10. Welttag des Eierstockkrebses am 8. Mai 2023
„Achten Sie auf Ihr individuelles Risiko!“
Eierstockkrebs zählt in Deutschland mit rund 7.000 Neuerkrankungen jährlich zur dritthäufigsten Krebsart bei Frauen, nach Brust- und Gebärmutterkrebs. In den meisten Fällen wird die Erkrankung aufgrund fehlender Früherkennungsmöglichkeiten und unspezifischer Symptome erst in einem deutlich fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Der neuen Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikstandort Detmold des Klinikums Lippe ist es daher besonders wichtig, anlässlich des Welttages des Eierstockkrebses am 8. Mai 2023 über diese Erkrankung aufzuklären.
Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven gilt als erfahrene Medizinerin innerhalb der gynäkologischen Onkologie. Sie sagt: „Das Wissen über Eierstockkrebs ist sowohl in der Bevölkerung als auch unter Medizinern begrenzt. Daher ist im Falle einer Erkrankung gleich von Beginn an eine Beratung und individuelle Therapieplanung in einem Kompetenzzentrum entscheidend.“
Da es für den Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) keine verlässlichen Früherkennungs-Untersuchungen gibt – also Screenings wie zum Beispiel für Brustkrebs oder Hautkrebs – wird er bei 70 bis 75 Prozent der Betroffenen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Der Vorsorgeabstrich (PAP-Test) ist zwar zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs bedeutsam, aber nicht für den Eierstockkrebs. Auch die Symptome sind oftmals so unspezifisch, dass Eierstockkrebs lange unbemerkt bleibt. Häufig beklagen die Betroffenen unklare Bauchschmerzen, anhaltende Blähungen, schnelles Völlegefühl beim Essen sowie Harn- oder Stuhlgangsprobleme.
Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven rät deshalb allen Frauen: „Achten Sie auf Ihr individuelles Risiko!“ Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, ist beispielsweise erhöht, wenn in der Familie bereits Brust-, Eierstock-, Gebärmutter- und/oder Darmkrebs aufgetreten ist. Hierbei ist es nicht entscheidend, ob die Krebsfälle aus der mütterlichen oder väterlichen Familienlinie stammen. Eine gezielte Erfassung eigener und familiärer Erkrankungen sowie gegebenenfalls eine genetische Beratung und Testung sind daher bedeutend, um Eierstockkrebs frühzeitig zu entdecken.
„Entscheidend für die Betroffenen ist, dass die Behandlung in erfahrenen Händen erfolgt. Dabei spielt insbesondere die Operation eine Schlüsselrolle. Sie sollte von einem versierten interdisziplinären Team, welches den Umgang mit komplexen und schwerwiegenden Erkrankungen in allen Phasen beherrscht, vorgenommen werden“, betont die neue Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Lippe. Die erforderliche Kompetenz bringt sie als national und international ausgewiesene Expertin gleich mit in unsere Region.
Die 50-Jährige hat ihre Erfahrungen als leitende Oberärztin in den letzten zehn Jahren an den Kliniken Essen-Mitte, einem der größten Zentren weltweit in der Behandlung von Eierstockkrebs, erworben. Neben ihren Fähigkeiten bei Radikaloperationen gynäkologischer Erkrankungen ist sie eine ausgewiesene Expertin in der Systemtherapie sowie bei genetischen/erblichen Fragestellungen bei Krebserkrankungen der Frau.
Für ambulante Patientinnen bietet die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe unter anderem die Sprechstunde „Onkologisches Gynäkologie“ an. Termine können über die Ambulanz der Universitätsklinik unter der Telefonnummer 05231 72-3013 vereinbart werden.