Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe nimmt Ruf der Uni Bielefeld an
Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe nimmt den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Gastroenterologie und Infektiologie an
Am 26. März 2025 hat Prof. Dr. Johannes Tebbe die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Angelika Epple, erhalten. Prof. Tebbe, seit dem Jahr 2008 Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie, wird damit das Fach an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld vertreten.
Prof. Dr. Johannes Tebbe hat nach seinem Medizinstudium in Marburg, Erfurt und Berlin seine Facharztausbildung an der Universitätsklinik Marburg absolviert. Als Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie forschte er, u.a. gefördert durch die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Gebiet Neurogastroenterologie und wurde Oberarzt in der Abteilung für Gastroenterologie der Universitätsklinik Marburg.
Nach der Habilitation im Jahr 2006 widmete sich Prof. Tebbe dem Thema Darm-Hirn-Achse und Mikrobiom, erwarb 2007 die Zusatzbezeichnung Infektiologie und wechselte im Jahr 2008 nach Lippe. Seit seiner Ernennung zum Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie am Klinikum Lippe hat Prof. Tebbe die Klinik zu einem Maximalversorger ausgebaut. Im Bereich der ambulanten Gastroenterologie ist die die Klinik mit Berechtigungen im Rahmen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) mittlerweile breit aufgestellt: Spezielle Sprechstunden für gastrointestinale Tumoren, Morbus Wilson, seltene Lebererkrankungen und chronisch entzündliche Darmerkrankungen machen die Klinik auch überregional sichtbar – ein MVZ komplettiert das ambulante gastroenterologische Angebot. Initial durch den Schwerpunkt Infektiologie entstand am Klinikum Lippe bereits im Jahr 2021 eine gut frequentierte LONG-Covid19 Ambulanz.
Mit der Berufung von Prof. Tebbe wird die Klinik nun zur Universitätsklinik und zukünftig ihre Forschungsarbeiten in den Schwerpunkten Neurogastroenterologie, Infektiologie und Ambulantisierung vertiefen. In diesen Themenfeldern ist die Klinik bereits aktiv tätig: u.a. durch ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Pilotprojekt zur sektorenübergreifenden digitalen Patientensteuerung, SePaS-digital, und der aktiven Beteiligung am Netzwerk Universitäre Medizin (NUM) zur Pandemie- und Coronaforschung.
„Damit ist die Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie nun auch aktiver Teil des Universitätsklinikums OWL“, freut sich der Geschäftsführer des Klinikums, Dr. Niklas Cruse, und geht insbesondere auf die Forschungsschwerpunkte der künftigen Universitätsklinik ein, die aus seiner Sicht kaum aktueller sein könnten. Die notwendige Ambulantisierung sei ein Thema, das sämtliche Kliniken in Deutschland betreffe, praktikable Lösungsmöglichkeiten seien bislang aber eher rar gesät. Hier praxisnah forschen zu können, sei nicht nur für das Klinikum Lippe und die Medizinische Fakultät ein Gewinn. Damit sei ein weiterer Meilenstein in der Transformation zur Universitätsklinik erreicht.
Das Klinikum Lippe bildet gemeinsam mit dem Evangelischen Klinikum Bethel und dem Klinikum Bielefeld das Universitätsklinikum OWL der jungen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld. Der Studienbetrieb wurde im Jahr 2021 aufgenommen. Am Klinikum Lippe sind insgesamt acht klinische Professuren besetzt: Gastroenterologie & Infektiologie, Kardiologie und Angiologie, Laboratoriumsmedizin und Klinische Pathobiochemie, Klinische Radiologie, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Allgemein- und Viszeralchirurgie und Neurologie. Die Professuren für Hämatologie und Onkologie und für Pathologie befinden sich in der Besetzungsphase.