen Regionen. Das ist ja das Ziel unserer Arbeit als Chirurgen und natürlich auch der anderen beteiligten Mitarbeitenden. Der MANV im Februar 2021 war für uns ein Extremfall. So etwas sieht man sonst nur in Übungen, die viele Ressourcen binden und deshalb extrem teuer sind. Dass da alles so gut funktioniert hat, ist neben dem routinierten Team auch unseren Standards, die durch die Richtlinien des Regionalen Traumazentrums definiert sind, zu verdanken.“

In Deutschland gibt es Lokale, Regionale und Überregionale Traumazentren, die sich in ihrem Leistungsumfang unterscheiden. Ihre Aufgabe ist die umfassende medizinische Versorgung Schwerverletzter. Dafür benötigen sie nachweisbar operative und intensivmedizinische räumliche und personelle Ressourcen, fachliche Qualifikationen sowie besondere Untersuchungs- und Behandlungsräume. Der Standort Detmold des Klinikum Lippe wurde im Jahr 2009 zum ersten Mal als Regionales Traumazentrum zertifiziert. Die erneute Prüfung der Voraussetzungen zur Zertifikatserteilung erfolgt alle drei Jahre. Der Standort Lemgo des Klinikum Lippe ist als Lokales Traumazentrum zertifiziert.